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Die Kenlyn-Chroniken 01 - Drachenschiffe ueber Kenlyn

Die Kenlyn-Chroniken 01 - Drachenschiffe ueber Kenlyn

Titel: Die Kenlyn-Chroniken 01 - Drachenschiffe ueber Kenlyn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dane Rahlmeyer
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angedroht, uns umzubringen.« Kai reagierte nicht auf ihre Worte.
    »Er ist nur eine Person«, sagte Telios. »Und du bist von einem Friedenswächter ausgebildet worden!«
    »Ja, aber wer weiß, was für Spielzeuge er in dieser Armschiene versteckt hält?« Sie deutete mit der Mütze in ihrer Hand auf das Schmuckstück um Kais Unterarm. »Ich fand, es war das Risiko nicht wert, es herauszufinden.«
    Ich wünschte nur, ich könnte dir glauben , dachte Telios . Er hätte blind sein müssen, um zu übersehen, dass sie sich zu dem Jungen hingezogen fühlte. Und sie zeigte keinerlei Angst, im Gegenteil: Sie schien sich um ihn zu sorgen. »Bürger Novus«, begann der Admiral. »Ich rate Ihnen, Ihre Verbrechen jetzt und auf der Stelle zu gestehen. Ich werde den Gouverneur davon in Kenntnis setzen. Es wird Ihnen mildernde Umstände einbringen.«
    »Warum fragen Sie nicht Ihren Herrn und Meister, was ich angeblich ausgefressen habe?«
    »Weil ich es von Ihnen hören will!«
    »Er hat Ihnen also nicht gesagt, warum er so heiß darauf ist, mich in seine Finger zu bekommen?«
    Endriels Blick wechselte von Kai zu Telios. Auch wenn der Admiral bemüht war, sich nichts anmerken zu lassen, allein sein Zögern verriet ihr, dass Kai einen wunden Punkt getroffen hatte. Auch Andar hatte sich eigene Gedanken gemacht, warum der Gouverneur ihn nicht in das größte aller Geheimnisse eingeweiht hatte.
    »Ich habe Ihnen eine einmalige Chance gegeben, Bürger Novus«, sagte Telios. »Es ist Ihre Entscheidung, Sie wahrzunehmen oder nicht.«
    Seine Anspannung war nicht zu übersehen. Endriel erkannte erst jetzt, wie müde er wirkte, so als habe er in den vergangenen Tagen kein Auge zugemacht. »Andar, vielleicht ...«
    »Halt dich da raus!« Seine Obsidianaugen nahmen wieder Kai ins Visier.
    »Sie wissen es nicht«, stellte der Junge fest. »Sie haben nicht den blassesten Schimmer, warum er mich haben will. Syl Ra Vans Vertrauen in seine Untergebenen scheint wirklich grenzenlos zu sein.«
    Telios umfasste sein Sakedo. »Sie täten besser daran, Ihre Zunge zu hüten!«
    »Ich bin unschuldig, Admiral«, erklärte Kai mit bemerkenswerter Ruhe. »Ich habe nichts verbrochen. Ist Ihnen nicht klar, wie absurd das Ganze ist? Wenn ich tatsächlich so gefährlich für den Gouverneur oder Ihren Orden bin, warum hat er Ihnen dann nicht den Grund genannt?«
    »Vielleicht geht es nicht um das, was Sie in der Vergangenheit getan haben.« Telios zog eine finstere Miene. »Vielleicht liegt es an dem, was Sie in Zukunft tun werden. Ihre Flucht aus Teriam war nicht kopflos, die Reise in die Nördliche Hemisphäre war von vornherein geplant. Was haben Sie vor?«
    »Ich möchte einen Freund auf seiner letzten Reise begleiten.«
    Telios grinste wieder ohne Humor. »Einen Freund aus Ihrem Kult?«
    »Ich bin kein Anhänger des Schattenkults!« Kai fuhr auf und starrte den Admiral durch das Kraftfeld an.
    Nein, das bist du nicht , dachte Telios. Das weiß ich jetzt. Die Abscheu in Novus’ Blick, in seiner ganzen Körperhaltung war echt.
    Endriel horchte auf. Der Kult? Was redet ihr da? Der Kult ist tot!
    »Wer ist Ihr Freund dann?« Telios blieb hartnäckig. »Wie ist sein Name? Wo lebt er? Sagen Sie uns, wer er ist und wo wir ihn finden können. Eventuell lässt es sich arrangieren ...«
    »Nein.« Kai schüttelte den Kopf.
    Wieder hob Telios eine Augenbraue. »Demnach haben Sie doch etwas zu verbergen. Interessant. Woher stammen Sie?«
    Kai erwiderte Telios’ Blick. »Ich bin in Siradad geboren, in der Südlichen Hemisphäre, nahe ...«
    »Danke, aber meine Geographiekenntnisse sind ausgezeichnet. Wer sind Ihre Eltern, Verwandte?«
    »Meine Eltern sind tot. Von anderen Verwandten weiß ich nicht.«
    »Warum hat Sie der Draxyll in Teriam angegriffen?
    »Ich weiß es nicht. Er hat nicht viel mit mir geredet, wissen Sie?«
    »Was hat Sie in die Hauptstadt geführt?«
    »Ich wollte ein Drachenschiff anheuern.«
    »Um wohin zu fliegen?«
    »Das kann ich Ihnen nicht sagen.«
    »Ihnen sollte klar sein, dass der Gouverneur über die geeigneten Mittel verfügt, das aus Ihnen herauszubekommen.«
    Kai zuckte mit den Achseln. »Gut. Weshalb also warten? Warum bringen Sie mich nicht endlich zu ihm? Sagen Sie, Admiral, hat er Ihnen überhaupt gestattet, dieses Verhör zu führen?«
    Nein, hat er nicht . Endriel erkannte es an Andars Blick. Er hat Zweifel . Deswegen verstößt er gegen einen Befehl. Aber er ist immer noch Soldat.
    Kai fuhr sich frustriert durch das Haar, als

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