Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Kinder des Dschinn Bd. 7 - Die Kristalle des Khan

Die Kinder des Dschinn Bd. 7 - Die Kristalle des Khan

Titel: Die Kinder des Dschinn Bd. 7 - Die Kristalle des Khan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: P.B. Kerr
Vom Netzwerk:
Selbst die Saudis haben dieser Tage den Finger ziemlich schnell am Abzug.«
    »Wache halten?« John runzelte die Stirn. »Wie soll das gehen?«
    »Genauso wie auf einem Walfangschiff«, sagte Nimrod. »Du und Philippa habt die besten Augen. Ihr setzt euch jeder an ein Ende des Teppichs und gebt Laut, wenn ihr seht, dass die Schnauze von irgendetwas auf uns zukommt. Wenn ihr auch nur den kleinsten Feuerwerkskracher heranrauschen seht, lenkt ihr ihn ab. Am besten verlasst ihr euch ganz auf eure Dschinnalität.«
    John zuckte förmlich zusammen bei diesem grauenhaften Witz.
    »Wie denn?«, fragte Philippa. »Wie soll man deiner Meinung nach eine Flugabwehrrakete ablenken?«
    »Ich weiß nicht. Vielleicht mit einer Schar Wildgänse. Einem glühend heißen Stück Wellblech. Einem Klavier. Lasst euch etwas einfallen.«
    Die Zwillinge taten, worum ihr Onkel sie gebeten hatte, undkrochen jeder an ein Ende des Teppichs, wo sie vorsichtig über den Rand spähten.
    Es ging tief hinunter.
    Philippa drückte Moby an ihre Brust und dachte, dass das Letzte, womit sie eine Flugabwehrrakete ablenken würde, eine Schar Wildgänse wäre. Außerdem war es schwer genug, ein einzelnes Lebewesen zu erschaffen, von einer Schar ganz zu schweigen.
    John hatte seine Zweifel an dieser Sache. Da er in militärischen Dingen ziemlich gut informiert war, weil er früher viele Actionfilme gesehen hatte, meinte er zu wissen, dass Flugabwehrraketen auf die Hitze von Flugzeugmotoren reagieren. Und da fliegende Teppiche keinen Motor besaßen, fragte er sich, wie die Raketen ihr Ziel überhaupt anpeilen sollten. Andererseits konnte jede Rakete Glück haben, wenn sie nur gezielt genug abgeschossen wurde. Daher kam er zu dem Schluss, dass Nimrod wahrscheinlich recht hatte, in dieser Hinsicht Vorsicht walten zu lassen.
    Einmal sahen sie sogar das winzige Piratenschiff, das ihren alten Freund Groanin davontrug, während es im Roten Meer nach Süden stampfte. In diesem Moment wurden in jedem der Zwillinge zärtliche Erinnerungen an ihn wach, und sie fragten sich, was er wohl gerade tat; was natürlich eine unmittelbare Folge der sehnsüchtigen Wünsche war, die Groanin in diesem Moment unter ihnen zum Himmel schickte.
    Wahrscheinlich ist er inzwischen wieder in London, dachte John. Oder vielleicht in Manchester. Vorausgesetzt, er hat es aus Italien herausgeschafft, bevor sie die Flughäfen dichtgemacht haben. Himmel, der Kerl fehlt mir. Auch wenn er ständig gemeckert und gemault hat, war er immer ein treuer Freund. Ohne ihn ist dieses Abenteuer einfach nicht dasselbe.
    Philippa dachte mehr oder weniger das Gleiche. Doch weil ihre Dschinnkraft ein wenig stärker war als die ihres Bruders, konnte sie Groanins Anwesenheit förmlich spüren und musste sich vor Augen halten, dass er bei ihrem jüngsten und vielleicht letzten Abenteuer nicht dabei war.
    Wirklich eigenartig, dachte sie, während sie sich vergewisserte, dass Groanin nicht doch neben Nimrod saß. Ich bin so daran gewöhnt, ihn um mich zu haben, dass ich kaum glauben kann, dass er nicht da ist. Wahrscheinlich war das der Grund für dieses komische Gefühl gerade. Ja, das muss es sein. Aber wie komme ich auf die Idee, dass es unser letztes Abenteuer sein könnte? Das ist nicht so leicht zu erklären. Lag es an dem, was Nimrod auf dem Vesuv gesagt hat? Dass Vulkane mit dem Schicksal unseres Stammes verbunden sind, den Marid? Vielleicht war es auch nur die selbstherrliche Art, wie er es gesagt hat. Als hätte er immer damit gerechnet, dass so etwas geschieht. Ja, das muss es wohl sein. Hoffe ich jedenfalls. Es wäre schade, wenn dies unser letztes Abenteuer wäre.
    Allein mit ihren Gedanken, hielten die Zwillinge zwei Stunden lang Wache, bis sie über dem Arabischen Meer in eine dicke Wolkenbank eintauchten und unter ihnen nichts mehr zu sehen war.
    John kehrte in die Mitte des Teppichs zurück. »Bei diesen Wolken hat es keinen Zweck, nach irgendwas Ausschau zu halten«, sagte er.
    »Glaubt ihr, dass das eine normale Wolkenbank ist?«, fragte Philippa. »Oder ist das eine Aschewolke?«
    »In diesem Teil der Welt gibt es kaum vulkanische Aktivität«, sagte der Professor. »Der nächste Vulkan ist vermutlich der Taftan, im Südosten Irans, das gut anderthalbtausend Kilometer nordöstlich von hier liegen müsste.« Er zog laut die Luft ein undleckte sich hinter der Maske die Lippen. »Außerdem riecht und schmeckt die Wolke nicht vulkanisch.«
    »Trotzdem«, sagte Philippa, »ich kann irgendwas rumoren

Weitere Kostenlose Bücher