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Die Kinder des Dschinn Bd. 7 - Die Kristalle des Khan

Die Kinder des Dschinn Bd. 7 - Die Kristalle des Khan

Titel: Die Kinder des Dschinn Bd. 7 - Die Kristalle des Khan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: P.B. Kerr
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Macht. Alle Dschinnzwillinge haben ein geheimes Schicksal, auch wenn es leicht möglich ist, dass sich dieses Schicksal nie erfüllt. Zwillinge sind vor allem dann besonders einflussreich und mächtig, wenn es sich um ein männliches und ein weibliches Kind handelt, mit einer Dschinnmutter und einem Menschenvater, weil menschliche Eigenschaften für das Verständnis der eigenen Bestimmung von großer Bedeutung sind. Denn so, wie die Schaffung der Welt mit der Opferung vieler menschlicher Zwillinge einherging, verlangt die Rettung der Welt die Opferung eines Paares von Dschinnzwillingen. Es steht geschrieben, wenn wogender Rauch aus dem Schoß der Erde steigt, um die Brust der Menschen in Stein, den Weizen auf den Feldern in Asche und die Ströme in flüssiges Gestein zu verwandeln, vermögen nur Zwillinge, die Bruder und Schwester und wahre Kinder des Dschinn sind, sich als echte Gefährten der Aufgabe zu stellen, die Welt vor flammender Finsternis und Zerstörung zu retten.
     
    Philippa legte das Buch fort und schüttelte ungläubig den Kopf. Es war eindeutig, dass alle diese Passagen mit Nimrods eigenem Füller unterstrichen worden waren. Ebenso eindeutig wie die Tatsache, dass ihr geliebter Onkel all diese Worte und Vorstellungen, die teilweise entsetzlich waren, nun mit sich herumtrug.
    War es möglich, dass er wirklich in Betracht zog – sie konnte den Gedanken kaum zu Ende denken   –, sie und John in einen Vulkan zu werfen, um diesen zu besänftigen?
    Was sollte sie John erzählen? Sollte sie ihm überhaupt etwas sagen? Hatte er nicht das Recht, es zu wissen, wenn sie tatsächlich in Gefahr schwebten?
    Plötzlich drängte sich ihr das, was sie Liskeard wegen seines schrecklichen Mundgeruchs gesagt hatte, wieder ins Gedächtnis.
    »Manchmal lernt man das meiste aus Büchern, die man eigentlich gar nicht lesen soll, und von Worten, die man nicht hören soll.«
    Wie wahr, dachte sie. Wie wahr.

The Spiders from Mars

    Als das somalische Piratenschiff in der alten Hafenstadt Djibouti am Horn von Afrika anlegte, wurde es von zwei Vertretern der Volksversammlung für den Fortschritt erwartet, der größten politischen Partei in Djibouti. Zwar sind dort auch andere Parteien zugelassen, aber nur der Volksversammlung für den Fortschritt (oder Rassemblement Populaire pour le Progrès, kurz RPP) war es gestattet, eine Regierung zu bilden.
    Daher waren die beiden Vertreter nicht nur Regierungsangehörige, sondern auch hohe Offiziere der djiboutischen Geheimpolizei. Diese hatte nach der Verhaftung mehrerer Hundert Personen in der Innenstadt einen amerikanischen Spionagering aufgedeckt. Eigentlich bestand der Spionagering nur aus einem einzigen Mann und verschiedenen anderen Personen, die das Pech hatten, im gleichen Haus zu wohnen wie er. Das Pech wiederum bestand darin, dass alle gefoltert wurden, damit sie Informationen preisgaben, die nur ein Einziger besaß, und dass die Geheimpolizei mehrere Tage brauchte, um herauszufinden, wer diese Person war. Jedenfalls erklärte das, warum die beiden Vertreter der RPP darüber unterrichtet waren, dass das somalische Piratenschiff unter scharfer Beobachtung der NATO stand, und warum sie Kapitän Sharkey mitteilten, dass es besser sei, wenn er Djibouti wieder verließe, woraufhin die
Shebelle
kurz nach demAnlegen abermals Segel setzte und Kurs auf den Hafen von Aden im Jemen nahm, auf der anderen Seite des Roten Meers.
    Dort angekommen, überlegten Kapitän Sharkey und sein Erster Offizier, Mr   Khat, was nun mit Groanin geschehen sollte.
    »Wir müssen ihn loswerden, jetzt, wo uns die NATO auf den Fersen ist«, sagte Mr   Khat. »Und zwar so schnell wie möglich. Bevor sich Soldaten aus einem Hubschrauber aufs Schiffsdeck abseilen, ihn retten und unsere Ärsche ins Gefängnis verfrachten.«
    »Was schlagen Sie vor?«, fragte Kapitän Sharkey.
    »Ihn den Haien zum Fraß vorwerfen«, sagte Khat. »So machen wir es doch meistens.«
    »Ich finde es langweilig, die Leute ständig an die Haie zu verfüttern«, sagte Kapitän Sharkey. »Wenn man einmal gesehen hat, wie einer gefressen wird, ist es immer das Gleiche. Außerdem bringt uns das nichts ein.«
    »Dann sollten wir ihn vielleicht an Şābh al-Mjnwn verkaufen. Hier im Jemen.«
    »Şābh al-Mjnwn?«
    »Das heißt ›Die verrückte Bande‹.«
    »Ich weiß, was es heißt, Mr   Khat. Aber wer sind die?«
    »Jemenitische Terroristen. Experten im Entführen von amerikanischen und europäischen VIPs. Und extrem brutal. Viel

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