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Die Kinder des Dschinn. Das Akhenaten-Abenteuer

Die Kinder des Dschinn. Das Akhenaten-Abenteuer

Titel: Die Kinder des Dschinn. Das Akhenaten-Abenteuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: P. B. Kerr
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Eidechsen sind. Und dass ihr heißes Blut in der Kälte verlangsamt wird.«
    »Ja, ich erinnere mich daran«, sagte John.
    »Und dass er die Flasche mit Iblis in seine Tiefkühltruhe in Kairo gestellt hat, um seine Kraft zu schwächen. Ich habe nachgedacht. Angenommen, wir bringen den Steinkrug irgendwohin, wo es sehr kalt ist, und lassen Nimrod und Akhenaten dort genauso abkühlen. Dann werden beide irgendwann vor Kälte wie erstarrt sein, die Kälte wird sie folglich stark geschwächt haben, und wir können den Krug öffnen, hineinschlüpfen und Nimrod befreien. Danach machen wir den Krug wieder zu, bevor Akhenaten flüchten kann.«
    »Aber wenn ihr im Krug seid, werdet ihr selbst abkühlen«, gab Mr   Rakshasas zu bedenken, »und wenn ihr unterkühlt seid, verringern sich eure Kräfte ebenfalls stark.«
    »Wir könnten doch Astronautenanzüge anziehen«, sagte John, dem Philippas Plan gefiel. »Die Temperatur im Weltall liegt weit unter null, aber in einem Astronautenanzug bleibt man schön warm. So könnten wir in den Krug schlüpfen, ohne dass die Kälte uns schadet.«
    »Ausgezeichnete Idee«, sagte Philippa. »Aber wo ist es kalt genug?«
    »Wie wär’s mit dem Nordpol?«, schlug John vor. »Und falls Akhenaten uns doch entwischen sollte, bestünde dort zumindest weniger Gefahr, dass er jemandem schadet oder irgendwas kaputtmacht.«
    »Ich wollte schon immer mal zum Nordpol«, sagte Philippa.
    »Ich auch«, meinte John. »Hoffen wir, dass Onkel Nimrod durchhält, bis wir dort sind.«

Der kälteste Ort der Welt

    usammen mit Groanin und der Lampe, die Mr   Rakshasas beherbergte, flogen die Zwillinge nach Moskau – der ersten Etappe ihrer Reise zum Nordpol. Gleich nach ihrer Landung forderte ein mürrischer russischer Zollbeamter die Kinder auf, ihre Rucksäcke zu öffnen. Als er den Steinkrug entdeckte, in dem Nimrod und Akhenatens Geist steckten, sollten die Zwillinge auch diesen öffnen.
    »Das war’s dann wohl«, sagte Groanin und wandte sich rasch ab, als könnte er den Anblick nicht ertragen.
    Philippa murmelte, so schnell es ging, ihr Fokuswort. Sie wagte nicht, ihre Dschinn-Kraft auf den Steinkrug selbst zu konzentrieren, aber beim Zollbeamten hielt sie es für ungefährlich.
    »Bitte machen Sie das auf«, wiederholte der Beamte.
    Philippa trat einen Schritt zurück und deutete mit offensichtlichem Abscheu auf die Schirmmütze des Beamten. Der Mann runzelte irritiert die Stirn. Er riss sich die Mütze vom Kopf und musste feststellen, dass sie – wie so vieles auf dem Moskauer Flughafen Scheremetjewo – von dicken Kakerlaken wimmelte. Angeekelt schrie er auf und ließ die Mütze auf denBoden fallen. Philippa nutzte die Gelegenheit und sprach noch einmal ihr Fokuswort. Diesmal wünschte sie sich eine perfekte Kopie des Steinkrugs herbei, in dem Nimrod und Akhenatens Geist eingeschlossen waren. Gleichzeitig steckte sie den echten Krug wieder in den Rucksack zurück. Sobald der Beamte sich wieder beruhigt hatte, nahm sie den Deckel mit dem Paviankopf von dem Duplikat. Darunter kam ein zweiter, kleinerer Steinkrug zum Vorschein, der genauso aussah wie der erste. Als sie den zweiten Deckel abnahm, steckte darunter noch ein Krug und darunter noch einer und noch einer, genau wie bei den russischen Maruschka-Puppen. Schließlich war der Tisch mit mehr als einem Dutzend Deckeln und Steinkrügen übersät. Der Zollbeamte wurde es müde, die Untersuchung der Steinkrüge fortzusetzen. Und als eine weitere Kakerlake in seinem Nacken krabbelte, winkte er die Zwillinge ungeduldig weiter.
    »Himmel nochmal«, sagte Groanin, als Philippa ihren Rucksack wieder zugeschnallt hatte. »Einen Augenblick dachte ich, das Spiel sei aus. Ich hatte schon Angst, sie würden uns alle nach Sibirien ins Arbeitslager schicken.«
    »Das war eine Superidee, Phil«, sagte John. »Gut gemacht. Das mit den Kakerlaken war ja richtig kreativ! Wie um alles in der Welt bist du darauf gekommen?«
    »Auf Kakerlaken?« Philippa deutete auf die Theke eines Cafés in der Nähe, auf der mehrere Kakerlaken seelenruhig über ein Kuchenstück spazierten. »Hier wimmelt es doch nur so davon. Ich dachte, ein paar mehr auf der Mütze dieses Mannes würden nicht auffallen.«
    Trotz ihres mehrstündigen Zwischenstopps auf dem Scheremetjewo-Flughafen konnten sie sich beim Anblick der unzähligen Kakerlaken nicht überwinden, etwas in einem der Restaurants zu essen, bis sie ihren nächsten Flug nach Norilsk antraten.
    Von Norilsk, einer der größten

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