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Die Kinder des Dschinn. Das Akhenaten-Abenteuer

Die Kinder des Dschinn. Das Akhenaten-Abenteuer

Titel: Die Kinder des Dschinn. Das Akhenaten-Abenteuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: P. B. Kerr
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wenn auch bloß als Kamel. Tatsächlich erschien es ihr nur eine halbe Stunde nach dem Aufbruch vor Huamais Parfümladen die natürlichste Sache der Welt, ein Kamel zu sein. Es gefiel ihr, auch wenn sie das Nimrod gegenüber nicht zugeben wollte.
    Philippas Zwillingsbruder John hatte natürlich genau dieselben Gedanken wie seine Schwester. Er stellte fest, dass es eindeutige Vorteile hatte, als Kamel um die Pyramiden herumzulaufen. Selbst mit der Frau auf seinem Rücken, die keine Ahnung von Kamelen hatte, so ungeschickt hockte sie im Sattel, konnte er sich mühelos bewegen. Darüber hinaus fühlte er sich plötzlich unglaublich stark, so als könnte er mit Leichtigkeit zwei Touristen vierzig oder fünfzig Kilometer weit tragen. John hatte keine Zweifel, dass es zumindest in Ägypten nützlich war, ein Kamel zu sein.
    »Könnten wir unsere Initiationsnacht in der Wüste nicht als Kamele verbringen?«, überlegte er.
    »Leider geht das nicht«, antwortete Nimrod. »Dafür müsst ihr eure normale menschliche Gestalt haben. Aber ich bin sehrfroh, dass ihr mit dem Tiersein so gut umgehen könnt. Eine Tiergestalt anzunehmen ist für die Entwicklung eurer eigenen Dschinn-Kräfte absolut notwendig. Ihr könnt fast jedes beliebige Tier sein, allerdings nur für begrenzte Zeit. Mit Ausnahme des Kamels, das wir Marid unbegrenzt verkörpern können.«
    Sie ritten ein paar Kilometer weiter hinter die kleinste der Gizeh-Pyramiden in Richtung Süden und kamen zu einem bogenförmigen Wüstenfleck, der Abu Sir genannt wurde. Nimrod erklärte, dass hier noch zwei Pyramiden im Sand vergraben lagen. »Das ist die Stelle in der Wüste, von der ich euch erzählt habe. Heute Abend bringe ich euch für eure Initiation hierher.«
    John rülpste laut, als wollte er damit seine mangelnde Begeisterung über das bevorstehende Ereignis bekunden.
    »Warum sind wir eigentlich hierher gekommen?«, fragte eine der Touristinnen. »Hier gibt es überhaupt nichts zu sehen. Lasst uns zurückreiten.«
    »Wie bringt man das dumme Biest dazu, schneller zu laufen?«, klagte ihr Mann. Er löste das Seil, das an den anderen beiden Kamelen befestigt war, und stieß Philippa mit den Füßen in die Seite.
    Philippa begann zu traben, was dem Touristen zu gefallen schien, und dann fiel sie in Galopp, was ihm gar nicht passte. Vor Aufregung laut rülpsend, raste Philippa zurück nach Gizeh, Toeragh hinter ihr her. Die beiden anderen Kamele folgten, bis der Mann vor lauter Angst aus Philippas Sattel sprang und unverletzt in einer Sanddüne landete. Philippa verlangsamte ihr Tempo zum Trab. Dann drehte sie sich um und spuckte neben ihren gestürzten Reiter auf den Boden.
    »Das wird ihm eine Lehre sein, mich nicht mehr zu treten«, dachte sie beglückt.
    Als sie wieder beim Parfümladen waren und die Touristen sich verabschiedet hatten, verwandelte Nimrod sich und die Zwillinge in ihre menschliche Gestalt zurück. Sogleich stellte John etwas Unangenehmes an sich fest.
    »Iiiih«, sagte er. »Ich stinke ekelhaft.«
    »Wir stinken alle«, sagte Nimrod. »Das ist der Haken an der Verwandlung in ein Tier. Der Geruch und manchmal auch der Geschmack können nach der Rückumwandlung in den menschlichen Körper noch eine Weile an einem haften bleiben. Und das ist auch einer der Gründe, warum Huamai die Parfümerie neben der Kamelvermietung betreibt. Damit ein Dschinn sich gleich parfümieren kann, um wieder gut zu riechen.«
    Sie gingen in den Laden, wo Huamai schon darauf wartete, ihnen eine Flasche seines kostbarsten Dufts zu verkaufen – Air d’Onajeestringh.
    »Glaubst du immer noch, dass Parfüm nur was für Mädchen ist?«, fragte Nimrod kichernd, während er die Flasche entgegennahm.
    »Alles ist besser, als wie ein Kamel zu stinken«, knurrte John und tupfte sich widerstrebend etwas Parfüm hinter die Ohren und auf die Brust. »Sogar, wie ein Mädchen zu riechen.«
    »Hört ihn euch an«, bemerkte Nimrod. »Er klingt wie Groanin.«
    »Apropos Groanin«, sagte Philippa. »Wo ist er denn? Ich kann mich nicht daran erinnern, ihn heute früh gesehen zu haben.«
    »Ist er über irgendetwas unglücklich?«, fragte John.
    »Nein«, sagte Nimrod, »aber er ist auch weit davon entfernt, glücklich zu sein. Groanin hasst Ägypten, der arme Kerl. Er bleibt lieber in seinem Zimmer und schaut fern und liest den
Daily Telegraph
oder seine Gedichte. Er kann die Hitze nicht ertragen, das Essen nicht ertragen, die Fliegen nicht ertragen und die Leute nicht ertragen. Wahrscheinlich

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