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Die Kinder des Dschinn. Das Akhenaten-Abenteuer

Die Kinder des Dschinn. Das Akhenaten-Abenteuer

Titel: Die Kinder des Dschinn. Das Akhenaten-Abenteuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: P. B. Kerr
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dieses Essen aufzutischen   –«
    Mr   Groanin schnaubte verächtlich und stellte den Pudding auf den Tisch. »Mühe sagt er«, murmelte er. »Was für ein Witz.«
    »Ihr könnt euch also zumindest anstrengen, um diesem vorzüglichen Festmahl gerecht zu werden. Was, Groanin? Was haben Sie über Mühe gesagt?«
    »Es war nicht die geringste Mühe, Sir. Ist das alles?«
    »Ja, ja.« Nimrod spießte eine große Scheibe Schinken mit der Gabel auf und legte sie auf seinen vollen Teller. »Also, ihr beiden. Kein Wort, bis wir uns total voll gestopft haben.«
    Eine halbe Stunde später knöpfte Nimrod seine rote Jacke auf, warf einen Blick auf seine goldene Armbanduhr, goss sich noch ein großes Glas Burgunder ein, zündete eine dicke Zigarre an und lehnte sich dann in seinem knarrenden Sessel zurück. »O ja. Das war ein gutes Essen. Nicht wahr?«
    »Super«, stimmte John zu.
    Es klopfte an der Tür. Mr   Rakshasas betrat das Esszimmer und verbeugte sich feierlich. »Seid hunderttausendmal gegrüßt, ihr Kinder des Dschinn«, sagte er. »Mögen all eure Wünsche außer einem erfüllt werden, damit ihr noch etwas habt, wonach es sich zu streben lohnt. Und mögen die traurigsten Tage eurer Zukunft nicht schlechter sein als die glücklichsten Tage eurer Vergangenheit.«
    Zu Johns und Philippas Erstaunen hatte Mr   Rakshasas einen irischen Akzent. Nimrod fühlte sich beim Anblick ihrer fragend erhobenen Augenbrauen verpflichtet, ihnen eine rasche Erklärung dafür zu geben. »Mr   Rakshasas musste viele Jahre allein leben, und so lernte er Englisch, indem er sich irische Fernsehprogramme anschaute.«
    Mr   Rakshasas nickte ernst. »Mögen die Feinde Irlands niemals Brot essen oder Whiskey trinken, sondern unter Juckreiz leiden, ohne sich kratzen zu können.«
    Jetzt, da die Zwillinge den Inder bei hellerem Licht wiedersahen, fanden sie ihn gar nicht mehr beängstigend. Er trug eine lange weiße Jacke, die bis zum Hals zugeknöpft war, eine weißeHose, weiße Hausschuhe und einen weißen Turban mit einer kleinen weißen Tropfperle, die direkt über seiner Stirn hing. Ein langer, zotteliger Vollbart, der so schneeweiß war wie der Turban, vervollständigte seine ungewöhnliche Erscheinung. Obwohl seine braunen Augen gütig lächelten, spürte Philippa, dass sich dahinter eine große Tragödie verbarg, die Mr   Rakshasas in der Vergangenheit erlebt hatte. Er setzte sich so nahe an den Kamin auf einen Lederschemel, dass die Zwillinge schon fürchteten, er könnte Feuer fangen, und hielt seine langen, schmalen Hände mehrere Minuten über die warmen Flammen, bevor er sich eine Pfeife anzündete.
    »Wie gewöhnlich kommen Sie im richtigen Augenblick, Mr   Rakshasas«, sagte Nimrod. »Ich wollte meinem Neffen und meiner Nichte gerade etwas über ihre Gaben erzählen.«
    Johns Herz hüpfte wie eine junge Gazelle in seiner Brust. Gaben, und dabei war weder Weihnachten noch sein Geburtstag! Doch Philippa hatte eine genauere Ahnung, welche Art von Gaben Nimrod meinte, und machte sich sogleich Sorgen, dass das Schicksal sie möglicherweise zu einem exzentrischen Bücherwurm auserkoren hatte.
    Eine Wanduhr, die während des ganzen Abendessens geklungen hatte, als würde ein Messer auf eine Klaviersaite klopfen, verstummte so plötzlich, dass eine laute, fast greifbare Stille entstand. Schlagartig wurde den Zwillingen klar, dass ihr altes Leben irgendwie zu Ende war und jetzt ein neues beginnen würde.
    »Also dann«, sagte Nimrod. »Ich halte es für das Beste, wenn ich rede und ihr einfach nur zuhört. Denn es gibt da eineMenge, was ihr Kinder verstehen müsst. Und vielleicht fange ich besser am Anfang an, nicht wahr, Mr   Rakshasas?«
    Der Inder antwortete langsam zwischen zwei Pfeifenzügen. »Ja«, sagte er. »Vielleicht ist es am besten, die ganze Geschichte zu erzählen. Eine Frau aus Tyrone kauft ja auch keinen Hasen ohne Kopf, aus Angst, es könnte eine Katze sein.«
    »Alles, was ich euch jetzt sage, ist wahr«, begann Nimrod. »Vieles werdet ihr erstaunlich – nein, sogar unglaublich finden, und ich möchte euch bitten, mir zu vertrauen und eure Zweifel für eine Weile zu vergessen, so als wärt ihr im Kino und würdet euch einen Fantasyfilm ansehen.« Er paffte nachdenklich an seiner Zigarre, und eine große Rauchwolke stieg aus seinem Mund auf. »Wie jeder Weise oder persische Geistliche euch sagen wird, gibt es im Universum drei Arten von höherer Intelligenz. Es gibt Engel, die aus Licht gemacht sind. Es gibt

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