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Die Kinder des Dschinn Bd. 7 - Die Kristalle des Khan

Die Kinder des Dschinn Bd. 7 - Die Kristalle des Khan

Titel: Die Kinder des Dschinn Bd. 7 - Die Kristalle des Khan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: P.B. Kerr
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Dufflecoat keine fünf Minuten überleben. Jeder Scharfschütze hätte Sie im Handumdrehen entdeckt.«
    Der Professor zuckte die Achseln. »Mir gefällt Rot«, sagte er. »Außerdem sind wir weder beim Militär noch in der afrikanischen Wüste. Und ich glaube auch nicht, dass es da, wo wir hinfliegen, feindliche Scharfschützen gibt.«
    »Aber rot.« Groanin schüttelte den Kopf. »Marineblau von mir aus. Aber doch nicht rot, Professor, alter Knabe. Rot doch nicht. Ein roter Dufflecoat gehört sich einfach nicht, wenn Sie verstehen, was ich meine. So was zieht man nicht an. Nicht als Mann.«
    »So ein Unsinn«, sagte Philippa. »Wenn er Rot will, soll er Rot haben. Was macht es schon für einen Unterschied, welche Farbe ein Mantel hat? Hauptsache, er ist warm. Ich werde mir einen in Pink besorgen. Bitte schön.«
    Sie sprach ihr Fokuswort aus und schuf zwei Dufflecoats, einen in Rot und einen in Pink, während John drei kamelfarbene besorgte – einen für sich selbst, einen für Axel und einen für Nimrod. Gleich darauf waren alle warm verpackt gegen die Kälte.
    Sie flogen den ganzen Tag und kamen Darwin, der nördlichsten Stadt Australiens, immer näher. Bald darauf segelten sie tief über die australische Wüste und hielten Ausschau nach Kamelen.
    »Laut Karte ist das dort drüben vermutlich die Große Sandwüste«, sagte Nimrod und zeigte nach Westen, wo bereits die Sonne unterging.
    »Möchte wissen, was man in einer Wüste außer Sand noch finden soll«, sagte Groanin. »Sie Sandwüste zu nennen, ist wirklich nicht besonders hilfreich. Das ist, als würde man ein Meer das Große Wassermeer nennen, oder nicht?«
    »Hier gibt es ziemlich viele Wüsten«, sagte Nimrod. »Wahrscheinlich sind ihnen die Ideen ausgegangen, als es darum ging, diese hier zu benennen.«
    Ihre Route nach Süden führte sie über das Northern Territory. Und selbst dort, wo sich keine Wüste befand, sah das Land knochentrocken aus.
    »Bisher habe ich noch keine Kamele entdeckt«, sagte John. »Hattest du nicht gesagt, dass es Millionen davon gibt?«
    »Nein, ich sprach von einer Million«, erwiderte Nimrod. »Das ist in einem Land von dieser Größe nicht ganz dasselbe. Außerdem wird es langsam dunkel, und wir werden bald gar nichts mehr erkennen können, schon gar kein Kamel. Ich denke daher, dass wir lieber landen und ein Lager aufschlagen sollten.«
    »Können wir nicht versuchen, ein anständiges Hotel zu finden, Sir?«, erkundigte sich Groanin. »Vielleicht sogar ein Holiday Inn?«
    »Ausgeschlossen«, sagte Nimrod und ließ den fliegenden Teppich weiter sinken. »Es wird schnell dunkel hier im Outback, wie die Australier ihr einsames Landesinnere nennen. Außerdem ist es ein riesiges Land. Wir könnten zwei oder drei Stunden fliegen, ehe wir die nächste Ortschaft sehen, von einem anständigen Hotel ganz zu schweigen. Nein, wir werden landen und ein Lager aufschlagen.«
    »Sehr wohl, Sir.«
    Sie landeten neben einem kleinen Billabong, wie man in Aussieland zu einem Wasserloch sagt. Es war von ein paar Eukalyptusbäumen umgeben und einem schier endlosen sternenübersäten Himmel. Die Nacht war erfüllt vom Lärmen exotischer Vögel, von denen sich einige als Flughunde entpuppten.
    Während Nimrod mithilfe seiner Dschinnkraft ein paar große Zelte aus der kühler werdenden Abendluft zauberte und ein komfortables Lager schuf, das jeder modernen Überlandexpedition Ehre gemacht hätte, sammelten Groanin und Axel auf herkömmliche Weise Feuerholz, und die Zwillinge gingen um das im Entstehen begriffene Lager herum und sahen nach, ob irgendjemand in der Nähe war. Sie entdeckten niemanden, doch sie selbst blieben nicht unbemerkt. Hunderte von Lebewesen beobachteten sie und zwei davon waren Menschen.
    Groanin hatte in Minutenschnelle ein Feuer in Gang gebracht und Wasser aufgesetzt, denn als Engländer konnten er und Nimrod nicht lange ohne eine Tasse frisch gebrühten Tee auskommen. Dem Tee folgte bald das Abendessen, bei dem Nimrod   – Axel und dem Professor zu Ehren – mithilfe von Dschinnkraft ein isländisches Festessen auftischte, zu dem unter anderem Kaviar, Räucherlachs, Roggenbrot, Krabben und, als besondere Leckerbissen, einige typisch isländische Gerichte wie
Kæstur hákarl, Svið
und
Selshreifar
gehörten.
    Mehr oder weniger entsetzt beäugten Groanin und die Zwillinge das Svið – das aus schwarz gesengten Schafsköpfen bestand.
    Axel und der Professor hingegen waren begeistert.
    »Ich fasse es nicht«, sagte Axel.

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