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Die Kinder des Dschinn. Das Akhenaten-Abenteuer

Die Kinder des Dschinn. Das Akhenaten-Abenteuer

Titel: Die Kinder des Dschinn. Das Akhenaten-Abenteuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: P. B. Kerr
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erklärte Nimrod, »war einer meiner Vorfahren König. Er hieß auch Nimrod und wurde durch den Bau des Turms von Babel berühmt. Dieser Nimrod war eine echte Persönlichkeit und wurde sehr alt. Nicht lange nach seinem Tod und bevor sie Nimrod betrauern konnte, gebar seine Witwe Semiramis einen Sohn, den sie Tammuz nannte. Sobald Semiramis sich von der Entbindung erholt hatte, ging sie in die Wüste, um vierzig Tage und vierzig Nächte zu fasten und ihren Mann zu betrauern. Während dieser Zeit kam ihr die Erleuchtung, dass Tammuz der wiedergeborene Nimrod war. Heutzutage durchlaufen alle jungen Dschinn unseres Stammes das Ritual des Tammuz, das dieser Wiedergeburt gedenkt und ihre Initiation in das Erwachsenenleben ist. Niemand kann Dschinn sein und seine Dschinn-Kräfte gebrauchen, ohne vorher in der Wüste gefastet zu haben. Denn ihr kommt aus der Wüste und könnt die Dschinn-Flamme, die in eurem Innerenbrennt, nicht verstehen, bevor ihr nicht die Hitze der Wüste in euren Knochen spürt.«
    »Warte mal«, sagte Philippa. »Willst du etwa sagen, dass wir vierzig Tage und vierzig Nächte allein in der Wüste verbringen sollen?«
    »Es sind keine vierzig Tage«, sagte Nimrod verlegen. »Nichts dergleichen. Eigentlich ist es nicht der Rede wert.«
    »Wie lange?«, fragte John argwöhnisch.
    »Eine Nacht«, antwortete Nimrod. »Von der Abenddämmerung bis zum Morgengrauen.«
    »Nur wir beide ganz allein?«, fragte Philippa erschrocken.
    »In der Dunkelheit? Ohne Essen und Trinken?«
    »Ihr wollt doch Dschinn werden, oder?«, fragte Nimrod. »Und die Macht besitzen, drei Wünsche zu erfüllen. Und all das? Oder wollt ihr lieber gewöhnliche Menschen sein?«
    »Natürlich wollen wir Dschinn werden«, sagte John schnell.
    »Es ist wirklich nichts dabei«, sagte Nimrod. »Ich kenne ein hübsches Fleckchen Wüste ganz in der Nähe der Pyramiden, wo ihr es euch bequem machen könnt.«
    »Wann?«, fragte Philippa.
    »Je früher, desto besser, nicht wahr? Ich dachte, vielleicht am besten heute Nacht.«
    Für einen Augenblick schwiegen John und Philippa.
    »Warum fahren wir nicht jetzt bei Tageslicht hin, damit ihr euch die Stelle ansehen und euch an den Gedanken gewöhnen könnt? Dabei könnt ihr auch gleich die Pyramiden sehen.«
    Creemy fuhr Nimrod und die Zwillinge nach Gizeh, einem Dorf in der Nähe der Pyramiden. Auf dem Weg dorthin hieltder Wagen mehrmals kurz vor Antiquitätengeschäften und kleinen Museen an. Sie stiegen aus, und Nimrod stellte den Leuten Fragen über das Erdbeben und das, was es ans Tageslicht gebracht haben könnte, als würde er nach etwas Bestimmtem suchen.
    John und Philippa fragten sich, was das sein könnte.
    Schließlich hielt das Auto auf einer stillen, staubigen Straße an, und Nimrod führte die Zwillinge in eine versteckte kleine Parfümerie zwischen einem Stall und einem Markt, auf dem Obst und Gemüse feilgeboten wurden. Den Zwillingen kam es verwunderlich vor, an diesem Ort Parfüm zu verkaufen. Genauso seltsam fanden sie es, dass Nimrod in den Laden gehen wollte – zumindest bis sie eine Vitrine mit mehreren antiken Glasflaschen und altertümlichen römischen Öllampen entdeckten. Ein Mann in einem langen weißen Hemd verbeugte sich feierlich vor seinen drei Besuchern und küsste respektvoll Nimrods Hand.
    Die beiden Männer unterhielten sich kurz, erst auf Französisch und dann auf Arabisch, bevor Nimrod sich zu den Kindern umwandte.
    »Das ist Huamai«, sagte er. »Huamai, dies ist meine Nichte Philippa, und das ist mein Neffe John.«
    Huamai verbeugte sich vor den Kindern. »Es ist mir eine große Ehre, dass du die beiden hierher bringst.«
    Nimrod klopfte Huamai auf die Schulter. »Sag mir, Huamai, ist dein Sohn Toeragh hier? Ich möchte die drei weißen Kamele mieten.«
    »Bitte wartet hier«, sagte Huamai. Er führte Nimrod und dieZwillinge in einen kleinen Raum aus Glaswänden und deutete auf ein paar Kissen auf dem Boden, auf denen sie Platz nehmen konnten. »Ich werde es ihm sofort ausrichten.« Dann verbeugte er sich noch einmal und ging weg.
    »Huamai kreiert ausgezeichnete Parfüms«, erklärte Nimrod. »Er ist einer der besten Parfümeure. Nachher kommen wir wieder zurück und testen ein paar von ihnen. Vielleicht versteht ihr dann, wie Delilah Samson betörte, die Königin von Saba König Salomon verzauberte und Kleopatra Mark Anton verführt hat.«
    »Nicht mit mir«, sagte John. »An mich kriegt ihr keinen Tropfen Parfüm. Das ist was für Mädchen.«
    Nimrod

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