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Die Kinder des Dschinn. Das Akhenaten-Abenteuer

Die Kinder des Dschinn. Das Akhenaten-Abenteuer

Titel: Die Kinder des Dschinn. Das Akhenaten-Abenteuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: P. B. Kerr
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    »Das kleine Ding habe ich selbst entworfen«, sagte er. »Ich nenne es meinen Idiotenfilter. Er stört Radio- und Fernsehsignale. Ich benutze ihn zum Beispiel im Zug bei Leuten mit Handys, um sie vom Telefonieren abzuhalten. Eigentlich habe ich ihn entwickelt, um mir das Bedürfnis abzugewöhnen, solche Leute für einige Stunden mit Stummheit zu schlagen. Aber er lässt sich perfekt für jedes Funksignal wie CCTV verwenden.« Nimrod zeigte gen Westen. »Philippa, bitte stehe an derTür Wache, falls jemand die Treppe heraufkommt, um nachzusehen, was mit der Kamera los ist. Nicht, dass es hier viel zu stehlen gäbe. Der Markt für fünftausendjährige Leichen ist nicht sonderlich groß.«
    »Bitte erinnere mich nicht daran«, sagte Philippa. »Mich graust es schon genug hier drin.«
    »John, du kannst mir helfen, unsere Ausrüstung auszupacken.«
    Nimrod legte die mitgebrachten Geräte vor die Vitrine, in der die Zepter ausgestellt wurden. In der Mitte des Raumes befand sich ein zweiter Schaukasten mit einer Sammlung von Sarkophagen, und auf der gegenüberliegenden Seite des Raumes stand ein dritter Glaskasten, in dem Dutzende von Mumien gezeigt wurden, darunter mehrere menschliche Verstorbene, die, in graue Binden eingewickelt, aufeinander gestapelt lagen wie die Zigarren in Nimrods Feuchtbehältern.
    Nachts wirkten die ägyptischen Ausstellungsräume viel unheimlicher als am Tag. Die Schatten schienen zu wandern, und die stummen Spiegelungen an den Glaskästen spielten der Phantasie Streiche. John und Philippa mussten oft zweimal hinsehen, weil sie meinten, ein Ausstellungsstück hätte sich plötzlich bewegt. Doch nicht nur das Licht oder vielmehr der Lichtmangel machte den Zwillingen zu schaffen, sondern auch das Gefühl der Entweihung uralter Gebeine. Nimrods beklemmende Beschreibungen der ägyptischen Totenfeier trug dazu noch bei.
    Philippa schlang die Arme um sich. »Mir ist hier richtig unheimlich.«
    »Dieser Ort hat wirklich eine seltsame Atmosphäre«, gab Nimrod zu und holte sein Feuerzeug heraus. »Einer dieser alten Sarkophage – der goldene, glaube ich – soll übrigens die Mumie enthalten haben, die auf der
Titanic
gewesen ist. Natürlich mit dem zugehörigen Fluch.«
    »Auf der
Titanic
war eine Mumie?«, fragte John, während er Nimrod die Lötlampe reichte. »Das wusste ich gar nicht.«
    »Doch, es stimmt«, bestätigte Nimrod und zündete die Lampe an. »Die Prinzessin Amen-Ra. Die
Titanic
versank im Meer und riss 1 500   Menschen in den Tod. Damals, im Jahr 1912, gaben viele Leute der Mumie dieser Prinzessin die Schuld daran. Das überrascht kaum, wenn man die Anzahl der Personen bedenkt, die durch ihre Bekanntschaft mit Prinzessin Amen-Ra auf unerklärliche Weise ums Leben gekommen sind. Angeblich wagten die Nachtwächter und Putzfrauen sich nicht in die Nähe ihres Sarkophags, bevor die Mumie von einem amerikanischen Sammler gekauft und aus diesem Raum entfernt wurde. Das Personal behauptete, sie im Sarg klopfen und weinen zu hören.« Nimrod lachte verächtlich. »Das ist natürlich nur ein Märchen. Ich würde mir ihretwegen keine Sorgen machen. Wie ich schon sagte, die Mumie liegt mit all den anderen Passagieren der
Titanic
auf dem Meeresgrund. Sie kann uns nicht mehr stören.«
    »Wie tröstlich«, sagte Philippa.
    »Früher gab es hier drin natürlich noch viel mehr Mumien«, erklärte Nimrod. »Die wenigen, die jetzt noch ausgestellt werden, sind nur eine kleine Auswahl der vielen Dutzend Mumien im Besitz des Museums. Die meisten werden vermutlich in denKellerräumen aufbewahrt und versteckt, um die Leute nicht zu erschrecken. Warum, verstehe ich eigentlich nicht. Ich meine, wenn man tot ist, ist man tot.« Er lachte. »Es gibt nicht nur menschliche Mumien im Keller, sondern auch viele Tiermumien.« Er schüttelte den Kopf. »Es überrascht mich eigentlich, dass die Tierschützer sich darüber noch nicht beschwert haben.«
    Während Nimrod die blaue Flamme der Lötlampe an die Plastikscheibe vor dem Sekhem-Zepter hielt, schaute John sich noch einmal um. Tatsächlich gab es mumifizierte Hunde, Katzen, Paviane, Krokodile, Falken und Kobras – er entdeckte sogar einen mumifizierten Aal und schüttelte den Kopf. »Warum um alles in der Welt sollte jemand einen Aal mumifizieren?«, murmelte er und versuchte vergeblich, den Tod und die Mumien aus seinem Kopf zu verscheuchen. Ihm wurde ein wenig schlecht von den schaurigen Mumien, dem Gestank nach verbranntem Plastik und Nimrods

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