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Die Kinder des Dschinn. Entführt ins Reich der Dongxi

Die Kinder des Dschinn. Entführt ins Reich der Dongxi

Titel: Die Kinder des Dschinn. Entführt ins Reich der Dongxi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: P. B. Kerr
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zu tun.«
    Philippa hielt die goldene Tafel hoch. Sie glänzte im Schein der grellen Bürobeleuchtung und Philippa spürte ihre Macht in den Fingerspitzen, als fasse sie an die Pole einer Autobatterie.
    »Sie werden uns helfen«, sagte sie bestimmt.
    Mr   Blunt richtete sich kerzengerade auf und erhob sich, als sei die Königin persönlich ins Zimmer getreten.
    »Ich werde euch helfen«, wiederholte er benommen.
    »Beeindruckend«, murmelte Finlay.
    »Sie werden diese Übersetzungen anfertigen. So wie wir es Ihnen gesagt haben.«
    »Ich werde diese Übersetzungen anfertigen. So wie ihr es mir gesagt habt.«
    »Sehr beeindruckend.«
    Philippa reichte ihm zwei Seiten Papier, auf denen sie und Finlay so gut wie jeden Befehl notiert hatten, der ihnen im Zusammenhang mit den Kriegerteufeln nützlich erschien. Mr   Blunt setzte seine Brille auf, nahm einen Stift und notierte eilfertig die Übersetzungen. Er brauchte weniger als zehn Minuten, um sie ihnen zu überreichen.
    »Sonst noch etwas?«, fragte er pikiert.
    Philippa überflog seine Arbeit und gab einen kleinen Unmutslaut von sich. »Aber da steht alles auf Chinesisch!«, rief sie.
    »In welcher Sprache hätte ich chinesische Übersetzungen deiner Meinung nach aufschreiben sollen?«, fragte Mr   Blunt. »In der Eskimosprache vielleicht? Auf Flämisch oder Klingonisch? Natürlich habe ich es auf Chinesisch hingeschrieben, Schafskopf.«
    »Können Sie die Sätze nicht in uns bekannten Buchstaben hinschreiben, und zwar so, dass wir sie richtig aussprechen können?«, fragte Finlay. »In der Vondingsbums-Schrift.«
    »Phonetischen Schrift«, sagte Philippa.
    »Sämtliche Varianten des gesprochenen Chinesisch verwenden Töne«, sagte Mr   Blunt. »Im Madarin gibt es fünf verschiedene: gleichbleibend hoch, hoch ansteigend, tief fallend-mittelhoch ansteigend, hoch fallend und neutral. Ganz zu schweigen von einer Unzahl von Lauten, die im Englischen so gut wie gar nicht auftauchen. Aus diesem Grund würde ein Chinese die Sätze, so wie
ihr
sie vermutlich aussprecht, mit ziemlicher Sicherheit nicht verstehen. Das wäre, als wollte sich ein Hund mit einem Erzbischof unterhalten.«
    Mr   Blunt nahm eine Karaffe, um sich ein Glas Wasser einzuschenken. Doch Philippa hatte genug von der Arroganz des Engländers und beschloss, ihm eine Lektion zu erteilen.
    »Schütte es dir über deinen dummen Tommyschädel, du gemeiner kleiner Zwerg«, sagte sie.
    Natürlich tat Mr   Blunt, was sie ihm befohlen hatte, und goss sich das Wasser über den Kopf. Als er damit fertig war, fuhr er sich über das Gesicht und sagte: »Ich weiß nicht, warum ich das getan habe.«
    »Nimm es mir bitte nicht übel«, sagte Philippa zu Finlay. »Das mit dem Tommy, meine ich.«
    »Kein Problem«, sagte der achselzuckend.
    »Was sollen wir jetzt tun?«
    »Wir müssen ihn mitnehmen«, sagte Finlay.
    »Ihn? Der Mann ist ein Albtraum.«
    »Das mag sein, aber er spricht sechs chinesische Dialekte.Wir wissen nicht mal, welcher Dialekt in dieser Gegend gesprochen wird. Von dem der Kriegerteufel ganz zu schweigen.«
    »Das leuchtet mir ein.«
    »Außerdem ist mir gerade eingefallen«, fügte Finlay hinzu, »dass wir jemanden brauchen, der die chinesische Formel von ›Sesam, öffne dich‹ vorlesen kann.«
    »Also gut. Sie kommen mit uns«, sagte Philippa zu Mr   Blunt.
    Der Vizekonsul zögerte nicht. Er nahm seine Jacke vom Stuhl, seinen Hut vom Hutständer und seinen Schirm aus dem Schirmständer und folgte den beiden Kindern durch die beschlagene Glastür.
    »Wohin gehen wir?«, fragte er.
    »Haben Sie ein Auto?«, erkundigte sich Finlay.
    »Ja.«
    »Dann bringen Sie uns zu den Terrakottakriegern«, sagte Finlay. »In die Ausstellungshalle eins.«
    »Warum sollte ich das tun?«
    Philippa sah Finlay kopfschüttelnd an. »Du brauchst die goldene Tafel«, erklärte sie und wiederholte die Anordnung.
    Mr   Blunt sah auf die Uhr. »Aber die Ausstellung wird schon geschlossen haben«, sagte er.
    »Umso besser«, meinte Finlay.
    »Aber wie sollen wir reinkommen?«, fragte Philippa.
    Finlay zeigte ihr das Schächtelchen mit dem Skelettmann, das Nimrod ihm anvertraut hatte. »Damit«, sagte er. »Man sollte nie ohne aus dem Haus gehen.«

Der Tag der Kriegerteufel

    »Das gefällt mir ganz und gar nicht«, sagte Mr   Blunt, als sie in die riesige dunkle Ausstellungshalle eindrangen und in die Grube hinunterkletterten. »Das gefällt mir wirklich nicht. Die Krieger sind unbezahlbare Artefakte. Wenn die Chinesen uns

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