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Die Kinder des Dschinn Bd. 7 - Die Kristalle des Khan

Die Kinder des Dschinn Bd. 7 - Die Kristalle des Khan

Titel: Die Kinder des Dschinn Bd. 7 - Die Kristalle des Khan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: P.B. Kerr
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offensichtlich steht er jemandem nahe, der sehr reich und bereit ist, für seine sichere Rückkehr zu bezahlen.«
    »Heißt das, wir sind im Geschäft?«, wiederholte Decebal.
    »Ja.« Kapitän Sharkey gab Decebal einen Umschlag voller Geld, der die Summe enthielt, mit der sich Decebal einverstanden erklärt hatte, wenn er Groanin den somalischen Piraten überließ. »Abgemacht.«
    »Gut.«
    »Wenn er einen ordentlichen Preis erzielt«, sagte der Kapitän, »gibt es noch mehr.«
    »Wie viel wollen Sie denn verlangen?«, fragte Decebal.
    »Eine Million Dollar ist eine schöne runde Summe«, sagte Kapitän Sharkey. »Ich mag diese Zahl.« Er zuckte die Achseln. »Das verlangen wir immer. Wir kriegen zwar nicht jedes Mal die volle Summe, aber es ist eine gute Verhandlungsgrundlage.«
    Decebal nickte. »Bei einer Million Dollar stellt jeder die Ohren auf«, sagte er.
    »Bis dahin könnten wir einen neuen Kabinenjungen gebrauchen. Der letzte ist über Bord gegangen und ertrunken. Oder die Haie haben ihn aufgefressen. Wahrscheinlich beides. Dieser Mr   Groanin kann sich auf dem Rückweg nach Somalia ein bisschen nützlich machen. Vielleicht funktionieren bis dahin auch dieHandys wieder, dann können wir anfangen, ein bisschen an der Schraube zu drehen. Wenn wir nach Port Said kommen, schicke ich dem britischen Konsul einen Brief und erkläre ihm die Lage. Auf die Art kriegen wir Publicity und vielleicht noch mehr Geld.«

Die allertraurigste Geschichte (sehr frei nach Ford Madox Ford)

    »Ein Kamel?«, fragte Philippa. »Warum ein Kamel?«
    »Genau«, sagte John, der sich noch lebhaft an seine erste Tiertranssubstantiation erinnern konnte, bei der er gezwungen gewesen war, in Ägypten als Dschinngeist in ein Kamel einzufahren. Er hatte den Gestank des Tiers immer noch in seiner geistigen Nase, ganz zu schweigen von dem Geschmack, den er anschließend im Mund gehabt hatte. »Und was soll uns ein Kamel außer einem Riesenrülpser noch erzählen können?«
    »Um das zu verstehen«, sagte Nimrod, »muss ich euch eine traurige Geschichte über den Tod von Dschingis Khan erzählen. Nicht dass sein Tod eine besonders traurige Tatsache gewesen wäre; er war ein durch und durch widerlicher Geselle, und es scheint ihm einen Heidenspaß gemacht zu haben, so viele Menschen wie möglich umzubringen. Mitunter wurden ganze Städte niedergemetzelt, wenn sie sich seiner Eroberung widersetzten. Nein, was die Geschichte so traurig macht, war etwas anderes. Jedenfalls bin ich mir sicher, dass du das so sehen wirst, Philippa. Es ist mit Sicherheit die allertraurigste Geschichte, die ich je gehört habe.«
    Es war stockdunkel auf dem seidenweichen Teppich, und nur die warme Brise, die ihnen ins Gesicht wehte, erinnerte daran,dass sie tatsächlich durch die Luft flogen. Nimrods samtene Stimme hatte eine beruhigende, fast hypnotische Wirkung, sodass selbst der Professor Mühe hatte, wach zu bleiben und ihm zuzuhören. Immer wieder stach er sich mit einem spitzen Fingernagel in die Handfläche, damit er zumindest erfuhr, warum sie nach Afghanistan mussten. Wie allen Professoren war es auch Snorri Stürlüson wichtig, die Dinge zu verstehen.
    Axel lauschte Nimrods Stimme nicht weniger aufmerksam, und das vor allem deshalb, weil er einmal von einer Kamelspinne gebissen worden war, die die Größe eines Hamburgers gehabt und ihn ins Krankenhaus befördert hatte, wo man ihn an einen Tropf mit Antibiotika hängte. Es spielte für ihn keine Rolle, dass Kamelspinnen eigentlich nichts mit Kamelen zu tun haben; sie heißen nur so, weil sie in der Wüste leben. Die bloße Erwähnung des Wortes
Kamel
löste in Axel jedes Mal die Erwartung aus, gleich das Wort
Spinne
mit sechzehn Stundenkilometern hinterherflitzen zu hören, was für jedes kleine Tier ungeheuer schnell ist. Deshalb zuckte er im Dunkeln zusammen, als die Finger von Philippas Hand sich zu seinen vortasteten.
    »Ich mag keine traurigen Geschichten«, gestand sie.
    »Ich auch nicht«, sagte John.
    »Wofern ihr Tränen habt, bereitet euch, sie jetzo zu vergießen«, sagte Nimrod
.
»Temujin, der Große Herrscher über die Erde und den Himmel und natürlich über die Mongolen, auch bekannt als Dschingis Khan, starb im August 1227.   Sein Tod unterlag der strengsten Geheimhaltung, weil die Mongolen gerade irgendeine Stadt belagerten und ihnen nicht daran gelegen war, ihre Feinde durch die Nachricht von seinem Tod zu ermutigen. Dschingis Khan selbst hatte diesbezüglich strikte Anweisungen

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