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Die Kinder des Dschinn. Das dunkle Erbe der Inka

Die Kinder des Dschinn. Das dunkle Erbe der Inka

Titel: Die Kinder des Dschinn. Das dunkle Erbe der Inka Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: P. B. Kerr
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uns noch nicht auf volle Kraft erwärmen. Wir mussten sogar die Holzkiste verbrennen, in derIhr Schädel aufbewahrt wurde, damit wir uns die Hände wärmen und einen einzigen Wunsch zustande bringen konnten. Der dann schiefging, wie ich Ihnen schon erklärt habe. Meine Freundin hat ihn zu schnell ausgesprochen, müssen Sie wissen. Es stimmt zwar, dass die Xuanaci ein lästiger, unangenehmer Haufen sind, aber wir meinen es nicht wirklich böse mit ihnen. Ich bitte Sie nur darum, ein wenig zu warten, ehe Sie irgendwas   … nun ja, Drastisches unternehmen.«
    »Und wir ihnen eine Lektion erteilen, meint Ihr?« Pizarro klang ganz vernünftig.
    »Ja, genau«, bestätigte Philippa. »Ich wusste, dass Sie das verstehen würden. Ich verspreche Ihnen, sobald wir wieder bei Kräften sind, werden wir alles wieder ganz normal und   –«
    »Es tut mir leid«, sagte Pizarro. »Aber gerade Ihr müsstet wissen, dass ein Wunsch nur auf die übliche Art rückgängig gemacht werden kann. Also durch einen zweiten, dritten oder vierten Wunsch.«
    »Ja, das stimmt normalerweise«, sagte Philippa. »Aber könnten Sie nicht bitte eine Ausnahme machen? Nur dieses eine Mal.«
    »Meine liebe
Señorita
«, sagte Pizarro fast freundlich. »Ich habe diese Regeln nicht gemacht. Das wart Ihr. Beziehungsweise Euresgleichen. Vor vielen Jahren. Ist es nicht so?«
    Philippa stampfte verzweifelt mit dem Fuß auf. »Sie wollen doch nicht im Ernst alle umbringen, oder?«
    »Das ist die übliche Vorgehensweise in diesen Fällen«, sagte Pizarro.
    »Wie? Alle?«, fragte Groanin.
    »Ja.«
    »Finden Sie das nicht ein bisschen übertrieben?«
    »Natürlich ist es das. Ganz bestimmt sogar. Wenn Ihr mich jetzt entschuldigen wollt. Ich muss zu meinen Männern zurück. Wir haben eine Aufgabe zu erledigen.«
    »Einen Moment noch«, sagte Philippa verzweifelt. »Wenn Sie ihnen eine Lektion erteilen wollen, die sie nie vergessen, dürften Sie eigentlich nicht alle umbringen, oder? Ich meine, man kann schließlich nur dann etwas nicht vergessen, wenn einige am Leben bleiben, um sich daran zu erinnern. Meinen Sie nicht?«
    »Da habt Ihr recht«, stimmte Pizarro zu. »Wir werden ein paar am Leben lassen.«
    »Wenigstens die Frauen und Kinder«, sagte Philippa.
    Pizarro wirkte entrüstet. »
Señorita «
, sagte er. »Wir sind keine Barbaren.«
    Philippa wandte sich ab. »Da habe ich aber anderes gehört«, murmelte sie.
    »Und was jetzt?«, fragte Groanin.
    »Wir müssen so schnell wie möglich nach oben in die Wärme«, sagte Philippa. »Um ein Blutbad zu verhindern.«
    Doch die Pferde kletterten bereits die natürliche Treppe in der Höhle hinauf und blockierten den Weg, den Philippa und die anderen gekommen waren. Es war klar, dass sie einen anderen Ausgang aus den Höhlen finden mussten. Philippa hob die kleine Taschenlampe auf.
    »Kommt«, sagte sie grimmig. »Wir dürfen keine Zeit verlieren.«
    Zadie schnappte sich die immer noch brennende Fackel. Sie hatte andere, eigennützige Vorstellungen davon, was sie als Nächstes tun wollte.
     
    Philippa packte Zadie an der Hand und zog sie in den erstbesten Gang, der auf anderem Weg aus der Höhle führte. Sie waren noch nicht weit gegangen, als Zadie sich losriss und starr wie ein Stalagmit stehen blieb. »Ich komme nicht mit«, sagte sie. »Du hast doch keine Ahnung, wo du hingehst. Wir könnten total in die Irre laufen.«
    Philippa leuchtete mit der Taschenlampe den Weg ab. Der Lichtstrahl störte mehrere Dutzend Fledermausgeschwader auf, die in geschlossener Formation auf sie zukamen. Alle ließen sich auf die Knie fallen. Alle außer Philippa. Sie roch den üblen Gestank des Fledermausdrecks auf dem Höhlenboden, aber sie spürte auch einen frischen, kühlen Luftzug im Gesicht.
    »Das glaube ich nicht«, sagte sie. »Der Luftzug, den ihr im Gesicht spüren könnt, muss ein anderer Weg nach draußen sein. Da bin ich ganz sicher. Vertrau mir, Zadie.«
    »Du bist total auf dem Holzweg, Philippa. Ich gehe mit den anderen zurück. Mit Pizarro und seinen Männern. Und zwar auf dem gleichen Weg, den wir gekommen sind. Sie werden sich zur Oberfläche durchkämpfen und ich werde in der Sonne stehen und wieder zu Kräften kommen, während ihr noch hier unten herumkriecht wie ein Haufen blinder Maulwürfe.«
    »Du kannst nicht mit ihnen gehen«, sagte Philippa.
    »Ich werde hier unten klaustrophobisch, ehrlich. Ich drehe noch durch, wenn ich nicht bald nach draußen komme.«
    Das war nicht gelogen. Alle Dschinn leiden an

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