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Die Kinder des Dschinn. Entführt ins Reich der Dongxi

Die Kinder des Dschinn. Entführt ins Reich der Dongxi

Titel: Die Kinder des Dschinn. Entführt ins Reich der Dongxi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: P. B. Kerr
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diesem speziellen Fall gab es den Rauch nicht ohne ein gewaltiges Feuer.
    Weil Philippa in New York alle Vorräte an Gänseleberpastetehatte verschwinden lassen, kam es zu einer Kettenreaktion, an deren Ende im Steuerungssystem der Rakete ein Kurzschluss ausgelöst wurde, weil eine Maus einen Draht in der Rakete angenagt hatte. Und weil nun die Rakete nicht richtig funktionierte, brach sie den Startvorgang vorzeitig ab und landete im Krater des Kilauea auf Hawaii, der, wie jeder weiß, der größte Vulkan der Erde ist. Der unterkühlte Raketentreibstoff kühlte das Magma im Innern des Vulkans ab, was dazu führte, dass sich eine Kruste bildete, unter der sich Druck aufzubauen begann wie in einem Dampfkochtopf. Dieser würde erst entweichen, wenn er Explosionsstärke erreichte. Gleichzeitig wuchs die Größe der Magmakammer durch einen submarinen Erdrutsch auf das Doppelte an. Und alles zusammen ergab ein riesiges Problem.
    Weil zwei Tage später, in fünfzehnhundert Metern Höhe, Layla Gaunts Flugroute direkt über den Krater des Kilauea führte. Ausgerechnet in dem Moment, als der größte Vulkanausbruch seit der Explosion der Insel Krakatoa im Jahr 1883 seinen Lauf nahm.

Die goldene Tafel

    Nimrod sah verlegen zu Marco Polo hinüber und dann auf seine dicke, goldene Armbanduhr. Er hatte gehofft, den alten venezianischen Entdecker zum Abgang zu bewegen, indem er ein Tuch nahm und das magische Quadrat auswischte (allerdings nicht, ohne es vorher in sein Notizbuch übertragen zu haben), das ihn ins Leben zurückgeholt hatte. Aber Marco Polo machte keine Anstalten, diesen deutlichen Hinweis aufzunehmen, und es war klar, dass Schwester Cristina jeden Augenblick von ihrem Ausflug nach unten zurückkehren musste. Finlay stand bereits nervös an der Tür und ließ die lange Treppe, die zur Reliquienkammer des Markusdoms heraufführte, nicht aus den Augen.
    Nimrod fing Philippas Blick auf, die sich auf die Lippe biss, eine Grimasse zog und dann ratlos die Schultern hob. Einem englischen Gentleman wie Nimrod waren Unhöflichkeit und schlechte Manieren grundsätzlich zuwider, doch nun sah er keinen anderen Ausweg. Er musste mit der Wahrheit herausrücken und Marco Polo mehr oder weniger unumwunden auffordern zu verschwinden.
    »Ähem«, sagte er, rieb sich die Hände und kickte vielsagend gegen die leere Messingtruhe, die Marco Polos Knochen beherbergt hatte. »Sicher möchten sich alle beim großen Marco Polodafür bedanken, dass er sich trotz seiner zahlreichen Verpflichtungen die Zeit genommen hat, um mit uns zu reden. Nicht wahr, Kinder?«
    Philippa setzte ein überbreites Grinsen auf. »Äh, ja«, sagte sie.
    »Vielen Dank, Sir«, sagten John/​Finlay. »Ihre Geschichte über Yen Yu und die Dongxi war wirklich interessant.«
    »Ja, nicht wahr?«, pflichtete Nimrod ihnen bei. »Aber nun wollen wir ihn nicht länger aufhalten. Sicherlich gibt es dort, äh, von wo er hergekommen ist, noch tausend andere Dinge, die er erledigen muss.« Er lächelte Marco Polo erwartungsvoll an. Nach einer längeren Pause fügte er hinzu: »Also zeigen wir ihm unsere Anerkennung und verabschieden uns auf die übliche Weise.«
    Nimrod begann zu klatschen; und ohne große Begeisterung folgten Philippa und Finlay/​John seinem Beispiel.
    Wieder entstand eine längere Pause, doch Marco Polo blieb beharrlich auf Schwester Cristinas Bürostuhl sitzen.
    »Nachricht überbracht«, sagte Nimrod mit einer Endgültigkeit, die ansteckend wirken würde, wie er hoffte. »Restlos, komplett, in Gänze. Sozusagen.«
    »Oh, ich verstehe«, sagte Marco Polo zerstreut. »Vielleicht habe ich mich nicht ganz klar ausgedrückt. In diesem Fall bin ich ein wenig mehr als ein Bote. Ich habe die Aufgabe, euch zu helfen und die Kriegerteufel zu zerstören. Schon die Tatsache, dass ich immer noch hier bin, ist der beste Beweis dafür, dass sie sich verbreitet haben und die Welt, in der ihr lebt, in Gefahr ist. Andernfalls wäre ich schon längst verschwunden. Versteht ihr? Ich kann nicht fort, ehe sie fort sind. Nicht jetzt.«
    Nimrod lächelte verlegen.
    »Sie kommt«, sagte Finlay. »Ich sehe sie die Treppe heraufkommen. Was sollen wir jetzt tun? Was sagen wir ihr wegen ihm?«
    Philippa klappte die Messingtruhe zu.
    »Hm«, sagte Nimrod.
    »Setzen Sie Ihre Dschinnkraft ein«, beschwor ihn Finlay. »Zappen Sie uns hier raus. Oder verwandeln Sie die alte Fledermaus in – keine Ahnung, eine Fledermaus oder so was. Nur tun Sie irgendwas.«
    »Hm«, sagte Nimrod

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