Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Kenlyn-Chroniken 01 - Drachenschiffe ueber Kenlyn

Die Kenlyn-Chroniken 01 - Drachenschiffe ueber Kenlyn

Titel: Die Kenlyn-Chroniken 01 - Drachenschiffe ueber Kenlyn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dane Rahlmeyer
Vom Netzwerk:
der Korona und machen uns jetzt auf den Weg zu euch. Haltet euch bereit. Und macht keine Dummheiten!« Der Kubus wurde wieder durchsichtig.
    »Ich liebe diesen Kerl«, sagte Endriel. »Also gut, Männer, ihr habt gehört, was unser Bordingenieur gesagt hat!«
    »Miko, hilf mir, den Sarkophag zur Luke zu bringen«, sagte Kai. Vorsichtig ließ er das klobige Artefakt in die Horizontale gleiten. Miko nickte, er lief zum freien Ende und umfasste den Tragegriff.
    Endriel betätigte derweil den Schalter der Außenluke. Maschinen setzten sich surrend in Bewegung und vor ihnen öffnete sich die Nacht, Stück für Stück. Kalter, heulender Wind zerrte Endriel an Mantelsaum und Haaren. Am sternenübersäten Himmel zuckten nadelfeine Lichtstrahlen hin und her, wie irregeleitete Blitze. »Sie kämpfen noch immer«, murmelte sie besorgt. Dann sah sie die breiten Lichtlanzen, die vom Rücken der Dragulia hinaus in die Dunkelheit geschleudert wurden. Saßen die Schatten noch immer hinter den Geschützen, oder hatte Andar es schon geschafft, seine Leute an die Waffen zu bringen?
    Kai und Miko stellten gerade den Sarkophag einen Schritt neben ihr ab, als plötzlich von draußen Schüsse gegen die Tür des Frachtraums hagelten. Einige davon durchlöcherten die dicke Stahlbarriere so einfach wie ein Messer aufgeweichtes Papier.
    Die drei wirbelten erschrocken herum.
    »Scheiße«, fluchte Endriel. Keru, beeil dich!
    Keru überkam ein Gefühl von Liebe und Erleichterung, als er das Mitteldeck der Korona betrat. So musste sich ein Vater fühlen, der sein Kind nach langer Nacht unbeschadet wiedersah. Doch es blieb keine Zeit für einen Erkundungsgang. Er ließ Nelen und Xeah hinter sich, hetzte die Wendeltreppe hoch, riss die Tür zur Brücke auf und führte den Schlüsselkristall in die Steuerkonsole. Das kleine Drachenschiff erwachte dröhnend zum Leben, seine Stimme klang vertraut und zärtlich in Kerus Ohren. Er überprüfte die Kontrollen. Die Magnetklammern der Dragulia waren gelöst worden, als sie den Sicherheitscode eingegeben hatten, nichts hielt sie mehr fest!
    Vor der Glaskuppel erstrahlte der Rücken der Dragulia wie eine lange, weiße Straße im Schein einer Reihe von Lichtkugeln. Links und rechts feuerten die Waffentürme in die Nacht, die grellroten Lichtblitze ließen Kerus Schatten hin und her springen. Als sich eine Öffnung im alles überspannenden Schutzschild der Dragulia auftat, um sie passieren zu lassen, trat der Skria das Schubpedal bis zum Anschlag durch und zog das Steuer zurück. Die Antriebe feuerten und brachten das Schiff zurück in den Himmel, wo es hingehörte.
    Xeah und Nelen hatten mittlerweile die Brücke erreicht und beobachten mit schreckgeweiteten Augen, wie Keru die Korona in wahnwitzigen Kurven durch das Strahlengewitter der Waffentürme steuerte. Das ständig aufblitzende rote Licht färbte Kerus weißes Fell rosa. Nur ein falscher Dreh mit dem Steuer und die Strahlen würden sie in ihre Atome zerschießen!
    Nelen sah, wie der Skria ein paar Millimeter Reißzähne entblößte und wusste Bescheid: Er genoss diese waghalsigen Manöver in vollen Zügen. Du verrückter Bastard , dachte sie lächelnd. Gibt es irgendwas an dir, das normal ist?
    Die Tür zum Frachtraum war mittlerweile von Schüssen durchsiebt; Lichtsalven brachen durch den Stahl und schlugen auf der gegenüberliegenden Wand ein. Diese Barriere würde keine zwanzig Sekunden mehr halten, so viel war Endriel klar.
    Plötzlich zwang ein markerschütterndes Kreischen sie, Miko und Kai sich die Ohren zuzuhalten. Weißblaues Licht erstrahlte vor der Außenluke wie eine fremdartige, kleine Sonne. In der nächsten Sekunde schob sich ein Drache aus Stahl vor die Öffnung, gefolgt von dem Wort » Korona «, graviert in blitzendes Messing.
    Endriel weinte fast vor Freude, als sie Nelen und Xeah erkannte, die an der offenen Außentür standen. Sie riefen ihnen etwas zu, doch es wurde vom Kreischen der Antriebe zerfetzt. Dabei winkten sie mit den Händen, und die Geste war klar: Kommt an Bord ! Die Korona schob sich vor die Frachtsektion, bis zwischen den beiden Schiffen nur noch ein halber Meter Abstand lag. Sie konnten sich fast berühren.
    Endriel half Kai und Miko, den Sarkophag in ihr Schiff zu schieben. Als das geschehen war, ging erst Miko an Bord, dann Kai. Endriel folgte zuletzt. Gerade, als Kai ihre Hand ergriff, um ihr in die Korona zu helfen, explodierte die Tür zum Frachtraum und eine Horde Schatten ergoss sich in den Raum. Doch bevor

Weitere Kostenlose Bücher