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Die Kenlyn-Chroniken 01 - Drachenschiffe ueber Kenlyn

Die Kenlyn-Chroniken 01 - Drachenschiffe ueber Kenlyn

Titel: Die Kenlyn-Chroniken 01 - Drachenschiffe ueber Kenlyn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dane Rahlmeyer
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hatte.
    Warum hast du nie etwas gesagt?
    Ein Geräusch schreckte ihn aus seinen Gedanken: Der Geisterkubus meldete eine anstehende Übertragung. Möglich, dass das Ding schon eine ganze Weile vor sich hinpiepte.
    Telios fuhr sich über das müde Gesicht. Er hatte weder den Nerv noch die Konzentration, mit irgendwem zu sprechen. Dennoch sagte er leise: »Kubus aktivieren.«
    Die Maschine gehorchte. Als er sich umdrehte, kam der große Geisterkubus von der Decke geflogen und blieb auf Augenhöhe in der Luft stehen. In seinem Inneren hatte sich ein wohlbekanntes Wappen gebildet: ein schwarzes Mandala, mit einem runden Saphir im Herzen.
    Syl Ra Vans Siegel! Telios nahm augenblicklich Haltung an.
    Das Mandala löste sich auf, das Innere des Kubus wurde milchig blau. Eine bizarre Kupfermaske mit schwarzen Augen erschien. Blutrote Runen glühten an ihren Rändern.
    »Exzellenz.« Der Admiral zwang sich, Trauer und Erschöpfung zu vergessen und verneigte sich. »Was kann ich für Sie tun?«
    Syl Ra Vans geisterhafte Stimme flüsterte: » Wir erwarten Ihren Bericht, Admiral .«
    Der Bericht! Telios hätte sich am liebsten selbst geohrfeigt – er hatte ihn einfach vergessen! Diese Nachlässigkeit hätte er niemals zulassen dürfen, zumal es schien, als würde Syl Ra Van langsam ungeduldig.
    Immer noch in Habachtstellung verweilend, erklärte Telios: »Es tut mir leid, Exzellenz, es gibt nichts essentiell Neues zu berichten. Ich habe meinen Leuten befohlen, in den Untergrund zu gehen und sich aus allen Himmelsrichtungen zum Zentrum vorzuarbeiten, um zusammenzutreiben, was auch immer sich dort unten versteckt. Aber der Untergrund ist riesig und wir kommen nur sehr langsam voran. Alles, was wir bis jetzt gefunden haben, sind ein paar Obdachlose und Drogenhändler.« Und Ratten , dachte der Admiral. Jede Menge Ratten.
    Der Gouverneur reagierte in keiner erkennbaren Weise.
    »In der Oberwelt sieht es nicht anders aus. Der Basar hat Teriam in einen Moloch verwandelt. Die Leute verstopfen die Straßen, was das Vorankommen meiner Leute natürlich erschwert. Überall hängen Fahndungszeichnungen aus; die öffentlichen Geisterkuben senden stündlich einen neuen Aufruf an die Bürger, uns zu unterstützen. Aber bislang erhielten wir nur ein paar vage, wertlose Hinweise und bewusste Irreführungen.«
    Die schwarzen Augen des Gouverneurs starrten ihn an. » Die Portale .«
    »Werden immer noch strengstens überwacht, genau wie die Docks am Ringhafen. Kein Schiff verlässt Teriam, ohne dass wir es wissen.« Telios unterdrückte ein Seufzen. »Es gehen alle paar Minuten Beschwerden über diese Vorgehensweise ein. Geschäftsleute drohen, die Stadt für immer zu verlassen. Jeder fühlt sich vor den Kopf gestoßen. Aber von dem Jungen keine Spur, Exzellenz.«
    Die bizarre Maske wurde für einen Moment halb durchsichtig, bevor sie im nächsten wieder feste Form annahm und von blauem Nebel umhüllt wurde. » Wir sehen die Möglichkeit, dass er Teriam bereits verlassen hat .«
    Telios nickte. Daran hatte er auch schon gedacht, dennoch ... »Er war bei seinem ersten Auftauchen schwer verletzt, Exzellenz. Mein Gefühl sagt mir: Er ist noch hier.« Und wenn ich mich irre, riskiere ich damit meine Karriere, dachte er. Und mehr ...
    Rote Runen pulsierten wie Rubinherzen. » Wir vertrauen Ihrem Urteil, Admiral. Dennoch ist höchste Wachsamkeit erforderlich . Diese Kreatur muss gefunden werden. «
    »Selbstverständlich, Exzellenz, dessen bin ich mir absolut bewusst. Ich halte Sie auf dem Laufenden.«
    Die Maske verblasste; der Kubus wurde wieder perfekt durchsichtig.
    »Kubus deaktivieren«, flüsterte Telios. Das Artefakt schwirrte geräuschlos zur Decke, wo es in einer Vertiefung verschwand.
    Telios ließ sich in seinen Stuhl fallen und massierte seine hohe Stirn mit geschlossenen Augen. Wie hatte er den Bericht an den Gouverneur nur vergessen können?
    Ich darf mich jetzt nicht von meinen Gefühlen durcheinanderbringen lassen , beschwor er sich. Ich habe einen Auftrag erhalten und werde ihn pflichtgemäß ausführen. Es darf keine Ablenkungen mehr geben. Bald werde ich die Zeit zum Trauern haben, aber nicht jetzt!
    Denn wenn er versagte, würde er eine ganze Welt betrauern können, vorausgesetzt, die düstere Prophezeiung des Gouverneurs erfüllte sich. Vorausgesetzt, er behielt Recht, was den Jungen anging.
    Wieder piepte der Kubus. Telios seufzte. »Kubus aktivieren, nur Stimmübertragung.« Währenddessen stand er auf und kehrte zurück zum

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