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Die Kinder des Dschinn. Entführt ins Reich der Dongxi

Die Kinder des Dschinn. Entführt ins Reich der Dongxi

Titel: Die Kinder des Dschinn. Entführt ins Reich der Dongxi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: P. B. Kerr
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Pfirsichblüte.« Er lachte leise vor sich hin. »Meine kleine Freunde lieben Duft von Pfirsichblüte.« Dann fügte er achselzuckend hinzu: »Solange er stillhält, deine Freund wird nixe passieren. Bienen mögen keine plötzliche Bewegung. Aber iche ’elfe. No problemo.«
    Jetzt, wo die Bienen Signor Medicis Gesicht verlassen hatten, sahen Finlay und John, dass er glatt rasiert war und die Bienen ihm nicht das Geringste getan hatten. Ein kleiner, blauäugigerMann mit einem runden Gesicht, der in einen Zeichentrickfilm der Warner Brothers gepasst hätte. Er ging zu einem der vielen Bienenstöcke hinüber und holte eine gefüllte Honigwabe heraus. Diese legte er in einen Pappkarton, den er vor Groanin auf den Boden stellte. Dann begann Signor Medici die Bienen mit der Hand sanft in die Schachtel zu lenken und ganz allmählich verlor Groanin seinen summenden Bart.
    »Gott sei Dank«, sagte er. »Ich dachte schon, ich müsste ins Gras beißen. Ich dachte wirklich, ich beiße ins Gras.«
    »Das hätte dann wohl Honiggras sein müssen«, witzelte Finlay.
    »Du hast gut lachen, junger Mann«, sagte Groanin böse. »Du hast wirklich gut lachen. Aber wenn dir ein wild gewordener Bienenschwarm in der Visage sitzt, fühlt sich das weniger komisch an. Ich dachte, mein letztes Stündlein hätte geschlagen.«
    »Meine kleine Freunde lieben Ihre Parfüm«, sagte Signor Medici. »Dafür steht das Schild am Eingang. Sie lesen nixe Englisch?«
    Das waren also die kleinen Freunde, die Nimrod gemeint hatte, dachte John. Bienen. Aber was konnten Bienen für Faustina tun? Es sei denn, er dachte   …
    »An meinem Englisch gibt es nichts auszusetzen«, beharrte Groanin. »Ich bin so englisch wie ein Buttertoast. Außerdem ist das kein Parfüm, was ich trage.« Groanin fuhr sich mit einem Taschentuch über den großen, verschwitzten Schädel. »Nicht mehr. Das ist der pure Angstschweiß, Signor Medici. Der pure Angstschweiß ist das.«
    »Warum sind Sie ’ier?«, erkundigte sich Signor Medici.
    »Wir sind auf einer Hilfsmission«, sagte Finlay. »Unsere Freundin in Venedig braucht dringend einen anaphylaktischen Schock. Uns wurde gesagt, dass Ihre kleinen Freunde uns vielleicht helfen können.«
    »Du meinst, wir sind hinter ein paar Bienen her?«, wandte sich Groanin an Finlay.
    »Si, si«, sagte Signor Medici. »Iche bin nicht nur Imker, sondern auch offizielle Bienentherapeut. Bienengift isse gut gegen viele Beschwerden: schlechte Blutdruck, Arthritis, Asthma, ’autkrankheit, Depressione.«
    »Depression?«, sagte Groanin. »»Wie soll das denn funktionieren?«
    »Du wirst viele Male gestochen, ’ast du keine Zeit zu denken an andere Probleme«, sagte Signor Medici. »Sie ’aben Geld mitgebracht?«
    Groanin reichte ihm ein Bündel Scheine. Der Italiener zählte nach und nickte.
    »Okai. Iche ’ole ein paar von meine kleine Freunde, stecke sie in eine Kiste, dann können wir fahren.«
    »Können wir bitte auch ein wenig Spezialhonig haben?«, fragte Finlay.
    »Spezialhonig? Was weiß du von meine Spezialhonig?«
    »Nichts«, erwiderte Finlay. »Nur dass wir unbedingt welchen kaufen sollen.«
    Signor Medici zählte das Geld noch einmal. »Okai. Ihr ’abt genug gegeben. Iche ’ole euch ein bisschen Spezialhonig.«
    »Was ist denn daran so speziell?«, wollte Groanin wissen.
    Signor Medici lachte. »Das sage iche euch im Auto.«

Schwebe wie ein Schmetterling

    Während Groanin, Finlay und John nach Padua und zurück fuhren, gingen Nimrod und Philippa zur Piazza San Marco, dem größten öffentlichen Platz Venedigs, auf dem eine berühmte Kirche, ein Palast, ein hoher Ziegelsteinturm, viele Cafés, im Freien musizierende Orchester, Hunderte gut gefütterter Tauben und Tausende von Touristen zu finden sind.
    »Glaubst du, Faustina geht es gut auf der Terrasse, wo wir sie zurückgelassen haben?«, fragte Philippa Nimrod.
    »Wenn das Zimmermädchen kommt, wird sie glauben, Faustina nimmt ein Sonnenbad«, sagte Nimrod. »Außerdem wird ihr die heiße Sonne nach zwölf Jahren guttun. Nur Irdische bekommen einen Sonnenstich.«
    Er kaufte einen Reiseführer, den er Philippa in die Hand drückte. »Hier«, sagte er. »Damit du weißt, was du vor dir hast, wenn du dir die Sehenswürdigkeiten anguckst.«
    »Kommst du denn nicht mit?«, fragte sie ihn.
    »Nein«, sagte er nur. »Zum einen habe ich das alles schon hundertmal gesehen. Zum anderen muss ich in Ruhe nachdenken.«
    Er setzte sich draußen vor das Café Florian und bestellte einen

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