Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Kenlyn-Chroniken 01 - Drachenschiffe ueber Kenlyn

Die Kenlyn-Chroniken 01 - Drachenschiffe ueber Kenlyn

Titel: Die Kenlyn-Chroniken 01 - Drachenschiffe ueber Kenlyn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dane Rahlmeyer
Vom Netzwerk:
sowieso alles vorbei!« Sie flatterte dicht an Xeahs tätowierten Echsenschädel heran. »Xeah, bitte! Wir müssen es versuchen!«
    »Du musst mich verstehen, Nelen. I-Ich war noch nie in so einer Situation«, gestand die Draxyll fast schüchtern und betrachtete das Silberamulett um ihren langen Hals. »Ich bin nur eine Heilerin.«
    »Aber ich halte diese Ungewissheit nicht aus! Ich will wissen, dass sie in Sicherheit sind!«
    Miko schrie ängstlich auf, als etwas gegen die Außenhülle klopfte. »W-Was war das?«
    Nelen flatterte zwischen Xeah und dem Jungen hindurch an die Kuppel. Unter sich sah sie eine große, bepelzte Gestalt, wie einen weißen Schatten vor dem Schiff stehen. Keru hatte den Kapuzenmantel abgelegt und trug nur noch den Kilt aus Leinen.
    Nelen drehte sich zu Xeah und Miko um. »Es ist Keru! Schnell, Miko! Lass ihn rein!«
    »Zu Befehl!« Er hetzte in den Korridor, seine Schritte schepperten auf der Treppe. Die Gangway fuhr mit mechanischem Surren aus.
    Endriel und Kai sind nicht bei ihm , dachte Nelen. Bitte, ihr Geister, lasst ihnen nichts zugestoßen sein!
    Kurz darauf kam Miko zurück, diesmal in Begleitung von Keru. Sein Fell war nass und verklebt, Wasser tropfte auf den Dielenboden. Der Skria sah aus, wie ein begossener Kater und roch auch so. Noch bevor Nelen, Xeah oder Miko etwas sagen konnten, schüttelte er sich. Wassertropfen spritzten umher. Die anderen bedeckten schützend ihre Gesichter mit den Armen.
    Als der Skria fertig war, raste Nelen sofort auf ihn zu. »Was ist passiert? Wo sind Endriel und Kai?«
    »Die Weißmäntel haben sie.«
    »Au Scheiße«, keuchte Miko.
    Nelen hielt sich die Hand vor die zitternden Lippen. »Nein.«
    Xeah schien in sich zusammenzusinken. Ihr Horn gab einen langen, seufzenden Ton von sich.
    »Und?«, fragte Nelen. »Bist du jetzt glücklich, weil sich deine Schwarzseherei bewahrheitet hat?«
    »Halt den Mund!«, knurrte Keru, und Nelen wich vor dem Skria zurück. »Es ist ohnehin vorbei ...« Er marschierte zum Steuer und legte seine Hände auf das Holzrad.
    »Keru«, begann Xeah leise.
    »Hey!«, rief Nelen. »Glaub ja nicht, dass wir jetzt so mir nichts dir nichts verschwinden! Ich werde die beiden auf keinen Fall den Weißmänteln überlassen!«
    »Sei endlich still, Kind!« Ohne die Yadi anzusehen, zündete er die Antriebe, doch seine tiefe Stimme übertönte ihr Brüllen: »Es gibt noch eine Möglichkeit, sie zurückzuholen!« Er ließ die Korona in die Luft springen, das Schiff schnellte mit einem Satz über die Tannenwipfel. »Vielleicht ist jetzt der richtige Augenblick für eine Verzweiflungstat!«
    Die Tür zum Zellentrakt öffnete sich zischend und schloss sich Sekunden später wieder. Schritte ertönten auf dem Holzboden am anderen Ende des Ganges. Sie kamen näher.
    »Andar?«, fragte Endriel. Sie und Kai standen direkt hinter dem flimmernden Kraftfeld. Beide hatten das Klirren von Schwertern im Korridor gehört.
    Zwei Schatten, der Form nach Menschen, traten ein. Sie ließen wachsame Blicke kreisen und erkannten, dass alle bis auf eine Zelle deaktiviert waren. Sie hatten keine Augen, nur schwarzes, spiegelndes Glas an ihrer Stelle. Schließlich bauten sie sich vor dem Kraftfeld auf. Beide waren groß und kräftig, einer ein Mann, der andere offensichtlich weiblichen Geschlechts.
    Kai wich zurück, genau wie Endriel. »Wer sind Sie?«, fragte sie. So sehr sie es versuchte, sie konnte ihre Angst nicht überspielen.
    Der Schattenmann richtete seinen augenlosen Blick auf Kai; dessen ängstliches Gesicht spiegelt sich in dem schwarzen Glas. »Grüße von seiner Majestät, Kai Novus«, sagte eine tiefe Stimme, die von dem Stoff vor seinem Mund gedämpft wurde.
    Woher kennen sie seinen Namen? Nicht einmal Andars Leute kannten ihn! Endriel sah Kai fassungslos an, doch er schien ihre Verwirrung nicht zu teilen. Was geht hier vor? »Kai«, flüsterte sie. Er reagierte nicht.
    Mittlerweile machte sich die Schattenfrau an der Schalttafel des Kraftfeldgenerators zu schaffen. Ihr Finger tanzte über die Tasten. Woher kennen sie die Kombination? Endriel fühlte sich wie ein in die Enge getriebenes Tier. Was zum Henker passiert hier?
    »Unser Gebieter bittet um die Ehre Ihrer Anwesenheit.« Der Schattenmann zog ein röhrenförmiges Gerät hervor und richtete es mit ausgestrecktem Arm auf Kai. Eine Waffe, unverkennbar. Und schussbereit; er wartete nur darauf, dass das Kraftfeld zusammenbrach.
    Endriel schaffte es, Blickkontakt mit Kai herzustellen –

Weitere Kostenlose Bücher