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Die Kinder des Dschinn. Das Akhenaten-Abenteuer

Die Kinder des Dschinn. Das Akhenaten-Abenteuer

Titel: Die Kinder des Dschinn. Das Akhenaten-Abenteuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: P. B. Kerr
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schon, wenn wir dafür Dschinn-Kräfte wie Nimrod bekommen«, sagte John.
    Bald nachdem Nimrod weggefahren war, hörten sie grölende Musik, und ein Laserstrahl schnitt durch den Himmel: Die Sound-und-Lichter-Show begann ungefähr zwei Kilometer nördlich bei den Pyramiden. Für eine Weile waren die Kinder so sehr in das vertieft, was über ihren Köpfen geschah, dass sienicht weiter auf die Dunkelheit achteten. Doch als die Show schließlich zu Ende war, zitterte Philippa vor Angst und Kälte.
    »Es wird hier sehr schnell dunkel, nicht wahr?«, sagte sie und schluckte im fahlen Mondlicht unbehaglich. Dann schlüpfte sie in ihren Schlafsack und hoffte, dass er sie vor all dem, was in der Wüste lauerte, beschützen würde. »Sollten wir jetzt nicht lieber die Lampe anmachen?«
    John hob die Streichholzschachtel und die Lampe auf und hielt sie in der Hand. »Komisch«, sagte er. »Das verdammte Ding lässt sich gar nicht anzünden.«
    »Mach jetzt bitte keine Witze, John. Das ist gar nicht lustig.«
    »Nein, wirklich, ich mache keine Witze.« Er reichte ihr die Lampe und die Streichhölzer. »Hier, versuch du es.«
    Philippa nahm die Lampe und die Streichhölzer und versuchte genauso erfolglos wie ihr Bruder, die Lampe anzuzünden. Als sie nur noch fünf Streichhölzer übrig hatten, untersuchte sie die Lampe näher. »Kein Wunder, dass wir das Ding nicht anbekommen«, sagte sie, während sie nervös an der Lampe rieb. »Da ist nichts zum Anzünden drin. Die blöde Lampe hat gar keinen Docht.«
    »Na, wenigstens haben wir Vollmond«, sagte John, um Philippa aufzumuntern. Ohne ein brennendes Streichholz konnte er sie kaum erkennen. »Und schau in den Himmel. So viele Sterne! Ein paar von ihnen wirken fast zum Greifen nahe. Sieh dir den da an. Direkt über dem Horizont. Er sieht aus, als wäre er nur ein paar hundert Meter entfernt. Wie ich Nimrod gesagt habe – in New York sieht man nie einen richtigen Sternenhimmel.«
    Philippa hörte auf, die Lampe zu reiben, und schaute hoch. Sie wollte ihrem Bruder gerade beipflichten, um ihn von ihrer unglücklichen Lage abzulenken, als die Lampe in ihrer Hand zuckte und sich in die Luft zu erheben schien. Philippa stieß einen Angstschrei aus. Sie war davon überzeugt, dass ihr jemand die Lampe aus der Hand gerissen hatte. Noch immer im Schlafsack, sprang sie auf und hüpfte wie eine überdimensionale Raupe auf ihren Bruder zu. »John!«, rief sie. »Irgendwas ist mit der Lampe passiert!«
    Noch während sie sprach, quoll dichter, leuchtender Rauch aus der Dochtöffnung der Lampe. Er stieg mit unnatürlicher Geschwindigkeit hoch über ihren Köpfen an den Himmel und bildete eine große Wolke, die auf sie herabzuregnen drohte. Gleichzeitig bemerkten sie einen seltsam strengen Geruch nach Plakatfarbe, als hätte jemand versucht, den Rauch mit einem Pinsel zu bemalen.
    »Das gefällt mir nicht«, sagte Philippa. »Das gefällt mir ganz und gar nicht.«
    Als der Rauch die altertümliche Lampe verlassen hatte, sammelte er sich wieder und wurde zu einer menschlichen Silhouette, die doppelt so groß war wie der größte Riese, den sich John und Philippa je hätten vorstellen können. Langsam sank der Rauch wieder in sich zusammen und schrumpfte, bis die gewöhnliche Gestalt des Dschinn zu erkennen war.
    »Mr   Rakshasas«, riefen die Zwillinge erleichtert. »Gott sei Dank sind Sie es!«
    »Einen wunderschönen guten Abend«, sagte er mit so feinem irischem Akzent, dass es beinahe künstlich klang.
    »Sie haben uns vielleicht erschreckt«, sagte Philippa lachend, als sie wieder durchatmen konnte.
    »Gehört das zum Tammuz?«, fragte John.
    »Das tut es, junger Dschinn«, sagte der alte Dschinn. »Das tut es. Ich habe mich schon gefragt, wie lange es dauern würde, bis ihr die Lampe reibt. Ihr habt doch nicht etwa geglaubt, euer Onkel würde euch allein hier lassen, oder?« Er seufzte. »Nun ja, vielleicht habt ihr das doch. Ich war sicher, dass ihr euch an die Geschichte von Aladin aus ›Tausendundeiner Nacht‹erinnern würdet, sobald Nimrod euch die alte Lampe gab, doch anscheinend habe ich mich geirrt. Aber das Wichtigste ist, dass ihr davon überzeugt wart, allein in der Wüste zu sein, und für das Tammuz zählt nur das. Das und eine kleine Anleitung durch den, der vor euch steht. In meiner gegenwärtigen Aufgabe als Zeremonienmeister der Marid.«
    »Ich dachte, Nimrod sei das Oberhaupt unseres Stamms«, sagte Philippa.
    »Genau gesagt, ist eure Mutter das Stammesoberhaupt der

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