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Die Kenlyn-Chroniken 01 - Drachenschiffe ueber Kenlyn

Die Kenlyn-Chroniken 01 - Drachenschiffe ueber Kenlyn

Titel: Die Kenlyn-Chroniken 01 - Drachenschiffe ueber Kenlyn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dane Rahlmeyer
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außerhalb dieser vier Wände würde etwas von ihrer Unterhaltung mitbekommen.
    Telios lehnte sich mit verschränkten Armen an den Scheibtisch. »Ich vertraue Ihnen, Shiaar. Ich vertraue Ihnen, seit ich Sie vor einem Jahr zu meiner Ersten Offizierin befördert habe. Genau wie ich, dienen Sie allein dem Orden.«
    Die Ohren der Skria zuckten verwirrt. »Ich danke Ihnen, Admiral, aber ...«
    »Ich habe vom Gouverneur den Befehl bekommen, über diese Dinge Stillschweigen zu bewahren, aber ich muss mit jemandem darüber reden, verstehen Sie?«
    »Ehrlich gesagt – nein, Admiral.«
    Telios nickte. Einen Moment zögerte er. Aber selbst wenn sich seine schlimmste Befürchtung bewahrheitete und seine Erste Offizierin sich als Verräterin entpuppte, würde er ihr zumindest nichts Neues erzählen. »Der Gouverneur ist der Ansicht, dass eine neue – oder besser, eine uralte – Bedrohung auf uns zukommt. Er glaubt, dass nach dreihundert Jahren der Schattenkult wieder auferstanden ist.« Genauso gut hätte er behaupten können, die Plage Rokor sei wieder zum Leben erwacht.
    Shiaar starrte ihn mit großen grünen Katzenaugen an, ließ ihn jedoch ausreden. Ihr Erschrecken konnte nur echt sein.
    »Wer immer die Angreifer waren«, fuhr er fort, »sie gehörten mit Sicherheit zum Kult.«
    »Wie kommen Sie darauf?« Shiaar legte ihre Pranken im Schoß zusammen. Ihre Schnurrhaare vibrierten.
    »Instinkt«, antwortete er. »Aber viel wichtiger ist, dass diese Mistkerle das Schiff nicht einfach von außen lahmlegen konnten. Irgend jemand an Bord muss ihnen geholfen haben.«
    Sie leckte ihre Fangzähne. »Damit bezichtigen Sie mindestens ein Mitglied der Mannschaft des Hochverrats.«
    »Das ist mir bewusst. Aber es ist die einzig logische Schlussfolgerung. Sie kannten die Kombination des Feldgenerators und sie wussten, verdammt noch mal, sehr genau, dass Novus an Bord war.«
    »Nun«, begann Shiaar mit ruhiger Samtstimme, »damit dehnt sich die Liste der Verdächtigen auf jedes Lebewesen auf diesem Schiff aus.« Sie sah auf. »Mich eingeschlossen. Ganz zu schweigen von den Behörden in Kirall.«
    Der Admiral strich über seinen kurzen Bart. »Das weiß ich. Und ich will, dass Sie herausfinden, wer der Verräter ist. Ich autorisiere Sie hiermit, sämtlichen Kommunikationsverkehr an Bord des Schiffes und alle Übertragungen nach außerhalb zu überwachen.«
    »Das kann ich unmöglich allein bewerkstelligen.«
    »Dann beauftragen Sie ein paar Leute Ihres Vertrauens.« Noch vor nicht ganz einer Stunde war er der Meinung gewesen, absolut jedem Mitglied seiner Mannschaft vertrauen zu können. »Aber dieses Wissen muss so weit wie möglich unter uns bleiben. Der Verräter muss sich weiterhin ins Sicherheit wiegen, bis er den entscheidenden Fehler begeht. Warnen wir ihn vor, gibt ihm das die Möglichkeit, seine Spuren zu verwischen und den Kontakt zu seinen Komplizen abzubrechen. Das darf unter keinen Umständen geschehen, haben Sie mich verstanden?«
    Shiaar nickte ernst. »Selbstverständlich, Admiral. Aber ich bitte noch um eine letzte Autorisierung.«
    »Welche?«
    Sie hob eine Pranke mit gespreizten Fingern. »Ich möchte meine Krallen persönlich an dem Dreckskerl wetzen, sobald wir ihn gefunden haben!«
    Telios lächelte grimmig. »Erlaubnis erteilt.«
    »Haben Sie den Gouverneur schon über diesen Zwischenfall in Kenntnis gesetzt?«
    »Nein.« Er lächelte müde. »Dieses besondere Vergnügen werde ich mir bis nach dem Verhör aufsparen. Momentan stehen wir ohne den Hauch einer Spur da, wohin sie Novus und Endriel gebracht haben. Aber das werden wir aus unserem gehörnten Freund schon herauspressen, glauben Sie mir.«
    Der Admiral und seine Erste Offizierin hoben den Blick, als sich der Geisterkubus meldete. Telios schaltete die Stimmübertragung des Artefakts ein.
    »Admiral, hier spricht Leutnant Tsuna. Der Gefangene hat soeben das Bewusstsein wiedererlangt. Er wartet im Verhörraum.«
    »Ah. Perfektes Timing. Warten Sie dort auf mich, Leutnant.« Telios zog eine Augenbraue hoch und sah Shiaar an. »Haben Sie Lust, unserer kleinen Unterredung beizuwohnen?«
    Die Skria grinste. »Das möchte ich um nichts in der Welt verpassen, Admiral!«
    Vier Wachen hatten in dem fensterlosen Raum im Herzen der Dragulia Stellung bezogen. Alle vier schnappten in Habachtstellung, als Telios und seine Erste Offizierin eintraten.
    Eine grelle Lichtkugel an der Decke brachte die tiefpurpurne Schuppenhaut des Draxyll zum Leuchten. Er hockte auf einem

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