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Die Kinder des Dschinn Bd. 7 - Die Kristalle des Khan

Die Kinder des Dschinn Bd. 7 - Die Kristalle des Khan

Titel: Die Kinder des Dschinn Bd. 7 - Die Kristalle des Khan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: P.B. Kerr
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geheimer. Und mit Sicherheit viel geheimer als
Die geheime Geschichte der Mongolen
. Das Buch ist lediglich esoterisch und nur ein kleines bisschen geheim. Aber dieses hier ist okkult. Und damit äußerst geheimnisvoll. Und selten. So selten, dass ich zugeben muss, selbst nichts davon gewusst zu haben, bis ich mir von Karswell, dem Flaschenkobold-Bibliothekar, sämtliche Bücher zum Thema Dschingis Khan und seinem verborgenen Mausoleum bringen ließ. Ja, ich glaube, es wurden überhaupt nur drei Exemplare davon gedruckt.«
    »Von Sidi Mubarak Bombay habe ich noch nie gehört«, sagtePhilippa. »Aber Stanley war ein viktorianischer Entdecker aus England, nicht?«
    »Ja«, sagte Nimrod. »Er ist der Bursche, der Livingstone in Afrika gefunden hat. Obwohl dieser gar nicht verloren gegangen war, aber das wusste Stanley nicht.«
    Gedankenverloren blätterte Axel die stockfleckigen Seiten des Buches um. »›Meinem großartigen Freund John Hanning Speke gewidmet‹.«
    »Noch ein viktorianischer Entdecker in Afrika«, erklärte Nimrod. »Aber lange bevor er nach Afrika kam, hat er mit Sidi Mubarak Bombay Erkundungen in Tibet und dem Himalaya angestellt. Bombay war ein Sklave, der von arabischen Sklavenhändlern nach Indien verschleppt und von Speke befreit worden war, mit dem er anschließend viele gemeinsame Expeditionen unternahm. Die beiden suchten unter anderem nach dem Grab von Dschingis Khan. Nach Spekes Tod, 1864, kehrte Bombay nach Indien zurück, um dort nach dem Grab zu suchen. Er fand es leider nicht. Aber zu unserem Glück schrieb er dieses Büchlein mit vielen wichtigen Hinweisen, wonach man Ausschau halten soll. Darunter einem ganz besonderen Hinweis.«
    »Und deshalb fliegen wir nach Afghanistan, hab ich recht?«, sagte John.
    Nimrod nickte.
    »Und was ist das für ein ganz besonderer Hinweis, nach dem wir suchen?«, wollte Philippa wissen.
    »Ein Kamel«, sagte Nimrod. »Ein ganz besonderes Kamel.«

Ruhe sanft

    Die Piraten, denen die
Shebelle
gehörte, ein Frachtschoner im Hafen von Civitavecchia in der Nähe von Rom, waren keine Schatzinselpiraten, wie man sie so kennt. Keiner von ihnen besaß einen Papagei, keiner lief mit einer Machete durch die Gegend oder einem dreieckigen Hut, und keiner trank Rum; die meisten von ihnen tranken überhaupt nicht. Auf ihrer Flagge prangte auch kein weißer Totenkopf mit gekreuzten Knochen, sondern ein weißer Stern auf himmelblauem Grund. Es waren die Nationalfarben von Somalia, einem Land am sogenannten Horn von Afrika, das tatsächlich aussieht wie das Horn eines großen weißen Rhinozeros, das in Richtung Arabische Halbinsel und die Länder Jemen und Oman zielt.
    Allerdings hatten diese modernen Piraten einen Ersten Offizier namens Khat, der einen goldenen Ohrring trug, und einen Kapitän mit einer Augenklappe, der Rashid Ali Sharkey hieß, und sie interessierten sich durchaus für Schätze, wenn auch nicht für die Art, die man in eine Kiste packt und auf einer entlegenen Insel vergräbt. Für die somalischen Piraten bestanden Schätze nicht aus Golddukaten oder Realismünzen, sondern aus beträchtlichen Lösegeldzahlungen, die auf elektronischem Weg auf das Nummernkonto einer Schweizer Wir-stellen-keine-Fragen-Bank überwiesen wurden, und sie erhielten dieses Geld von den Familien und Regierungen ihrer Entführungsopfer – dasheißt, wenn sie stattdessen nicht gerade Öltanker entführten, wilde Tiere für Privatzoos schmuggelten, teure Luxuswagen stahlen oder der britischen Marine eine lange Nase drehten.
    Kapitän Sharkey war nicht davon überzeugt, dass es sich lohnen würde, Groanin als Geisel festzuhalten. Hinter den winzigen Schreibtisch seiner Kabine gequetscht, erklärte er Decebal, dass ihm ein Amerikaner lieber gewesen wäre.
    »Hast du irgendwelche Amerikaner?«, fragte er den jungen Ganoven.
    »Nein, bloß den Engländer.«
    »Schade.«
    »Nächstes Mal bring ich Ihnen einen schönen fetten Amerikaner.«
    »Tu das«, sagte Kapitän Sharkey. »Aber bitte keinen fetten. Amerikaner haben zwar jede Menge Kohle, aber sie gehen ganz schön ins Geld, weil sie so verfressen sind und man aufpassen muss, dass sie einem nicht den ganzen Profit vertilgen.«
    »Und welche Leute sind für Entführungen am besten geeignet?«, fragte Decebal.
    »Am besten entführt man Milliardäre«, sagte Kapitän Sharkey. »Wie diesen Rashleigh Khan. Die haben am meisten Geld. Jemand wie der würde nicht mal merken, wenn ihm eine Million Dollar hinten aus der Hosentasche fällt.

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