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Die Kenlyn-Chroniken 01 - Drachenschiffe ueber Kenlyn

Die Kenlyn-Chroniken 01 - Drachenschiffe ueber Kenlyn

Titel: Die Kenlyn-Chroniken 01 - Drachenschiffe ueber Kenlyn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dane Rahlmeyer
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Korridor; ein Geräusch, als würde ein Sonnenauge durch mehrere Schichten Stahl schneiden.
    Er öffnete seinen Umhang und warf den purpurnen Stoff fort. Zum ersten Mal seit langen Jahren, sah sich Admiral Andar Telios gezwungen, seine Klinge blank zu ziehen. Mit dem Sakedo fest in beiden Händen, beobachtete er die Tür am Gangende und bereitete sich auf einen Kampf Mann gegen Mann vor.
    Tja, Mädchen ... Endriel betrachtete das flirrende Kraftfeld. Sieht so aus, als ob eure kleine Reise hier endet.
    Kai stand am Rand des Felds und hob seinen Unterarm mit der Armschiene. Er hielt die beiden Kristalle des Artefakts gegen die Lichtbarriere und bewegte sie in langsamen Kreisen, als versuche er, eine Schwachstelle zu finden.
    Endriel stellte sich neben ihn. »Was tust du?«
    »Ich versuche, das Feld zu deaktivieren.«
    »Es ist eine Maschine, nicht wahr? Das Ding an deinem Arm.«
    »Ein Sha Yang-Artefakt.«
    Mehr brauchte er nicht sagen. Endriel sah, wie der blaue und der rote Edelstein in einem inneren Licht glühten. Vielleicht hatte sie gar nicht so falsch gelegen, mit ihrem Märchen von einer Geheimwaffe ...
    »Es funktioniert nicht.« Kai ließ den Arm sinken und fuhr sich frustriert durch das Haar. Die langen Strähnen fielen wieder in seine hohe Stirn. »Ich kann die Frequenz nicht knacken. Scheiße.«
    Trotzdem probierte er es nach einer kurzen Pause wieder. Und wieder. Und wieder.
    Endriel sank auf der Pritsche zusammen. Sie ließ ihre Mütze um den Zeigefinger kreisen. »Selbst wenn es klappt, du würdest nicht weit gekommen. Glaub mir, ich kenne die Kerle. Sie haben’s nicht gern, wenn sich ihre Gäste aus dem Staub machen.« Sie seufzte. Die anderen machen sich jetzt gerade schreckliche Sorgen um uns . Aber wenigstens nicht mehr lange. Bald sind wir alle wieder in Teriam und werden nach allen Regeln der Kunst verhört.
    Sie sah zu Kai auf. Er starrte gedankenversunken ins Leere. Auf einmal wurde ihr schmerzlich bewusst, dass sie ihn bald verlieren und vielleicht niemals wiedersehen würde. Sag ihm endlich, was du fühlst, bevor deine letzte Chance verstreicht. Sag ihm, dass du glaubst, dass du ihn liebst. Sag es ihm, oder du wirst es für den Rest deines Lebens bereuen! Sie holte tief Luft. »Kai, ich ...«
    »Ja?«
    »Ich ...« Sie zögerte. Tu es endlich! Los! »Ich bin eine lausige Retterin, oder?« Sie lächelte verlegen. Es war nicht das, was sie sagen wollte. Erstaunlich, dass sie überhaupt verständliche Worte herausgebracht hatte, denn ihre Zunge fühlte sich plötzlich an wie aus Lehm gemacht, schwer und träge.
    »Du hast es versucht«, antwortete er aufmunternd. »Mehr konntest du nicht tun.«
    Sie nickte dankbar. Gleichzeitig fühlte sie eine schwere Hand, die ihr Herz umklammerte. Sie konnte es nicht sagen. Sie hatte Angst vor seiner Antwort. Er liebte diese Liyen, nicht sie. Alles, was sie damit provozieren würde, war noch mehr Schmerz, und den konnte sie im Moment wirklich nicht brauchen.
    Damit hatte sie ihre letzte Chance vertan.
    Kai setzte sich neben sie, er hielt die Hände zusammen und legte sie an seine Lippen.
    Endriel hatte das Bedürfnis, ihn zu trösten, ihn aufzumuntern. Sie stieß mit dem Ellenbogen sanft gegen seinen Arm. »Hey, nur nicht die Hoffnung aufgeben.« Sie lächelte und kam sich deswegen wie eine Heuchlerin vor. »Bis jetzt haben wir so viel Glück gehabt. Warum sollte das auf einmal vorbei sein?«
    Dann sah Kai sie an; er blickte ihr tief in die Augen. »Endriel, hör mir zu. Sie werden dich und deine Leute wahrscheinlich mit nach Teriam nehmen und verhören ...«
    »Wir werden ihnen nichts verraten!«
    »Das weiß ich. Aber wenn sie euch gehen lassen ... Ich weiß, ich habe schon mehr als genug von dir verlangt ...«
    »Was soll ich tun?«, fragte sie ohne Zögern.
    »Du musst meinen Mentor nach Hause bringen. Du musst ihm sagen, was geschehen ist, und dass ich dich geschickt habe. Er wird es verstehen. Er wird dir vertrauen.«
    Sie nickte. »Ich tu’s, versprochen.« Ich wünschte nur, ich könnte mehr für dich tun! Irgend etwas!
    Kai lächelte erleichtert. »Ich danke dir.« Und noch bevor sie begriff, was geschah, küsste er sie auf die Wange.
    Als er sich wieder zurückzog, starrte sie ihn sprachlos an, während in ihrem Inneren ein Feuerwerk tobte. Er hat mich geküsst! Träume werden doch Wirklichkeit! Er hat mich geküsst!
    »Jetzt hör mir bitte gut zu«, sagte Kai. »Es ist sehr wichtig ...« Sie nickte und er berührte das Artefakt an seinem Arm. »Du

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