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Die Kinder des Dschinn Bd. 7 - Die Kristalle des Khan

Die Kinder des Dschinn Bd. 7 - Die Kristalle des Khan

Titel: Die Kinder des Dschinn Bd. 7 - Die Kristalle des Khan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: P.B. Kerr
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Mercalli sein. Er kam hier ebenfalls ums Leben, glaube ich.«
    »Ich habe den Verdacht, dass die Vulkanologie gefährlicher ist, als du uns weismachen wolltest«, sagte Philippa zu ihrem Onkel.
    »Ich auch«, sagte John. »Ein toter Direktor ist schlimm genug. Aber zwei tote Direktoren sind noch schlimmer.«
    Nimrod war zu sehr damit beschäftigt, mit der Steinsäge eine Scheibe der goldenen Lavaprobe abzuschneiden, um auf Philippas oder Johns Bemerkung einzugehen.
    »Dass Vulkane gefährlich sind, lässt sich nicht von der Hand weisen«, sagte Axel, der Nimrod half. »Aber indem wir uns bemühen, sie zu verstehen, hoffen wir, sie berechenbarer zu machen und infolgedessen auch weniger gefährlich.«
    John betrachtete neugierig die Steinsäge. »Was für eine Säge kann denn Steine durchschneiden?«, fragte er.
    »Eine mit Industriediamanten im Schneideblatt«, erwiderte sein Onkel.
    Das Telefon läutete, und der Professor nahm ab. Sobald er den Anruf beendet hatte, schaltete er das Fernsehgerät ein, und sie erfuhren, dass weitere Länder und Regionen der Erde neue vulkanische Aktivitäten meldeten – nicht nur Italien, sondern auch Russland, die Vereinigten Staaten, Neuseeland, Island und Südamerika. Am schlimmsten schien die Lage in der Demokratischen Republik Kongo zu sein, wo der Nyamuragira, der aktivste Vulkan Afrikas, soeben mit verheerenden Folgen ausgebrochen war. Eine halbe Stunde lang sahen sie sich die dramatischen Fernsehbilder zweier Feuer spuckender Krater an, die glühendes Lavagestein mehrere Tausend Meter hoch in die Luft schleuderten, sowie der Evakuierung mehrerer Dutzend Dörfer an der Grenze zu Ruanda.
    Einige Zeugen, die den Ausbruch mitangesehen hatten, berichteten, die verhärteten Lavabrocken
würden aussehen wie Goldklumpen
.
    »Das sieht deutlich ernster aus, als ich erwartet hatte«, sagte der Professor.
    »Ist das denn normal«, fragte Philippa, »dass alle diese Vulkane gleichzeitig aktiv werden?«
    »Es gibt keinen Grund, warum sie
nicht
gleichzeitig aktiv werden könnten«, sagte der Professor. »Von einem Großteil der vulkanischen Aktivitäten auf dem Meeresboden erfahren wir normalerweise gar nichts. Aber normal ist es nicht.«
    Er schaute besorgt zu Nimrod, der an der Steinsäge fertig war und sein goldenes Lavapräparat zu einem großen weißen Mikroskop hinübertrug, das mit einem kleinen Computerbildschirm verbunden war.
    Nimrod setzte sich vor das Mikroskop, schaltete es ein und schob die hauchfeine Lavascheibe unter die Linse. Minutenlangspähte er durch das Okular, während er an den Trieben und der Leuchtfeldblende herumdrehte.
    »Diese Gesteinsprobe ist jetzt so dünn, dass man sie durchleuchten kann«, erklärte Nimrod. »Und zwar mit einem speziellen polarisierten Licht, das uns in die Lage versetzt, die verschiedenen chemischen Eigenschaften der Probe zu erkennen. Die uns wiederum die ungewöhnliche goldene Farbe erklären werden.«
    Nach und nach gewann das Bild auf dem Bildschirm an Schärfe. Und im gleichen Maße wuchs das Interesse des Professors.
    »Wir scheinen es hier mit einem ungewöhnlich hohen Silikatgehalt zu tun zu haben«, stellte er fest.
    »Über fünfundachtzig Prozent«, sagte Nimrod. Er wechselte zu einer noch stärkeren Linse. »Da, sehen Sie. Ein normales Silizium-Tetraeder, wie man es erwarten würde.«
    »Was ist ein Tetraeder?«, fragte John.
    »Ein Körper mit vier dreieckigen Flächen«, sagte Philippa, »von denen immer drei aneinandergrenzen.«
    »Aber da ist noch etwas«, sagte Nimrod.
    »So etwas habe ich noch nie gesehen«, stellte der Professor fest. »Ein Silizium-Tetraeder mit vier Sauerstoffionen an den Ecken, einem Siliziumatom in der Mitte und etwas, das fest mit ihm verbunden ist und aussieht wie Gold, was wahrscheinlich die Goldfarbe der Lava erklärt.«
    Nimrod tippte ein paar Befehle in den Computer. »Schauen wir nach, ob es Gold ist«, sagte er.
    Sie warteten einen Moment, ehe der Computer die Antwort lieferte.
    UNBEKANNTES ELEMENT.
    »Mit dem Computer stimmt etwas nicht«, meinte der Professor. »Versuchen Sie es noch mal.«
    Nimrod tippte die Befehle noch einmal ein, doch die Antwort war dieselbe.
    UNBEKANNTES ELEMENT.
    Wieder begann Nimrod zu tippen. »Versuchen wir, es einzugrenzen«, sagte er. »Es ist weder Sauerstoff noch Silizium, und es ist auch kein Aluminium, Eisen, Kalzium, Natrium, Magnesium oder Kalium, die zusammengenommen etwa neunundneunzig Komma fünf Prozent aller chemischen Elemente der Erdkruste

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