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Die Kenlyn-Chroniken 01 - Drachenschiffe ueber Kenlyn

Die Kenlyn-Chroniken 01 - Drachenschiffe ueber Kenlyn

Titel: Die Kenlyn-Chroniken 01 - Drachenschiffe ueber Kenlyn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dane Rahlmeyer
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bitte.«
    Telios erhob sich und marschierte zu einem Wandschrank, aus dem er eine schwarze Flasche hervorholte. »Das ist Wein aus Kiasoll.«
    Obwohl Endriel wusste, dass sie es besser nicht tun sollte, nickte sie.
    Mit der Flasche in der einen, und zwei Kristallgläsern in der anderen Hand kehrte Telios zurück. Er löste fachmännisch den Korken und goss ihr ein halbes Glas rubinroten Weins ein. Bevor sie das Glas an die Lippen setzte, zögerte Endriel. Sie vertrug nicht viel Alkohol, normalerweise ließ sie die Finger von dem Zeug.
    Ach, scheiß drauf , dachte sie und kippte den ersten Schluck hinunter, während Telios bedächtig an seinem Glas nippte. Das Zeug schmeckte leicht säuerlich, aber nicht unangenehm. Wie warmer Nebel breitete es sich in ihrem Hals aus.
    Sie plauderten lange über dieses und jenes und Endriel spürte, dass der Wein langsam seine Wirkung entfaltete. Ihr wurde heiß und ihre Gedanken tanzten. Trotzdem ließ sie sich weiter einschenken.
    Sie erzählte Telios von ihren ersten Reklame-Versuchen und zeigte ihm ihre tintenfleckigen Finger. Er lächelte und berichtete im Gegenzug von den ewigen Beschwerden, mit denen die Bürger ihm das Leben schwer machten. »Dabei tun wir nur unsere Arbeit ...«
    Endriel nickte. »Ich habe die Fahndungszeichnungen gesehen. Von dem Jungen. Du weißt schon. Warum seid ihr so hinter ihm her, Andar? Was hat er verbrochen?« Sie war vielleicht beschwipst, aber sie hatte ihre Zunge noch unter Kontrolle.
    Telios’ Mund verzog sich zu einem halben Lächeln, während er den Wein im Glas kreisen ließ. »Ich wünschte, ich könnte es dir sagen, Endriel.«
    »Das ergibt ziemlich wenig Sinn, oder? Nicht, dass das was Neues wäre ...«
    Humorlos lächelnd, zuckte Telios die Achseln. »Es war nicht meine Entscheidung. Der Befehl kam von oberster Stelle. Kurz nachdem du Teriam verlassen hast, erhielt ich vom Gouverneur persönlich die Order, einen Menschen zu suchen. Er zeigte mir eine Aufnahme und ich erkannte, dass es der gleiche Kerl ist, den du uns beschrieben hast.«
    »Die Welt ist klein, hm?«
    »Kann man so sagen.«
    »Und Syl Ra Van hält ihn für gefährlich?« Endriel nahm noch einen Schluck – den letzten.
    Telios nickte ernst. »Meine Leute und ich haben den Auftrag bekommen, ihn zu finden, koste es, was es wolle. Und jetzt werde ich den Mund halten. Ich habe dir eigentlich schon mehr gesagt als erlaubt.«
    »Das ist ausgemachte Scheiße.« Endriel schielte nach der Flasche auf dem Boden. Nein, keinen Wein mehr. »Der Junge könnte nicht mal einem Schmetterling die Flügel ausreißen. Der Draxyll hätte Hackfleisch aus ihm gemacht, wenn Nelen und ich nicht gewesen wären. Ihr solltet besser das Reptil jagen.«
    »Vielleicht. Aber beantworte mir eine Frage: Wenn der Junge so harmlos ist und nichts zu verbergen hat, warum ist er dann verschwunden?«
    »Wegen der Riesenaale.«
    »Was?«
    Sie schüttelte den Kopf. »Tut mir leid, ’ne bessere Antwort fällt mir nicht ein.«
    »Vielleicht war das mit dem Wein doch keine so gute Idee.« Telios nahm die Flasche und ließ sie wieder im Wandschrank verschwinden. Endriel fragte sich, ob das Zeug überhaupt an Bord sein durfte. »Was werdet ihr mit ihm machen, wenn ihr ihn habt?«, fragte sie, als er sich wieder neben sie setzte.
    »Der Gouverneur wird sich um ihn kümmern.«
    »Du weißt weder, wer er ist, noch was er getan hat. Trotzdem jagst du ihn.« Endriels Finger folgte dem feuchten Rand des Glases. Ein singendes Geräusch erklang. Oh, echter Kristall . Nett.
    »Ich bin Soldat, Endriel.« Telios sah sie ernst an. »Ich habe meine Befehle. Und ich vertraue Syl Ra Van.«
    »Klar. › Ich bin Soldat ‹ . Die beste Ausrede, nicht selbst nachdenken zu müssen.« Endriels ironisches Lächeln erstarb. »Entschuldige ... es war nicht so gemeint.«
    »Ich weiß. Aber es ändert dennoch nichts an meinen Pflichten.«
    Sie betrachtete ihn verstohlen aus dem Augenwinkel. Er sieht wirklich gut aus , dachte sie. Warum hatte sie das früher nie so wahrgenommen? »Weißt du, Andar, eigentlich bist du gar nicht so verkehrt. Für einen Weißmantel, meine ich.«
    Da fing er an zu lachen. »Ich glaube, das war das netteste Kompliment, das du mir je gemacht hast.«
    »Ich weiß.« Sie stieß ihm freundschaftlich den Ellenbogen in die Seite. »Und jetzt sind Sie dran, Komplimente zu machen, Admiral!«
    »Wo immer du auch bist, mein alter Freund ...« Xeahs Flüstern verlor sich in den Weiten der Halle, wo ein Meer aus Kerzenlicht der

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