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Die Kinder des Dschinn. Das Akhenaten-Abenteuer

Die Kinder des Dschinn. Das Akhenaten-Abenteuer

Titel: Die Kinder des Dschinn. Das Akhenaten-Abenteuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: P. B. Kerr
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unheimlichen Erzählungen.
    »Natürlich haben die Ägypter ihren Glauben an die Wiederauferstehung von uns Dschinn«, fuhr Nimrod fort. »Nicht, dass ein Funken Wahrheit daran wäre, noch nicht mal für uns Dschinn.«
    Doch John hörte seinem Onkel kaum noch zu. Es schien ihm, als hätte sich eine der Mumien bewegt. Oder war das eine optische Täuschung gewesen? Ein paar Minuten verstrichen. Vermutlich hatte er sich alles nur eingebildet, sagte er sich, weil die Dämpfe des schmelzenden Plastiks ihn verwirrten. Fünftausend Jahre alte Mumien bewegten sich nur in schaurigen alten Horrorfilmen. Schließlich befand er sich im 21.   Jahrhundert inLondon. Tote konnten nicht auferstehen. Die Nachtwächter, von denen Nimrod erzählte, hatten sich sicher geirrt. Es war unmöglich, dass Prinzessin Amen-Ra lebendig begraben worden war und fünftausend Jahre weitergelebt hatte.
    Er biss sich auf die Unterlippe, um das Zittern seines Kiefers zu unterdrücken. Auch das war seltsam: als hätte sein Körper längst etwas erkannt, wogegen sich sein Verstand noch heftig wehrte.
    Dann bewegte sich wieder etwas in dem Schaukasten. John blinzelte und rieb sich die Augen. Er sah noch einmal hin und merkte, dass es keine der Mumien war, die sich bewegt hatte. Nein, es war etwas im Inneren der Mumie. Es hatte die Form eines Menschen, doch es war durchsichtig, als wäre es gar nicht da. Für einen Augenblick dachte er, es sei nur die Spiegelung der Lötlampe auf der Glasscheibe vor der Mumie. Doch Nimrod hatte die Lötlampe bereits ausgeschaltet und untersuchte nun das Loch in der Vitrine gegenüber, wo die Zepter ausgestellt waren. Sein Onkel merkte nicht, was in dem anderen Schaukasten hinter ihm geschah.
    Eine Gestalt erhob sich von der liegenden Mumie und trat aus dem Glaskasten heraus. Sie war größer, als John angenommen hatte. Und jetzt stieg auch ein Gestank in seine Nase, als würde die Auferstehung den faulen Verwesungsgeruch eines altertümlichen Grabs mit sich bringen – wie ein sehr altes Buch, das feucht geworden war.
    »Onkel Nimrod«, sagte John laut. Er wagte vor Angst kaum, die Augen von der großen und beinahe durchsichtigen Gestalt vor dem Schaukasten abzuwenden, auch wenn er sich das Gesichtnicht ansehen wollte. Das eine Mal hatte ihm vollauf gereicht. »Onkel Nimrod, glaubst du an Gespenster?«
    »Aber ja. Natürlich gibt es Gespenster.«
    »Dann solltest du dir das hier vielleicht mal ansehen.«

Akhenatens Rückkehr

    hilippa, die von der Tür des Mumienraums aus die Treppe auf der Westseite überwachte und ihre Aufgabe sehr ernst nahm, schenkte den Geschehnissen hinter ihrem Rücken im Raum 65 wenig Beachtung. Sie hörte, dass die Lötlampe ausgeschaltet wurde, und nahm an, dass Nimrod mit seiner Arbeit fast fertig war. Deswegen rief sie nach ihm und fragte, wie weit er sei. Nimrod gab jedoch keine Antwort. Als sie sich umdrehte und zurückgehen wollte, war ihr der Weg versperrt. Der bläuliche Umriss eines sehr großen und gefährlich aussehenden männlichen Pavians kam ihr auf allen vieren entgegen.
    »Huch«, sagte sie keuchend. »Was ist denn das?«
    Philippa hatte noch nie ein Gespenst gesehen, schon gar nicht das Gespenst eines Pavians, denn genau das war es. Doch sie behielt einen kühlen Kopf und unterdrückte einen Schrei, aus Angst, die Wachleute zu alarmieren. Eine kurze Weile umkreisten das Mädchen und der gespenstische Pavian einander misstrauisch, bevor der Affe mit lautem Gebrüll und wütend gebleckten Zähnen auf Philippa zukam. Bemüht, ihre Panik zu unterdrücken, wich sie in Raum 65 zurück, doch der Pavian rührte sich nicht von der Stelle, als würde er die Tür bewachen.
    »Onkel Nimrod«, sagte sie. »Hier draußen ist ein Gespenst. Zumindest glaube ich, dass es ein Gespenst ist. Das Gespenst eines Pavians.«
    »Ja«, sagte Nimrod mit leiser, ruhiger Stimme, als würde die Neuigkeit ihn nicht weiter überraschen. »Das dürfte ein Chaeropithecus sein. Er kommt aus einer der Mumien hier drin, nehme ich an. Versuche ruhig zu bleiben, meine Liebe.«
    »Das ist leichter gesagt als getan«, gab Philippa zurück.
    Zu dem Pavian gesellten sich gerade ein ebenso gespenstisch wirkendes Krokodil und eine Kobra.
    »Jetzt sind noch mehr da«, jammerte sie entsetzt. »Ein Krokodil und eine Kobra. Und sie sehen gar nicht freundlich aus. Komm und sieh dir das an.«
    »Leider kann ich im Augenblick nicht kommen, Philippa«, sagte Nimrod nüchtern. »Hier drin ist auch ein Gespenst.«
    Philippa wich vor

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