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Die keltische Schwester

Die keltische Schwester

Titel: Die keltische Schwester Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrea Schacht
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»Das kam schon fast an Benis Vorstellungen von Romantik heran, du Macho!«
    »Du reißt mir die Kleider vom Leib und erwartest dann, dass ich zärtlich säusele?«
    »Nein, Rambo. Dann erwarte ich zügellose Leidenschaft!«
    »Schlimm?«
    Ich lachte und fuhr mit meinen Fingernägeln über seinen Rücken.
    »Ich kann auch anders.«
    »Worte, nichts als Worte!«
    »Du glaubst es nicht?«
    »Beweise, Robert, Beweise!«
    Er erbrachte Beweise. Leider stand Karola zwischendrin in der Tür und sah uns entgeistert zu. Ich tat so, als bemerke ich sie nicht.

Knoten 2. und 9. Faden
    »Komm, wach auf, süße Lindis. Der Tag strebt noch weiteren Höhepunkten zu.« Mit tropfenden Haaren stand Robert am Bett, und ich versuchte meine Augen aufzuhalten. »Tut mir leid, aber du kannst jetzt nicht länger schlafen. Los, eine kalte Dusche hilft.«
    »Wie spät ist es denn?«
    »Halb zwölf.«
    Ich sprang auf und machte das mit der kalten Dusche wahr.
    »Léon ist bei Morwenna geblieben, er wird alles richten, was notwendig ist«, rief mir Robert zu, während das Wasser eisig über mich prasselte und meine Zähne klapperten.
    »Gut!« Ich wickelte ein Handtuch um meine Haare und eines um meinen Körper.
    »Teresa hat Karola ins Hotel gefahren.«
    »Noch besser.«
    »Und jetzt werden wir frühstücken.«
    »Eine grandiose Idee.«
    Ich zog mir frische Jeans und eine weiße Bluse an. Die Haare konnten an der Luft trocknen. Ich hatte einen Bärenhunger, und mein Verständnis für Beni stieg.
    Unten duftete es nach Kaffee und warmen Croissants. Ein Korb voll damit stand auf dem Tisch, dazu Butter, Marmelade und Honig. Beni war da, völlig versandet und verschmiert von Staub. Den Mund voll mit Gebäck versuchte sie sich zu artikulieren. Teresa kam mit der Kaffeekanne aus der Küche und wurde sehr streng mit uns.
    »Setz dich, Beni. Was immer du hast, es kann noch zehn Minuten warten. Lindis, iss um Himmels willen etwas, diese Karola ist ein Energie-Vampir. Robert, du auch.«
    »Lindis ist auch ein Energie-Vampir. Ihre Spezialität sind unrasierte Männer.«
    »Ruhe jetzt. Esst!«
    Es tat ungeheuer gut, heißen Kaffee mit viel Milch zu trinken und dick Marmelade auf die knusprigen Hörnchen zu streichen. Beni muckte zwar immer noch, aber Teresa ließ sie nicht zu Wort kommen. Erst als wir beängstigend nahe an den Boden des Brotkorbs gekommen waren, hob Teresa das Schweigegebot auf.
    Beni sah sie grimmig an, griff dann mit einer schnellen Handbewegung unter den Ärmel ihres T-Shirts und warf etwas Glänzendes auf den Tisch, wo es klirrend liegen blieb.
    Ich wollte meinen Augen nicht trauen. Eine goldene Schlange ringelte sich auf dem dunklen Holz. Eine überaus bekannte Schlange. Mir stockte der Atem.
    Vorsichtig nahm Robert das Schmuckstück an sich, fast als hätte er Angst, es zu berühren.
    »Wo hast du das her, Beni?«, fragte er sie heiser.
    »Vom Strand.«
    »Vom Strand?«
    »Robert, weißt du, was das ist?«
    »Ja, ich weiß es. Ein Armreif, sehr alt.«
    »Verrätst du uns jetzt, was es mit der Schlange auf deinem Arm auf sich hat, Robert?«, fragte Beni, die noch immer etwas missgelaunt war.
    »Ja, jüngere Schwester, ich verrate es dir. Aber nicht jetzt. Dafür ist die Geschichte zu lang. Komm, hör auf zu grollen. Wir mussten wirklich eine Pause machen.«
    »Schon gut.« Beni war durch Roberts liebevollen Ton besänftigt. »Ich bin vorhin, als sich da tausend Mann bei Morwenna versammelt haben, runter zu der Stelle gegangen, wo die Explosion stattgefunden hat.«
    »Das war aber ein bisschen gefährlich.«
    »Vielleicht, Lindis. Aber ich hatte irgendwie das Gefühl, ich sei ziemlich überflüssig zwischen euch. Jedenfalls hat dieserSprengsatz ein ganzes Stück Felsen weggeputzt. Es liegt eine Menge Geröll herum. Dazwischen sah ich es plötzlich glitzern.«
    »Robert, denkst du das gleiche wie ich?«
    »Ja, natürlich.«
    »Sie ist in ihrer Ruhe gestört worden. Wir können es jetzt nicht mehr verhindern, nicht?«
    »Nein.«
    Die Erregung, die von Robert ausstrahlte, übertrug sich auf mich. Aber Beni hatte das Recht, mehr zu erfahren.
    »Jüngere Schwester, ich habe noch einen Traum gehabt. Gestern Nacht. Darin wurde Danu begraben. In einer Höhle irgendwo hier in den Felsen. Eigentlich wollten wir es für uns behalten, denn – na ja, ich fand, dass meine ältere Schwester nicht gestört werden sollte. Aber es sieht so aus, als ob diese Höhle durch die Sprengung freigelegt worden ist. Darum sollten wir so schnell wie möglich zum

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