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Die Kinder des Dschinn. Gefangen im Palast von Babylon

Die Kinder des Dschinn. Gefangen im Palast von Babylon

Titel: Die Kinder des Dschinn. Gefangen im Palast von Babylon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: P. B. Kerr
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einen ausgezeichneten Speisewagen, ihr könnt also so viel und so oft essen, wie ihr wollt.«
    »Aber achtet darauf, dass ordentlich viel Knoblauch im Essen ist«, sagte Groanin. »Knoblauch können sie nicht leiden. Ich mag Knoblauch übrigens auch nicht besonders.«
    »Und Philippa weiß, was in einem Notfall zu tun ist, ja, Phil?« Nimrod sah sie lächelnd an und versuchte sie mit einem Kopfnicken auf die richtige Spur zu bringen.
    »Ich?« Dann erinnerte sie sich an den Nofall-Wunsch, den Nimrod ihr mit auf die Reise gegeben hatte. Sie nickte. »Ja, ja, ich weiß.«
    Nimrod sah auf die Uhr. »Also«, sagte er und rieb sich energisch die Hände. »Macht euch jetzt lieber auf den Weg. Nicht, dass ihr noch den Zug versäumt.« Er umarmte sie liebevoll. »Viel Glück«, sagte er. »Und passt gut auf euch auf.«
    Da kam ein Ruf aus der Flasche in Nimrods Manteltasche.
    »Ihr sollt warme Worte an einem kalten Abend hören«, sagte Mr   Rakshasas und fügte hinzu:
»Go n-éirian bóthar leat.«
Das heißt auf Irisch »Gute Reise«.
    »Und tut nichts, wirklich, tut nichts, was ich nicht auch tun würde.«
    Nimrod sah seinen Butler skeptisch an. »O nein, damit würden sie nicht weit kommen«, sagte er. »Ginge es nach Ihnen, Groanin, würden sie überhaupt nichts tun und nirgendwo hingehen. Nein, John und Philippa werden einfallsreich und furchtlos sein müssen.«
    »Ich sage immer, Vorsicht ist besser als Nachsicht.« Der einarmige Butler zuckte die Schultern.
    Alan bellte laut und tippte mit der Pfote auf Johns Armbanduhr.
    »Der Hund hat Recht«, räumte Groanin ein. »Ihr solltet jetzt gehen.«
    John und Philippa verließen die Topkapi-Gärten in Richtung Sirkeci-Bahnhof. Am Parktor drehten sie sich um, winkten Nimrod und Groanin und folgten den Hunden die Ibnike Mal Caddesi entlang, dann die Ankara Caddesi. Die Hunde gingen zu beiden Seiten der Zwillinge wie Mitglieder einer Motorrad-Eskorte, prüften die Route und waren bereit, es mit fast jedem Problem der Menschenwelt aufzunehmen.
    Istanbul war eine sehr fremdartige Stadt, aber interessant, und die Zwillinge wünschten, sie hätten mehr davon sehen können. Es war viel kälter, als sie erwartet hatten. John und Philippa wurden nachdenklich und schweigsam, als sie sich klar machten, dass für ihre Reise nach Norden, nach Deutschland,keine Aussicht auf wärmere Temperaturen bestand. Ihre Dschinnkräfte würden sie nicht einsetzen können.
    Die Bürger von Istanbul betrachteten die Zwillinge und ihre großen, kräftigen Hunde mit einer Mischung aus freundlicher Neugier und Vorsicht. Natürlich sind die Türken ein Volk, das fest an die Existenz der Dschinn glaubt, und einige wenige erkannten die Zwillinge auch als solche. Aber keiner wagte sie anzusprechen aus Angst vor den beiden Rottweilern. Als die Zwillinge den überfüllten Bahnhof betraten, wollte ihnen ein Mann ein
Simit
verkaufen, ein ringförmiges Gebäck aus Brezelteig, das er in Stapeln durch die große Schalterhalle trug. Als aber Neil ihn anknurrte, zog er sich schnell zurück.
    Es war ein schöner Bahnhof. Auf einem imposanten Bahnsteig aus roten Backsteinen und mit großen Buntglasfenstern stand der blank polierte hölzerne Zug – der Königliche Ungarn-Express. Die große rote Lokomotive an der Spitze des Zuges brummte fast wie ein Elektrizitätswerk. Gut gekleidete Russen und Deutsche stiegen in die Waggons, plauderten laut miteinander und ignorierten den Händler, der ihnen Limonade verkaufen wollte. Der kugelrunde Stationsvorsteher griff nach seiner zusammengerollten grünen Flagge und blickte erwartungsvoll zum Lokomotivführer.
    »Weiter dürft ihr nicht mitgehen«, sagte John zu den Hunden.
    Die Zwillinge knieten nieder, legten die Arme um die großen Köpfe der Hunde, und Alan und Neil winselten und leckten den Kindern die Gesichter ab. Dann sprangen sie davon, zurück zu dem Park, wo sie Nimrod und Groanin wussten.
    John und Philippa stiegen ein, gingen durch den mit Teppichbelegten Gang und fanden ihr Abteil. »Ist das toll!«, sagte John und warf sich auf einen Sitz, dann auf einen zweiten. »Sieh dir das an. Und alles für uns allein.«
    Nach ein paar Minuten kam Bewegung in den Zug, erst langsam und stockend, als könne sich der Zugführer nicht recht entscheiden, ob er bleiben oder fahren wolle. Dann nahm er Geschwindigkeit auf, fuhr um die Sarayburnu-Landspitze und weiter an der Küste entlang, bevor er landeinwärts Richtung Norden noch an Tempo zulegte.
    »Möchte wissen, wo Izaak

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