Die Kenlyn-Chroniken 01 - Drachenschiffe ueber Kenlyn
überreichen.«
»Verstanden«, antwortete die Mannschaft unisono.
Endlich ist diese Sache erledigt , dachte Elinn. Die Neue Ordnung wird geboren. Novus und der Sha Yang werden die Portale zum Saphirstern öffnen und all die hübschen Spielzeuge, die dort warten, gehören uns. Der Gebieter wird höchst zufrieden sein.
Plötzlich erbebte die Rul’Kshura . Elinn fand keinen Halt und knallte mit dem Schädel gegen die Wand. Der Schild ihres Schiffes blitzte auf, als er einen massiven Energieeinschlag absorbieren musste. »Was zum –?« Ein weiterer Treffer riss ihr das Wort ab. Eine Sekunde später folgte der nächste, dann noch einer und noch einer. Aus den Augenwinkeln sah sie auf den Skalen der Hauptkonsole ihre Schildenergie schwinden wie ein Gespenst im Morgengrauen. Etwas Großes, sehr Mächtiges nahm die Rul’Kshura ins Kreuzfeuer.
»Die Dragulia! «, meldete der Pilot. »Sie feuert auf unsere Schiffe!«
»Verdammt!«, rief Elinn. Die Wucht des nächsten Treffers warf sie fast um. »Der Bastard Telios hat unsere Leute aus den Waffentürmen geholt!« Sie überlegte nicht lange. »Gegen das verdammte Schiff haben wir keine Chance! Wir ziehen uns so weit wie möglich zurück, um den Schild ...« ein weiterer Treffer ließ sie einen Moment verstummen, »... den Schild neu aufzuladen!«
»Verstanden!«
Diese Runde geht an Sie, Admiral . In einem armseligen Versuch, ihre Wut zu bändigen, ballte Elinn die Hände zu Fäusten. Aber wir haben noch nicht alle Trümpfe ausgespielt!
»Der Feind zieht sich zurück!«, meldete der Erste Offizier der Kallavar . »Die Dragulia gibt Lichtzeichen: Die Geschütze stehen wieder unter dem Kommando von Admiral Telios. Sie werden alles tun, den Gegner vom Himmel zu holen!«
Kapitän Kwu-Dal atmete auf, ihr Horn gab ein erleichtertes Tuten von sich. »Gut. Sehr gut. Das erlaubt uns eine kleine Verschnaufpause, um den Schild zu regenerieren.«
»Wir befinden uns außerhalb der Reichweite des Störsenders!«, verkündete der Kommunikationsoffizier an Bord der Xarai . »Geisterkubus-Übertragungen sind wieder möglich!«
»Ausgezeichnet«, brummte Kapitän Sronn und fuhr, seiner Mannschaft zugewandt, fort: »Sobald wir wieder volle Schildenergie haben, werden wir den Feind verfolgen und eliminieren. Wir werden diese Mistkerle nicht so einfach davonkommen lassen!«
»Sicher!«, rief Nelen. Keru und Xeah gesellten sich zu ihr in einen röhrenartigen, fensterlosen Korridor. Am Ende blockierte ein summendes Kraftfeld den Weg, dahinter sah man, als undeutlichen Schemen, eine Reihe Steigeisen, die einen Schacht hinaufführten. Dieser wiederum führte direkt in die Korona , die auf dem Dach des Flaggschiffs auf ihre Befreiung wartete.
»Wir haben’s geschafft!« Die Yadi drehte vor Freude einen Looping. »Jetzt müssen wir nur noch Endriel und die anderen abholen und –«
»Beruhig dich«, brummte Keru. »Noch sind wir nicht von diesem Schiff runter!«
Sie blieben vor dem Kraftfeld stehen. Zwei Schalttafeln mit Zahlenfeldern waren an die Wand geschraubt, einmal diesseits und einmal jenseits der Lichtbarriere, sodass das Feld von beiden Seiten zugänglich war. Vorausgesetzt, man verfügte über den Zahlencode.
»Wie lautete die Kombination?«, fragte der Skria.
»Äh, drei-acht-zwei-sieben!« antwortete Nelen.
»Zwei-acht-drei-sieben«, korrigierte Xeah geduldig.
»Sicher?«, fragte die Yadi. »Ich könnte schwören –«
»Auf Xeahs Gedächtnis ist Verlass«, knurrte Keru. Er schulterte das Sonnenauge und tippte den Code ein. Ein Piepen ertönte und die Barriere erlosch. Die Kontrollleuchten an beiden Schaltafeln wechselten von rot auf grün. Xeah tutete erleichtert.
»Also gut«, brummte Keru. »Machen wir, dass wir aufs Schiff kommen!« Er ließ Nelen voranflattern und wartete, bis Xeah den Feldgenerator passiert hatte. Er folgte den beiden – und wirbelte unvermittelt herum. In der selben Sekunde schlug ein glühend heißer Lichtstrahl neben ihm in die Wand ein. Schritte polterten. Nelen schrie auf, Xeah ächzte erschrocken. Mit einem Mal war der Korridor voller Weißmäntel, die sich vom anderen Ende her näherten. Sie legten ein halbes Dutzend Sonnenaugen zum Schuss an. »Hier geblieben!«, brummte ihr Anführer, einer von Kerus Artgenossen, mit silbrig glänzendem Fell und golden glühenden Augen.
Keru schnaubte, er hielt die Waffe schussbereit in den Händen, doch er feuerte nicht. Ihm war klar, dass seine ehemaligen Brüder vom Kult ihn und seine Begleiterinnen
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