Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Kinder des Dschinn. Gefangen im Palast von Babylon

Die Kinder des Dschinn. Gefangen im Palast von Babylon

Titel: Die Kinder des Dschinn. Gefangen im Palast von Babylon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: P. B. Kerr
Vom Netzwerk:
verboten. Sie ist auch denen verboten, die sich hierher in Sicherheit gebracht haben. Folglich wirst du hier nichts von den Annehmlichkeiten und dem Luxus finden, mit denen die meisten von uns ihre Flaschen und Lampen einrichten.«
    »Ist denn die Alternative wirklich so schlimm?«, fragte John. »Ich meine, würden andere Dschinn denen, die hier leben müssen, wirklich was Schlimmes antun?«
    »Frag dich selbst: Was würdest du mit Izaak Balayaga tun, wenn ich nicht da wäre und dir helfen würde, die Beherrschung zu bewahren?«
    »Ich würde ihn in einen Haufen Kamelmist verwandeln!«, rief John.
    »Siehst du, da hast du deine Frage beantwortet«, sagte Nimrod und klopfte an die Zimmertür von Nummer 28.
    Kaum sah Izaak die beiden, griff er nach Johns Hand, küsste sie und bat ihn um Verzeihung.
    »He, lass den Quatsch«, sagte John, riss seine Hand zurück und stopfte beide Hände in die Hosentaschen, falls Izaak noch eine Anwandlung dieser Art bekommen sollte.
    Unter stummen Verbeugungen wich Izaak in die schmuddelige Wohnung zurück. »Kommt herein«, sagte er. »Es ist nicht gerade üppig hier, aber ich wusste nicht, wohin ich sonst hätte gehen sollen.«
    John folgte Nimrod in das Zimmer. Er ließ seine Blicke über die fadenscheinigen Vorhänge und die feuchten Flecke an den Wänden huschen und versuchte, den aufdringlichen Geruch nach gekochtem Hammelfleisch zu ignorieren. Eine Ratte hockte in einer Ecke und putzte sich die Schnurrhaare. Wie es hier aussieht, dachte John, ist die Ratte wahrscheinlich das einzige Wesen, das je in Izaaks Wohnung irgendetwas putzt.
    »Sag sofort, was du mit meiner Schwester gemacht hast!«, sagte er bissig. »Rede, oder ich jag dir den schrecklichsten Elementon auf den Hals, den du dir vorstellen kannst.«
    Nimrod warf seinem Neffen einen erstaunten Blick zu, als wundere er sich, dass John von solchen Dingen wusste. »So, das reicht«, sagte er. »Kein Wort mehr von Elementonen, solange ich hier bin. Elende Machwerke. Und äußerst schwer wieder loszukriegen.« Mit Widerwillen sah er Izaak an. »Erzähl uns, was passiert ist. Und wer dich dazu angestiftet hat.«
    »
Sie
hat das Mädchen«, stieß Izaak atemlos hervor. »
Sie
hat mich gezwungen. Ich hatte bei der Sache keine Wahl. Ichwollte es nicht. Ich bin kein böser Dschinn, wirklich nicht. Aber was konnte ich machen?«
    »Langsam, langsam«, sagte Nimrod. »Und noch mal von vorn.«
    »Ayesha hat mich gezwungen. Es war ihr Plan, verstehen Sie? Ich habe das Grimoire des Salomon gar nicht gestohlen. Sie hat mir befohlen, Ihnen das zu erzählen. Sie hat gesagt, Sie würden alles tun, um zu verhindern, dass das Buch den Ifrit in die Hände fällt. Und die Geschichte, dass ich das Buch nur den Zwillingen übergeben sollte, auch das war ihre Idee.«
    »Ich verstehe«, sagte Nimrod. »Das erklärt einiges.«
    »Aber was will Ayesha mit Philippa?«, sagte John.
    »Liegt das nicht klar auf der Hand?«, sagte Izaak. »Sie will deine Schwester zum nächsten Blauen Dschinn von Babylon machen.«
    »Was?«, rief John entsetzt.
    »Ayesha sagte, bei dem Turnier hat sie Philippas Dschinnfähigkeiten erkannt und dazu noch bestimmte Geheimzeichen, von denen ich nichts weiß.«
    »Etwas Ähnliches habe ich befürchtet«, sagte Nimrod.
    »Ich weiß nur so viel«, fuhr Izaak fort, »dass Ayesha nicht mehr viel Zeit bleibt. Jedenfalls nicht genug, um lange danach zu fragen, ob ihre Nachfolgerin den Posten freiwillig übernimmt. Und in dieser Lage hat sie beschlossen, dass es eben deine Schwester sein soll, John. Also machte sie mich zu ihrem Komplizen. Zuerst habe ich mich geweigert. Aber sie sagte, wenn ich ihre Anweisungen nicht genau befolge, könnte ich Iblis in seiner Verbannung auf der Venus Gesellschaft leisten. Ich habe sogar den Verdacht, dass sie ihn nur deshalb dorthingeschickt hat, um mir Angst einzujagen und mich gehorsam zu machen. Da habe ich eingewilligt. Was blieb mir übrig? Sie gab mir die Formel für die Dschinnfessel, mit der ich euch gebunden habe, und das gefälschte Buch und alles. Nachdem ich mit dir und deiner Schwester fertig war, hat mich Ayesha in Budapest am Bahnhof abgeholt. Das war gestern.
    Dann sagte sie, ich solle mich davonmachen. Ich fand, das wäre nicht gerade eine Belohnung für meine Hilfe, aber sie war der Ansicht, mir würde ohnehin keine Belohnung helfen, weil es höchstwahrscheinlich Philippas erste Handlung als neuer Blauer Dschinn sein würde, mich zu verfolgen und zu bestrafen. Und, mehr noch, dass

Weitere Kostenlose Bücher