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Die Kenlyn-Chroniken 01 - Drachenschiffe ueber Kenlyn

Die Kenlyn-Chroniken 01 - Drachenschiffe ueber Kenlyn

Titel: Die Kenlyn-Chroniken 01 - Drachenschiffe ueber Kenlyn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dane Rahlmeyer
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Fenster.
    Shiaars samtige Stimme ertönte. »Admiral, bitte entschuldigen Sie die Störung ... Sie, äh, haben die Bildübertragung nicht aktiviert. Ist alles in Ordnung?«
    »Ja«, antwortete er, während er der Sonne zusah, die fast hinter dem Horizont verschwunden war. »Was gibt es, Shiaar?«
    »Hier ist eine Bürgerin, die Sie sprechen möchte.«
    Nichts Neues, also. Tausende Bürger wollten ihn sprechen. »Sagen Sie ihr, sie soll einen offiziellen Beschwerdebrief einreichen.«
    »Sie sagt, Sie kennen sie. Ihr Name ist Endriel Naguun ...«
    »Endriel!« Telios wirbelte herum. »Lassen Sie sie an Bord, Shiaar! Ich werde sie in meinem Büro empfangen!«
    »Verstanden, Admiral. Shiaar, Ende.«
    Kurz darauf wurde die Tür aufgezogen. Endriel stand dort, allein. Auf ihren Lippen lag ein Lächeln, aber es sah traurig aus. »Hallo, Andar.« Sie blieb am Türrahmen stehen, als traute sie sich nicht, einzutreten. »So sieht man sich wieder, was?«
    »Endriel.« Er umrundete seinen Schreibtisch und sie fielen sich in die Arme, zum ersten Mal seit Jahren. Sie hielten sich lange fest.
    »Er ist tot«, sagte Endriel.
    »Ja«, antwortete Telios. »Ich weiß.«
    Sie ließen einander los und sahen sich in die Augen.
    Endriel wischte sich eine Träne weg. »Ich bin extra gekommen, um es dir zu sagen.«
    »Bitte setz dich«, sagte er und schloss die Tür. Er deutete auf den einzelnen roten Diwan. Endriel nahm zaghaft Platz und sah sich um. Telios setzte sich neben sie. »Ich habe es gestern erfahren, aus einem Brief von ihm.« Er legte die Hände zusammen. »Ich habe mich wieder und wieder gefragt, warum er es mir nicht gesagt hat. Hat er etwa gedacht, seine Krankheit könnte unserer Freundschaft etwas anhaben?«
    Endriel musste tief Luft holen, bevor sie sprach. »Er wollte nicht bemitleidet werden. Wir sollten ihn so in Erinnerung behalten, wie er war, als er ... noch gesund war.«
    Telios senkte den Blick. »Es gab noch so vieles, was ich ihm sagen wollte, für das ich mich bedanken wollte.«
    »Geht mir genauso.« Endriel versuchte ein Lächeln. Es gelang ihr fast. »Das letzte Mal, als ich mit ihm sprach, haben wir uns gegenseitig angeschrien. Schon komisch, oder? Da glaubt man all die Jahre, das einzig Richtige getan zu haben und dann wünscht man sich nichts sehnlicher, als die Vergangenheit noch einmal ändern zu können.«
    »Dieser Skria – Keru, richtig? Der, der gestern die Kaution für dich und Nelen bezahlt hat ... Yanek hat ihn geschickt.«
    »Ja.«
    »Bist du mit ihm nach Olvan gegangen?«
    »Ja.« Schließlich erzählte sie ihm die Geschichte: von ihrer Rückkehr nach Hause, von Keru und von Xeah. Und von ihrem Traum: Wie sie mit einem Gefühl der Ruhe aufgewacht war, als habe dieser letzte Abschied von ihrem Vater wirklich stattgefunden.
    »Ich habe auch von ihm geträumt«, antwortete Telios. »Wie ich ihm zum ersten Mal begegnet bin, damals in Olvan. Yanek hat mein Leben verändert. Ich glaube, ich schulde ihm alles. Und ich kann diese Schuld nicht einmal zurückzahlen.«
    »Du warst sein einziger Freund. Ich glaube, in gewisser Hinsicht warst du wie ein Sohn für ihn, oder ein Bruder.«
    Telios nickte. »Und ich habe mich dafür bedankt, indem ich ihm ein paar lausige Briefe geschrieben habe, anstatt ihm persönlich gegenüberzutreten. Ich habe mir all die Jahre vorgenommen: Nächsten Monat werde ich ihn besuchen, nächsten Monat bestimmt – und es immer wieder verschoben, weil ich dachte, er würde immer da sein.«
    »Er ist nicht schuldlos daran. Wenn er wenigstens einmal auf seine verdammten Prinzipien gepfiffen hätte. Es hätte das Ganze einfacher für ihn gemacht. Für uns.«
    »Wenigstens hast du ihm vergeben.«
    »Ja«, sagte Endriel. »Ich denke, das habe ich.«
    Er sah auf. »Was wirst du nun tun? Jetzt, wo du dein eigenes Schiff hast?«
    Und während draußen die ersten Sterne aufgingen, erzählte Endriel dem Admiral von der Korona und ihrem neugegründeten Unternehmen und fuhr fort mit dem stinkenden Inspektor, der Lizenz, die sie um einige tausend Gonn ärmer gemacht hatte, und Miko, dem fünften Mannschaftsmitglied.
    Telios zeigte ein stolzes Lächeln. »Es war die richtige Entscheidung, Endriel.«
    »Vorhin war ich mir da nicht so sicher. Aber ich glaube, du hast Recht.«
    »Yanek hätte es sich so gewünscht. Das weiß ich.« Sein Lächeln wurde breiter. »Jetzt bist du Kapitän Naguun.«
    »Merkwürdig, oder?«
    »Nicht wirklich, finde ich. Möchtest du etwas trinken?«
    »Ja

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