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Die Kenlyn-Chroniken 01 - Drachenschiffe ueber Kenlyn

Die Kenlyn-Chroniken 01 - Drachenschiffe ueber Kenlyn

Titel: Die Kenlyn-Chroniken 01 - Drachenschiffe ueber Kenlyn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dane Rahlmeyer
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Schuld«, wollte sie sagen, doch ein Kloß in ihrer Kehle hinderte sie am Sprechen. Kai streichelte ihre Schulter.
    »Kapitän?« Die Stimme klang dünn wie ein Lufthauch.
    Endriel schreckte auf, sah, wie Miko die Augen öffnete. Sein Brustkorb hob sich, als er gierig die Luft einsog. »Kapitän ... geht es Ihnen gut?« Er versuchte, sich aufzurichten, doch sein rechter Arm war immer noch taub, sodass er sich auf den linken stützen musste.
    Noch bevor der Junge reagieren konnte, fiel Endriel ihm um den Hals. »Verdammt, ich dachte, sie hätten ...!« Sie legte den Kopf auf seine Schulter und hielt ihn fest. Kai stand hinter ihr und lächelte, während ihm Tränen in die Augen traten.
    »Aber Kapitän«, begann Miko mit brüchiger Stimme und hielt Endriel seinerseits, um sie zu trösten. »Die haben doch gesagt, dass sie uns lebend wollen, haben Sie das vergessen?«
    Sie lachte und weinte gleichzeitig, während sie ihm in die blauen Augen sah. »Verflucht noch mal, du hast mir einen Riesenschreck eingejagt!«
    Er versuchte ein Lächeln. »Aber dafür ist Ihnen nichts passiert. Wir haben gewonnen. Das haben wir doch, oder?« Sein Blick schweifte über die niedergeschlagenen Schatten. Gerade begann einer von ihnen, der dicke Mensch, sich wieder zu rühren, aber Kai war zur Stelle. Das Sonnenauge zischte und der Mensch erschlaffte.
    »Ja, das haben wir«, erklärte Kai, als er sich wieder Miko zuwandte.
    »Tu so etwas nie wieder, verstanden, Miko?«, sagte Endriel. »Du hättest sterben können!«
    »Quatsch«, sagte er zuversichtlich. »Aber selbst wenn – für Sie hätte ich es gerne getan, Kapitän.«
    Sie wischte sich eine Träne weg. »Hör auf, solchen Blödsinn zu erzählen!« Während Kai sich daran machte, das Kraftfeld um Yu Nans Sarkophag zu löschen, packte Endriel Mikos Arm und half ihm auf die Beine. Einen Moment lang schwankte er noch.
    »Geht es?«
    Miko nickte eifrig. »Ja, Kapitän!«
    Endriel erwiderte sein Lächeln. »Ich weiß nicht, ob ich so mutig gewesen wäre wie du, Mikolas Gorlin.«
    Er riss die Augen auf, strahlte übers ganze Gesicht. »Ehrlich? Ich meine, ganz echt, Kapitän?«
    »Ganz echt.« Sie blickte sich um. »Hoffen wir, dass Keru und die anderen bald hier sind. Es wird Zeit, dass wir von hier verschwinden!«
    Der letzte Schatten fiel. Am Ende seiner Kraft angelangt, sank Admiral Telios zurück; er wäre gestürzt, hätte die Wand ihn nicht aufgehalten. Sie hatten gewonnen, aber sie waren nur noch wenige. Der Admiral sah die Leichen und reglosen Wesen in dem großen Korridor und konnte das Entsetzen nur mit äußerster Willenskraft niederringen. Er rang nach Atem und als er die Augen schloss, sah er sich in einem See aus Blut waten. Jeder Muskel, jede Faser seines Körpers, schmerzte und er ließ das Sakedo fallen. Die Überlebenden scharten sich um ihn, erwarteten Befehle. Sie alle hatten blutverschmierte Gesichter, zerfetzte Kleidung und müde, leere Augen.
    »Admiral!« Der junge Draxyll-Leutnant namens Quai-Lor hetzte atemlos auf ihn zu, wobei er über mehrere Körper springen musste. Er blieb stehen, schulterte das Sonnenauge und salutierte flüchtig. »Admiral, die Waffentürme sind gesäubert und mit unseren Leuten besetzt! Die Geschütze der Dragulia stehen wieder unter Ihrem Kommando!«
    Telios musste mehrfach Luft holen, bevor er antworten konnte. Dabei sah er sich unter seinen Leuten um. Die Nachricht des Leutnants brachte die Hoffnung zurück in ihre Blicke. »Also gut«, begann Telios und rang abermals nach Atem, »sagen Sie den Bordschützen, Sie sollen das Feuer auf die feindlichen Schiffe eröffnen!«
    »Ist schon geschehen, Admiral!«, verkündete Quai-Lor lächelnd. »Sie haben längst die Flucht ergriffen!«
    Telios rappelte sich auf und musste nach der Schulter des Draxyll greifen, um nicht wieder zu stürzen. Er grinste matt. »Sie glauben gar nicht, wie froh ich bin, das zu hören, Leutnant!«
    Es waren nur noch zwei Weißmantelschiffe übrig. Elinn rief die Schiffe des Kults zusammen, um auch sie endgültig auszuschalten. Nicht mal ein Wunder konnte den Gegner jetzt noch retten. Schüsse hämmerten unablässig auf ihre Schilde ein, während die Weißmäntel versuchten zu entkommen. Zwecklos. Es ist beinahe langweilig, dachte Elinn. »Sobald die zwei erledigt sind, nehmt Kurs auf die Dragulia . Wir werden an Bord gehen und unsere Leute dort unterstützen.« Sie unterdrückte ein Gähnen. »In spätestens einer Stunde will ich dem Gebieter sein Geschenk

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