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Die Kinder des Dschinn. Das dunkle Erbe der Inka

Die Kinder des Dschinn. Das dunkle Erbe der Inka

Titel: Die Kinder des Dschinn. Das dunkle Erbe der Inka Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: P. B. Kerr
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fangen«, sagte John. »Könnte es sich dabei auch um ein Inka-Artefakt handeln?«
    »Ohne Weiteres«, sagte Nimrod. »Es darf nur noch nicht angefangen haben, sich zu erwärmen. Dann würde es zu instabil werden, um verwendet werden zu können.«
    »Glaubst du, Macreeby hatte es ebenfalls dabei?«, fragte John seinen Onkel.
    »Augenblick«, sagte Philippa. »Begreift ihr denn nicht, dass das vielleicht gar nicht nötig ist? Die ganze Gegend hier ist ein einziges Uranlager. Und warm ist es auch. Deshalb schießt dieser heiße Luftstrom durch den unterirdischen Kamin nach oben.«
    »Bei meiner Lampe, du hast recht, Philippa.« Nimrod schüttelte den Kopf. »Das Uran ist bereits hier, genau unter unseren Füßen. In dieser Gegend gibt es so viel Uran, dass hier eine ununterbrochene natürliche Kettenreaktion in Gang sein muss. Die ganze Gegend britzelt geradezu davon. Damit muss Manco Cápac sich auch erklärt haben, wie er seine Dschinnkraft zurückgewonnen hat. Indem er sich das natürliche Uranvorkommen des Landes zunutze machte.«
    »Verstehe ich das richtig?«, hakte Groanin nach. »Damit der Knabe seine Dschinnkraft zurückbekommt und weil Macreeby glaubt, er könnte die Macht erlangen, Gold herzustellen, wollen er und Dybbuk irgendein verrücktes Inkaritual ausführen; und sie haben keine Ahnung, dass sie damit in Wirklichkeit eine Atomexplosion auslösen?«
    Nimrod nickte. »Sie haben die Dinge, wie immer, stark vereinfacht, Groanin. Aber auf einen kurzen Nenner gebracht, ist das der Stand der Dinge. Im Großen und Ganzen.«
    »Aber genau das ist doch der springende Punkt«, sagte Groanin. »Die Größe des Ganzen! Da unten lagert tonnenweise Uran. Und wenn ein mickriger Baseball eine Stadt so groß wie Hiroshima zerstören kann, dann   –«
    »Das Pachakuti«, sagte Philippa. »Die Inkaprophezeiung. So viel zum Thema globale Erwärmung. Wow!«
    »So ist es«, sagte Nimrod. »Sie könnten die ganze Welt zerstören.«
    Ein langes Schweigen trat ein, während alle versuchten, sich die schrecklichen Folgen dessen vor Augen zu führen, was Macreeby und Dybbuk vorhatten. John fand als Erster die Sprache wieder.
    »Ich bin nicht gut im Redenhalten«, sagte er. »Aber mir scheint, wenn etwas für die Zukunft des Planeten so wichtig ist wie das hier, muss Dad eben sehen, wie er mit seinen Entführern klarkommt.« Er nahm seinen Rucksack. »Versteht mich nicht falsch. Ich liebe meinen Vater. Aber wir müssen einfach durch dieses Portal gehen und diese Wahnsinnigen aufhalten, bevor es ihnen gelingt, den Planeten in die Luft zu jagen.«
    »John hat recht«, sagte Nimrod und setzte seinen Rucksack auf. Als er Philippas ängstlichem Blick begegnete, fügte er hinzu: »Wir können es uns nicht leisten, hier auf eine Nachricht deiner Mutter zu warten, Philippa. Wir müssen ihnen nach. Auf der Stelle.«
    Sie nickte stumm.
    »Groanin? Muddy? Sie beide bleiben besser hier und warten auf Miesito.«
    Groanin warf Nimrod einen vielsagenden Blick zu. »Ich und zurückbleiben? Kommt gar nicht infrage, Sir. Ich bin ein Butler und kein Regenschirm. Außerdem brauchen Sie mich vielleicht noch. Ganz zu schweigen von meinem Arm. Seit Ihre Nichte und Ihr Neffe ihn freundlicherweise ersetzt haben, kann ich damit weit mehr als nur guten Tee kochen. Nur bitten Sie mich nicht, damit Baseball zu spielen.«

H annibal und die K annibalen 

    Miesito mochte einen ungewöhnlich kleinen Kopf haben, aber mit seiner sozialen Kompetenz war alles in Ordnung. Von seinen Lippen mochten lange rote Fäden herabhängen, aber mit seinen Kunden unterhielt er sich trotzdem gern. Er mochte Menschen. Selbst wenn sie mumifiziert waren. So war es nur natürlich, dass er den Inkakönigen auf dem Weg durch den Dschungel zum Lager der Xuanaci ein paar interessante Gesprächsthemen anbot. Er versuchte es mit dem Wetter, mit Tourismus, der örtlichen Tierwelt, Fidel Castro, Emissionshandel, den Xuanaci, den Rebellen des Leuchtenden Pfades, der Abholzung, den Inka, den Konquistadoren – sogar den erbärmlichen Zustand des peruanischen Fußballs brachte er ins Gespräch:
    »Ihr seid doch alle Peruaner«, sagte er tapfer. »Stört es euch nicht, dass wir das drittgrößte Land in Südamerika sind und keine anständige Nationalmannschaft zusammenbekommen? Mich stört das jedenfalls. Seit 1982 haben wir uns nicht mehr für die Weltmeisterschaft qualifiziert. Argentinien ist kaum größer als wir und trotzdem eine der größten Fußballnationen der Welt.«
    Falls sich

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