Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Kinder des Dschinn. Entführt ins Reich der Dongxi

Die Kinder des Dschinn. Entführt ins Reich der Dongxi

Titel: Die Kinder des Dschinn. Entführt ins Reich der Dongxi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: P. B. Kerr
Vom Netzwerk:
sie.
    »Ist das alles?«, murmelte Groanin. »Ist das wirklich alles?«

Beim Barte des Propheten!

    Nimrod holte eine kleine Spritze aus seinem Koffer, die etwa einen Teelöffel voll Blut enthielt. Finlay beäugte sie misstrauisch.
    »Sie wollen mir doch hoffentlich keine Spritze geben«, sagte Faustina. »Ich kann Spritzen nämlich nicht ausstehen.«
    »Nein, nein«, sagte Nimrod und zeigte Finlay das Röhrchen. »Sieh mal, es ist keine Nadel da. Außerdem ist das Blut. Das Blut deiner Mutter. Es wird den Teil von dir ersetzen, der verloren ging, als Doktor Dingsbums dem Premierminister eine Blutprobe entnahm, während du von ihm Besitz ergriffen hattest. Das wird dir ein wenig Farbe verleihen, hoffe ich.« Er sah sich um. »Groanin, ziehen Sie bitte die Vorhänge zurück, ja? Und öffnen Sie die Fenster. Lassen wir ein wenig Sonne herein.«
    »Ich kann immer noch nicht glauben, dass ich das getan habe«, sagte Faustina. »Dass ich vom Premierminister Besitz ergriffen habe, meine ich.«
    »Nennen wir es jugendlichen Überschwang, ja?«, schlug Nimrod vor.
    Er setzte sich neben Faustinas Körper auf das Bett.
    »Außerdem ist ja nichts Schlimmes passiert.«
    »Finden Sie?«, sagte Faustina. »Immerhin wurde ich zwölf Jahre lang aus meinem Körper ausgeschlossen.«
    »Ich meinte im Hinblick auf den Premierminister«, sagte Nimrod. »Er ist mir seitdem sehr dankbar. Hat mir sogar die Erhebung in den Ritterstand angeboten, was ich natürlich abgelehnt habe.«
    Inzwischen hatten sich alle ins Schlafzimmer gequetscht, um zu sehen, wie es weiterging. Nimrod drückte ein wenig von Jenny Sacstrokers Blut in Faustinas Mund und verteilte einige Tropfen wie Rouge auf ihren Lippen und Wangen.
    »Ich wünschte, Mr   Rakshasas wäre hier«, sagte er. »Ich habe das noch nie gemacht. Ich weiß zwar, was ich zu tun habe, aber   …« Er rieb ein wenig Blut auf ihre Stirn und die Ohrläppchen. »Anscheinend braucht man nur sehr wenig.« Den Rest entleerte er auf ihre Kehle, direkt unterhalb des Adamsapfels. »Italien ist ein warmes Land. Das sollte die Sache vereinfachen.«
    Als er das letzte Blut verbraucht hatte, lehnte er sich zurück, um zu sehen, ob der erhoffte Effekt eintreten würde – was schließlich geschah. Alle konnten es sehen. Faustinas Haut reagierte, als habe man das Blut ihrer Mutter auf ein Löschblatt geschüttet. Es wurde wie durch Zauberei aufgesaugt, sodass nirgendwo auf ihrer Haut eine Spur davon zurückblieb; gleichzeitig verlor sich ihre Blässe und sie nahm die Farbe einer gesunden, lebenden Person an. Philippa blieb fast die Luft weg.
    »Mannomann«, sagte Finlay. »Sind Sie sicher, dass sie ein Dschinn ist und kein Vampir?«
    »Halt die Klappe«, sagte Faustina.
    Nimrod nickte zufrieden. »Das scheint gut gewirkt zu haben, findet ihr nicht?«
    »Und was passiert jetzt?«, fragte Finlay.
    »Jetzt bist du an der Reihe, Faustina«, sagte Nimrod. »Wenn Mr   Rakshasas recht hatte, müsstest du ohne Probleme zurück in deinen Körper schlüpfen können.«
    »Dann los«, sagte Faustina. »Drückt mir die Daumen.«
    John und Finlay spürten, wie sie aus Finlays Körper herausglitt, und beide seufzten erleichtert auf, weil sie nun mehr Platz hatten. Allerdings war es warm im Hotelzimmer, sodass niemand sah, was als Nächstes geschah. Faustina legte sich neben ihren Körper auf das Bett und rollte sich wieder hinein. Einen Moment lang lag sie einfach nur da und genoss das Gefühl, wieder sie selbst zu sein. Alles fühlte sich genau so an, wie sie es in Erinnerung hatte. Bis auf die Tatsache, dass ihre Kopfhaut entsetzlich juckte. Sie musste sich unbedingt die Haare waschen. Sie versuchte die Hand zu heben, um sich zu kratzen. Doch nichts geschah. Sie versuchte zu sprechen. Stille. Leicht panisch wollte sie noch einmal aus ihrem Körper heraus- und wieder hineingleiten, doch sie konnte sich nicht bewegen. Sie steckte fest.
     
    »Und?«, sagte Groanin. »Sollte inzwischen nicht irgendwas passiert sein?«
    »Ja«, gab Nimrod zu. Er drehte sich zu Finlay um. »Du hast gespürt, dass sie deinen Körper verlassen hat, nicht wahr?«
    »Natürlich.«
    »John«, sagte Nimrod. »Komm aus Finlays Körper heraus und sieh dich im Zimmer um. Für den Fall, dass sie hier irgendwo ist und wir sie nicht sehen können.«
    John verschwand für ein paar Minuten. Als er in Finlays Körper zurückkehrte, teilte er Nimrod mit, dass es keine Spurvon ihr gebe. »Ich habe mehrmals nach ihr gerufen«, berichtete er. »Wenn sie ein

Weitere Kostenlose Bücher