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Die Kenlyn-Chroniken 01 - Drachenschiffe ueber Kenlyn

Die Kenlyn-Chroniken 01 - Drachenschiffe ueber Kenlyn

Titel: Die Kenlyn-Chroniken 01 - Drachenschiffe ueber Kenlyn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dane Rahlmeyer
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hatten. »Wir müssen verschwinden«, brummte er. »Sofort.«
    »Aber wohin?« Nelens violette Augen waren weit aufgerissen, das Haar hing ihr ins Gesicht, während sie wild mit ihren winzigen Händen gestikulierte. »Auf ihrem Weg hierher haben die doch bestimmt überall Fahndungen nach uns rausgegeben!«
    Keru blickte zu dem fliegenden Geschöpf auf. »Die Sonnenaugen haben den rechten Flügel beschädigt. Noch können wir uns in der Luft halten, aber ich weiß nicht, wie lange. Wir brauchen einen Ort, wo wir das Schiff reparieren können.«
    »Und wo willst du das machen? Hier irgendwo im Winterland?«
    Der Skria konnte Nelen keine Antwort geben.
    »Oh Mann.« Sie landete auf Mikos Schulter, faltete die Flügel und bedeckte das Gesicht mit den Händen. »Schöne Scheiße!«
    »Hauptsache, dem Kapitän und Kai ist nichts passiert«, versuchte Miko sie aufzumuntern.
    Schweigen breitete sich aus, jeder war mit seinen eigenen Gedanken beschäftigt. Schließlich hob Xeah den Kopf. »Ich glaube, ich kenne einen Ort ...« Alle Augen richteten sich auf die Draxyll hinter der Steuerkonsole. »Dort können wir Vorräte aufladen und die Reparaturen erledigen. Es ist ein bisschen weit von hier, aber wir können es schaffen.«
    Keru sah sie an. »Wo?«
    Shiaar und eine bewaffnete, dreiköpfige Eskorte betraten den Korridor vor dem Zellentrakt und erschraken: überall klebte Blut, Shiaar sah Kratzer wie von Krallen im Holz von Wänden und Boden. Es sah aus, als wäre einer ihrer Artgenossen Amok gelaufen.
    Admiral Telios saß gegen eine Wand gelehnt und hatte die Beine ausgestreckt. Mit der rechten Hand bedeckte er eine Wunde auf seinem linken Arm, aus der trotz eines provisorischen Verbands beständig Blut sickerte. Seine Uniform war stellenweise zerfetzt, das Sakedo lag zu seinen Stiefeln, die Spitze deutete in ihre Richtung. »Shiaar ...!« Der erschöpfte Blick des Admirals richtete sich auf seine Erste Offizierin, ihr Name kam nur als leises Krächzen über seine Lippen.
    Neben ihm lag ein schwarzgekleideter Draxyll wie eine erlegte Jagdbeute. Blut durchweichte stellenweise seine Kleidung. Das Reptil schien ohnmächtig zu sein. Oder tot.
    »Admiral!« Shiaar hockte sich neben ihn, begutachtete seine Wunde und rief, ohne Telios’ Antwort abzuwarten: »Sanitäter! Sofort!«
    Ein Mitglied der Eskorte salutierte hastig und rannte los.
    »Was ist passiert, Admiral?«
    »Das ... wollte ich Sie auch gerade fragen.« Telios hustete und brachte ein dünnes Lächeln zustande. Sein rechtes Auge war zugeschwollen, auf seiner Stirn prangte eine hässliche Platzwunde.
    »Das Kommunikationssystem des Schiffes ist plötzlich ausgefallen!«, erklärte Shiaar. »Die Aufzeichner der Geisterkuben waren wie geblendet! Sie müssen einen Störsender benutzt haben!«
    Der Admiral versuchte sich aufzurichten. »Sie sind ... da rein.« Mit dem Kinn deutete er zur Tür des Zellentrakts. »Endriel ... der Junge ...«
    Shiaar schickte sofort ihre verbliebenen Begleiter los. Kurz darauf kehrten diese zurück. »Sie sind verschwunden, Admiral!«, erklärte einer von ihnen. »In die Außenhülle wurde ein Loch gebrannt, anscheinend mit einem Sonnenauge! Es gibt Anzeichen eines Kampfes!«
    Telios wollte etwas sagen, doch es kam nur ein Husten heraus. Sie haben es geschafft, das mächtigste Schiff der Flotte lahmzulegen. Jetzt haben sie Novus in ihrer Gewalt. Und Endriel ...
    »Wer waren die Angreifer?«, fragte Shiaar.
    »Schatten«, keuchte der Admiral. »Aber wir haben einen von ihnen.« Er deutete auf den bewegungslosen Draxyll. »Sorgen Sie dafür, dass er wieder auf die Beine kommt ... und bereiten Sie alles für ein Verhör vor!«
    Es ist ein Verräter an Bord!
    Die Sanitäter des Schiffs betteten den Admiral auf eine Schwebeliege und brachten ihn auf die Krankenstation im obersten Deck. Er lag bewegungslos da und hielt die Augen geschlossen, während die eiligen Schritte der Sanitäter in seinen Ohren donnerten. »Aus dem Weg!«, rief jemand in der Nähe. »Macht Platz!«
    Und die ganze Zeit quälten sich Gedanken durch Telios’ Kopf, so schwer wie Felsbrocken: Es ist ein Verräter an Bord. Sie kannten die Kombination des Zellenschlosses. Sie wussten, dass der Junge auf dem Schiff war. Sie wussten alles.
    Hände öffneten vorsichtig seine Uniform. Warme Finger berührten seine Wunden und sprühten kalte Flüssigkeit darauf. Telios biss die Zähne zusammen.
    »Ruhig, Admiral«, sagte eine nichtmenschliche Stimme. »Es ist gleich vorbei.«
    Es

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