Die Kinder des Dschinn. Entführt ins Reich der Dongxi
sie manchmal durch das Dorf in Kalabrien karren, von dem ich Ihnen erzählt habe. Die, von denen man glaubt, es seien die Gebeine des heiligen Bruno? Nun, alles, was sie haben, ist ein Beinknochen.« Sam stand auf und ein Lächeln erschien in seinem breiten Gesicht.
»Bist du sicher?«
Genau in diesem Moment fiel der Kopf des Skeletts zu Boden, als falle eine Kokosnuss vom Baum.
»Ich würde sagen, der alte Bruno hat auf Ihre Frage gerade genickt, Sam«, sagte Groanin.
Nimrod hob den uralten Schädel auf und wischte den Staub ab. »Jemand hat etwas auf seinen Kopf geschrieben«, sagte er und setzte seine Brille auf. »Es ist ein wenig verblasst.
›Sancti Brunonis Confessoris, qui Ordinis Carthusianorum fuit Institutor.‹
« Nimrod warf Sam den Schädel zu. »Kein Zweifel, Sam, alter Knabe. Dieser Bursche hier ist der heilige Bruno.«
»Der heilige Bruno«, sagte Sam und streichelte den Schädel. »Du hast ihn gefunden.«
Nimrod wischte sich an dem Taschentuch, das Groanin ihm reichte, die Hände ab.
»Wie kann ich euch nur danken?«, fragte Sam. Er hatte Tränen der Dankbarkeit in den Augen. »Ich dachte, ich würde ihn nie wiederfinden.«
»Nun, Sie können damit anfangen, dass Sie uns gestatten, unsere Freundin hier rauszuschaffen«, sagte Nimrod.
»Aber natürlich«, sagte Sam. »Wir hatten schließlich eine Abmachung. Und dein Butler hat den Kampf fair und anständig gewonnen.«
Nimrod und Groanin kehrten durch den Gang zurück und hoben die Trage mit Faustina an.
»Wenn ihr irgendetwas braucht«, sagte Sam. »Egal, was. Ruft einfach nach mir und ich werde kommen.«
»Das ist gut zu wissen«, sagte Nimrod.
»Ja, Sie sind wirklich ein Engel«, sagte Philippa.
Faustinas Zombie II
»Ich finde, er sieht nicht gerade wie ein Zombie aus«, wandte John ein.
Daran gehindert, durch die so wichtige und nun von der Schwertgestalt blockierte Tür in die physische Welt der Farben zurückzukehren, blieben sie im Tempel von Dendur. Die Gestalt stand mit dem Rücken zu ihnen und sah zum Sackler-Flügel hinüber, als habe sie die Aufgabe, jeden, ob Mensch oder Geist, davon abzuhalten, durch den Tempel in die ätherische Welt zu gelangen.
»Ich glaube, du hast zu viele Filme gesehen«, sagte John zu Faustina.
»Ach ja? Wie sollte ein Zombie deiner Meinung nach dann aussehen?«, fragte sie.
»Wie ein ferngesteuerter, schlurfender menschlicher Kadaver, der es auf Menschenfleisch abgesehen hat«, sagte John. »Das weiß doch jeder.«
»Und wer klingt jetzt, als hätte er zu viele Filme gesehen?«, sagte Faustina.
»Dieser Typ sieht nicht aus wie ein Kadaver«, sagte John. »Und Menschen fressen will er offensichtlich auch nicht.«
»Als ich ›Zombie‹ sagte, dachte ich dabei eher an die Aspekte ›ferngesteuert‹ und ›schlurfend‹«, sagte Faustina. »Und was dasangeht, würdest du selbst einen guten Zombie abgeben, John. Allerdings ging es mir auch darum, dass Zombies in einer Art Trancezustand und mit starrem, leblosem Blick durch die Gegend laufen.« Sie schüttelte den Kopf. »Und dass seine Augen starr und leblos aussehen, wirst du wohl nicht abstreiten wollen. Oder dass er herumläuft, als wäre er in Trance.«
John sah ein, dass er eine Auseinandersetzung mit Faustina nicht gewinnen konnte. In dieser Hinsicht erinnerte sie ihn stark an seine Schwester.
»Vielleicht ist er ein Geisterzombie«, sagte sie. »Und statt Menschenfleisch frisst er Geister und Gespenster. Das haben Sie doch gesagt, nicht wahr, Leo? Dass er Geister absorbiert?«
»Das ist richtig, Miss«, bestätigte Leo.
»Lächerlich«, sagte John. »So etwas habe ich noch nie gehört.«
»Wer einen fruchtlosen Disput hören will«, sagte Mr Rakshasas, »der muss nur Hund und Katz beim Streiten zuhören.« Er lachte leise. »Egal, was er ist, dieser Kerl steht uns im Weg. So wie ich die Sache sehe, müssen wir entweder einen anderen Tempel finden, durch den wir die Geisterwelt verlassen können, oder wir müssen den Kameraden hier umgehen.«
»Es gibt in ganz Nordamerika keinen zweiten solchen Tempel«, sagte John.
»Gibt es nicht einen in Südamerika?«, fragte Faustina. »Oder vielleicht in Zentralamerika?«
»Vielleicht«, sagte Mr Rakshasas. »Die Frage ist, können wir es uns leisten, dorthin zu reisen und dann den ganzen Weg zurückzukommen, um unsere Körper abzuholen?«
»Er hat recht«, sagte John.
»Ja, ich hatte ganz vergessen, dass ihr es eilig habt, mich wieder loszuwerden«, sagte Faustina zu John.
»Du
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