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Die Kinder des Dschinn. Das Akhenaten-Abenteuer

Die Kinder des Dschinn. Das Akhenaten-Abenteuer

Titel: Die Kinder des Dschinn. Das Akhenaten-Abenteuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: P. B. Kerr
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Melody Barstool zu.
    »Denken Sie daran, British Airways zu verklagen?«,
fragte der Reporter.
    »Wir haben schon mit einem Anwalt gesprochen. Doch der hat uns gesagt, dass eine Fluggesellschaft nicht dafür haftet, wenn so etwas passiert. Man nennt es höhere Gewalt.«
    Nimrod beugte sich mit blitzenden Augen zu John hinüber. »Sag mir, junger Mann: Ist deine Schwester immer so impulsiv? So spontan und
ad hoc
?«, fragte er mit gespieltem Argwohn.
    »Sie ist schon komisch, das stimmt«, sagte John grinsend, der keine Ahnung hatte, was ad hoc bedeutete.
    »Der arme Kerl muss irgendwas zu dir gesagt haben, Philippa«, lachte Nimrod. »Wenn du ihn so einfach hast verschwinden lassen.« Jetzt lachte er so herzlich, dass das ganze Zimmer hallte. »Ich sehe schon, ich werde sehr aufpassen müssen, was ich zu dir sage, meine Liebe. Sonst geht es mir wie Mr und Mrs   Barstool.«
    Philippa lächelte und versuchte, den Witz zu verstehen. »Lach, so viel du willst. Aber sie waren sehr nette alte Leute, und ich bin bloß froh, dass ihnen nichts passiert ist.«
    »Ich glaube, es lag am Hähnchen«, sagte John. »Dem Essen im Flieger. Es hat irgendwie komisch geschmeckt.«
    »Ach, das war doch bloß, weil du auch noch das Steak gegessen hast«, bemerkte Philippa.
    »Apropos Essen«, sagte Nimrod. »Hat einer von euch Hunger?«
    »Einen Bärenhunger«, gab John zu.
    »Gut. Dann mache ich euch jetzt ein üppiges englischesFrühstück. Es ist dem amerikanischen Frühstück sehr ähnlich, bis auf drei Unterschiede: Das Spiegelei muss auf der Ostseite statt auf der Westseite des Tellers liegen, der Speck muss wie Fleisch schmecken und nicht wie getrocknete Hautstreifen von der Fußsohle eines überarbeiteten Rikscha-Fahrers, und die Tomaten müssen akzentfrei serviert werden, sonst kann man das Ganze gleich vergessen.«
    Nach dem Frühstück, das so köstlich war, wie Nimrod versprochen hatte, brachte Philippa das Gespräch wieder auf die Barstools.
    »Wie ist es möglich, dass zwei alte Leute plötzlich mitten in der Luft verschwinden?«, fragte sie. »Ich meine, das muss doch irgendein Irrtum gewesen sein. So was passiert doch nicht einfach.«
    »Ist es aber«, sagte Nimrod. »Wenn man dem Fernsehbericht glauben kann.« Er kicherte leise und zündete eine Zigarre an. »Ja wirklich, von nun an müssen wir auf jeden Wunsch achten.«
    »Was hast du gesagt?«, fragte Philippa.
    Er stand auf. »Ich sagte, wie wäre es, wenn wir uns nun einen Punsch machen? Mr   Groanin hat schon genügend Arbeit mit dem Haus, als dass wir drei ihm noch mehr aufbürden könnten. Und wenn wir ihn noch um ein Getränk bitten, wird er den Rest des Tages jammern und stöhnen. Als einarmiger Diener fühlt Groanin sich nicht in der Lage, seine Aufgaben zu meistern. Er macht seinem Namen alle Ehre, sag ich immer.«
    Sie gingen zurück in die Küche. Dort band Nimrod sich eineSchürze um, krempelte die Ärmel hoch und bereitete einen Punsch zu.
    Dann gingen sie damit in die Bibliothek zurück, um sich am Kamin zu wärmen. Nimrod zündete sich noch eine Zigarre an, und Philippa betrachtete ein paar der vielen Bücher auf den Regalen. Sie entdeckte mehrere Dutzend Ausgaben eines Buches über Kartenspiele von einem Autor namens Hoyle sowie fünfzig Lederbände über »Die Regeln von Bagdad«.
    »Was sind denn ›Die Regeln von Bagdad‹?«, fragte Philippa.
    »Das sind Verhaltensregeln «, sagte Nimrod vage. »Sie sind vor langer Zeit in Bagdad aufgestellt worden. Wenn ihr heute Nachmittag nichts Besseres zu tun habt, könnt ihr ja ein oder zwei Kapitel von ›Tausendundeine Nacht‹ lesen. Dann können wir uns heute Abend beim Essen darüber unterhalten. Und wenn ihr es gelesen habt, kläre ich euch über die Dinge des Lebens auf. Wie ihr hierher gekommen seid.«
    John und Philippa erschraken.
    »Äh – hör mal«, sagte John. »Wir wissen eigentlich schon alles darüber, wie Babys gezeugt werden. Das ist wirklich nicht nötig.«
    »Nein, nicht diese Dinge«, sagte Nimrod verächtlich. »Ich rede über etwas viel Interessanteres als darüber, wie eines dieser schrecklichen Babys gemacht wird.«
    »Was könnte interessanter sein als das?«, neckte Philippa. Diese Bemerkung brachte ihr einen traurigen und vorwurfsvollen Blick ihres Onkels ein.
    »Ich spreche davon, wie ihr nach London gekommen seid. Warum eure Eltern sich eurem Wunsch nicht widersetzenkonnten, den Sommer hier bei mir statt in Alembic House zu verbringen. Und wie ich in dem Traum erscheinen

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