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Die Kinder des Dschinn Bd. 7 - Die Kristalle des Khan

Die Kinder des Dschinn Bd. 7 - Die Kristalle des Khan

Titel: Die Kinder des Dschinn Bd. 7 - Die Kristalle des Khan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: P.B. Kerr
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konnte Nimrod ihn lesen.
    »Ich hätte gedacht, dass es mehr wie Chinesisch aussehen müsste«, sagte John. »Aber es wirkt kein bisschen asiatisch. Ehrlich gesagt, sieht es eher aus wie Elbisch.«
    »Vor der Herrschaft Dschingis Khans konnten die Mongolen weder lesen noch schreiben«, sagte Nimrod und studierte das Blatt Pergament in Dr.   Stürlüsons Hand. »Sie besaßen überhaupt keine Schrift. Dschingis Khan verstand die Bedeutung der Schrift, aber er wusste auch, dass die Mongolen niemals die chinesische Schrift akzeptieren würden, weil sie die Chinesen hassten. Also ließ Dschingis Khan sie eine Schriftart übernehmen, die sich vom Hebräischen ableitete. In einigen Teilen der Mongolei ist sie bis heute in Gebrauch. Deshalb kann ich sie lesen. Und du hast recht. Es wirkt wie Elbisch.«
    Auf dem Flug nach Neapel las Nimrod das Dokument wiederund wieder, und er musste ein wenig Anlauf nehmen, ehe er sich in der Lage fühlte, seinem Neffen zu berichten, was darin stand.
    »Das Pergament stammt von Dschingis Khan persönlich«, sagte Dr.   Stürlüson/​Nimrod. »Da er zur Hälfte Dschinn war, wusste er vermutlich besser als der chinesische Kaiser Xuanzong, wie man den möglichen Auswirkungen der Hotaniya-Kristalle auf einen Vulkan entgegenwirken kann.«
    Er schwieg einen Moment, während er sich den Inhalt des Pergaments noch einmal durch den Kopf gehen ließ.
    »Und?«, fragte Rashleigh Khan/​John. »Hat er beschrieben, ob sich die Katastrophe umkehren lässt?«
    »Ja.«
    »Gut.«
    »Aber es wird nicht leicht werden. Ganz und gar nicht.«
    »Das habe ich auch nicht angenommen.«
    Nimrod schüttelte Dr.   Stürlüsons Kopf. »Im Wesentlichen ist das, was hier steht, die Taranuschi-Prophezeiung.« Er las die Hälfte dessen vor, was auf dem Pergament stand. »›Wenn wogender Rauch aus dem Schoß der Erde steigt, um die Brust der Menschen in Stein, den Weizen auf den Feldern in Asche und die Ströme in flüssiges Gestein zu verwandeln, vermögen nur Zwillinge, die Bruder und Schwester und wahre Kinder des Dschinn sind, sich als echte Gefährten der Aufgabe zu stellen, die Welt vor flammender Finsternis und Zerstörung zu retten. So, wie die Schaffung der Welt mit der Opferung vieler menschlicher Zwillinge einherging, so verlangt die Rettung der Welt die Opferung eines Paares von Dschinnzwillingen.‹«
    »Oh«, sagte Rashleigh Khan/​John. »Ich hatte befürchtet, dass du so etwas Ähnliches sagen würdest.«
    »Immerhin gibt Dschingis Khan einen Hinweis darauf, wiediese Opferung genau aussehen könnte«, fügte Dr.   Stürlüson/​Nimrod hinzu. »Es hört sich schlimm an, aber alles in allem klingt es nicht ganz so schlimm, wie du vielleicht annimmst, John. Ich meine, es ist wirklich schlimm, da gibt es keinen Zweifel. Aber es könnte noch schlimmer sein.«
    »Nun rück schon raus damit.«
    Dr.   Stürlüson/​Nimrod erzählte ihm, was Dschingis Khan geschrieben hatte.
    Rashleigh Khan/​John stieß einen tiefen Seufzer aus. »Na toll«, sagte er. »Ist das dein Ernst?«
    »Ich fürchte, ja, John.«
    »Das ist wirklich ganz toll.«
    John wandte Rashleigh Khans Kopf zum Vesuv hinüber, der jetzt den östlichen Teil von Neapel bedrohte. Vor der Evakuierung, das wusste er, hatte dort mindestens eine Million Menschen gelebt, deren Häuser zerstört werden würden, wenn der Vulkan seine Kuppe absprengen sollte wie im Jahr 79.   Das durfte er nicht zulassen.
    »Es ist schon ziemlich einleuchtend, muss ich leider sagen«, erklärte Dr.   Stürlüson/​Nimrod. »Ich wünschte, ich könnte das Gegenteil behaupten, aber es ist nun mal so. Und wenn ich ehrlich bin, habe ich wohl immer vermutet, dass etwas in der Art notwendig sein würde.«
    »Es ist einfach nicht fair«, widersprach Rashleigh Khan/​John. »Was du da vorschlägst, ist viel mehr, als angemessen wäre, Nimrod. Finde ich jedenfalls. Wenn ich es tue. Und Philippa. Du redest hier vom größtmöglichen Opfer. Jedenfalls für uns. Außerdem hast du dein Leben gelebt. Aber wir nicht.«
    Dr.   Stürlüson/​Nimrod gab keine Antwort.
    »Ist alles in Ordnung, Sir?«, fragte der Pilot.
    Am liebsten hätte John Nein gesagt und ihm befohlen, kehrtzumachen und mit dem Helikopter zur Jacht zurückzufliegen. Es wusste schließlich keiner, dass er nicht der echte Rashleigh Khan war. Es könnte Spaß machen, das Leben eines Milliardärs zu führen. Doch natürlich tat er nichts dergleichen.
    »Ja, es ist alles in Ordnung, vielen Dank«, sagte Rashleigh

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