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Die Kinder aus Nr. 67

Die Kinder aus Nr. 67

Titel: Die Kinder aus Nr. 67 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Tetzner
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is gar nich richtig. Det sieht nur so aus, und ich merk' det gar nicht«, hielt sie sich doch dabei die Augen zu und rief: »Ne, det kann ick nich sehen.«
     
    Erwin wurde nämlich in eine große, lange Kiste gelegt. Es war eine richtige Kiste. Alle durften sie befühlen und umdrehen. Der Zauberer hatte mehrere solcher Kisten, sie standen alle in einer Reihe. Nachdem Erwin in die Kiste gestiegen war, legte Mirjam einen Deckel darauf, und alle Kinder nagelten gemeinsam die Kiste zu. Dann zog der Zauberer eine Pistole aus der Tasche und schoß dreimal hintereinander. Es knallte fürchterlich, und manche hielten sich die Ohren zu. Dann wurde der Deckel wieder aufgebrochen und an Erwins Stelle sprangen drei Kaninchen aus der Kiste.
     
    Die Leute quietschten vor Vergnügen.
     
    Aber der Zauberer gebärdete sich wie toll.
     
    »He, he«, schrie er. »He.« Wieder zog er seine Pistole hervor und schoß noch einmal.
     
    »Hallo?« anwortete da eine Stimme aus dem obersten Stock. »Hallo, da bin ich.«
     
    Und — nein, es war kaum zu glauben, von oben aus dem Dachfenster winkte Erwin. Als er wieder unten angelangt war, verbeugte er sich nach allen Seiten und überreichte dem Zauberer drei Pistolenkugeln. Er erzählte, daß ihn diese in die Luft geschossen hätten.
     
    Nun klatschten die Leute wie rasend, einige trampelten, andere befühlten Erwin und wollten wissen, ob er es auch wirklich sei.
     
    »Aber, wie um allens in der Welt kamste denn aus der Kiste? Wir haben doch alle zujesehen.«
     
    Ewin sagte kein Wort und verriet nichts.
     
    Der Zauberer zauberte noch allerhand, und in der Pause gingen die Kinder einsammeln.
     
    Viele warfen freiwillig etwas auf den Teller. Andere sagten: »Nee, ick hab' nichts mehr, bei mir is Ebbe.«
     
    Sofort winkten die Kinder dem Zauberer. Dieser kam mit seinem Zauberstab und stellte sich vor den Betreffenden.
     
    »Sie haben also nix mehr?« fragte er. »Kein Geld, niente?«
     
    Der so Angesprochene lächelte und zog seine Börse heraus oder steckte suchend die Hände in die Taschen.
     
    »Permesso«, sagte der Zauberer und berührte ihn mit seinem Zauberstab. Dann schlug er damit auf die Taschen, an den Kopf, auf die Börse, zog an der Nase des Mannes und plötzlich fielen die Groschen aus seiner Nase.
     
    »Jotte ne, Jotte ne«, riefen die Zuschauer und drängten sich dichter zusammen. Der so Bezauberte aber starrte entsetzt auf das Geld, und später faßte er verstohlen in seine Börse und zählte den Rest darin. War das nun Geld aus seinem Sack oder kam es aus der Luft?
     
    Jetzt begannen die Zuschauer alle den Zauberer zu bitten, auch aus ihrer Nase Geld zu zaubern, und er wiederholte wirklich noch dreimal das Kunststück.
     
    Dazwischen leuchteten Rot- und Grünfeuer auf. Der Stehgeiger spielte und umschlich den Zauberer wie eine Katze. Als Schlußattraktion kam noch Mirjams Sondernummer »Die schwebende Jungfrau«. Sie mußte sich auf einen Stuhl stellen. Durch Berührung mit dem Zauberstab begann sie sichtbar frei, ohne Berührung mit dem Stuhl, in der Luft herumzuschweben. Dreimal schwebte sie um den Stuhl herum, gezogen von dem unheimlichen Zauberstab.
     
    »Der Mann«, sagten die Leute, »könnte in jedem großen Zirkus auftreten. Det is ein ganz großer Künstler.«
     
    Einige traten auf Signor Barretta zu und drückten ihm die Hand, denn er gehörte ja zu ihnen. Er war ihr Hausgenosse.
     
    »Mehr«, baten andere, »bitte, bitte, noch mehr.« Aber der Zauberer gab nichts zu. Es war zu spät. Die kleinen, dünnen Kerzen in den Streichholzschachteln vor den Fenstern waren längst niedergebrannt. Und während sich der Zauberer immer und immer wieder verneigen mußte, war es fast dunkel.
     
    Nun sollte endlich auch die Lotterie beginnen.
     
    Die Kinder warfen ihre zusammengefalteten Lose in Kaffeetassen und gingen damit zwischen den Hausbewohnern umher.
     
    »Lose gefällig? Stück für Stück zwei Groschen. Jedes zweite Los gewinnt.«
     
    Das war nicht wahr. Nur jedes vierte Los gewann. So viele Gewinne hatten sie gar nicht, aber es klang viel verlockender.
     
    Die Leute kauften eifrig Lose. Manche vier bis fünf Stück. Es war erstaunlich, daß sie noch so viel Geld übrig hatten.
     
    Erwin schlich Paul nach. Er trug das Los Nummer Eins, und es war ausgemacht worden, daß dieses Los Paul erhalten mußte. Sorgsam hielt Erwin es in der Hand. Er wollte es ihm im letzten Augenblick, wenn Paul in die Tasse griff, zuschieben.
     
    »Zwei Lose kann ick mir

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