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Die Kinder des Teufels (German Edition)

Die Kinder des Teufels (German Edition)

Titel: Die Kinder des Teufels (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roman Rausch
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drehte Volkhardt auf den Rücken. «Volkhardt, was ist mit dir?»
    «Dein Freund hat viel mitgemacht die letzten Stunden», sagte Ludwig.
    Zweifelsohne. Die Handschrift der Folterknechte war unverkennbar.
    Er musste Volkhardt hier rausschaffen. Irgendwie. Schnell.
    «Ich höre Alfons kommen», verkündete Ludwig schadenfroh. «Du hast keine Zeit mehr zu verlieren.»
    Jetzt reichte es. «Das weiß ich selbst!»
    Nun würde sich zeigen, ob die schwere Arbeit in der Schmiede zu etwas nütze war. Mit aller Kraft stemmte er Volkhardt hoch und schleifte ihn aus der Zelle in den Gang.
    «Wirst du auch mich erretten, wenn die Zeit gekommen ist?»
    Darauf konnte er lange warten.
    «Helft Euch selbst, dann hilft Euch Gott.»
    Er schaffte es bis zur Tür. Dahinter lagen die übrigen Knechte auf den Strohmatten. Ein einziges Geräusch und er war verloren.

    Interessant, was der Junge da anstellte.
    Nachdem Antonius im nächstgelegenen Gasthaus ein Nachtmahl zu sich genommen hatte, war er in den Kerker zurückgekehrt, um einen letzten Versuch zu unternehmen, Volkhardt zum Sprechen zu bringen. Crispin war schon gegangen. Er sei müde, hatte er gesagt. Wahrscheinlich wollte er sich nur von der Arbeit drücken. Kardinal Barberini hatte schon recht gehabt: Auf Bruder Crispin war kein Verlass mehr.
    Als Antonius die Treppe herunterkam, staunte er nicht schlecht. Zum einen, weil die Wache nicht auf ihrem Posten war, und zum anderen, weil dieser Junge in die Kerkerzelle eingebrochen war und gerade dabei, seinen Gefangenen zu befreien.
    Dein Freund hat viel mitgemacht die letzten Stunden , hatte er den Vikar sagen gehört.
    Ein Freund? So war das also.
    Ein Freund teilte Geheimnisse, ein Freund half in der Not, ein Freund wusste, was den anderen beschäftigte. Da aus Volkhardt ohnehin nichts herauszubringen war, konnte dieser Freund vielleicht einen Hinweis geben, wo sich das Teufelskind befand.
    Der einfältigen Wache hatte er befohlen, untätig zu sein und zu schweigen. Er selbst würde den beiden nachgehen. Mal sehen, wohin sie ihn führten.
    Der Weg durch die Gassen der Stadt war lang. Ein ums andere Mal musste der Junge sich ausruhen. Die Zeit gab er ihm, er hatte keine Eile. Doch je näher sie dem Gasthaus kamen, in dem Antonius und Crispin abgestiegen waren, umso mysteriöser wurde die Angelegenheit.
    Und tatsächlich, er mochte seinen Augen nicht trauen, als der Junge vor dem Fenster Crispins haltmachte, den noch immer bewusstlosen Volkhardt gegen die Hauswand lehnte und dann Anstalten machte, an der Fassade hochzuklettern.
    Sobald er das Fenster erreicht hatte, klopfte er vorsichtig dagegen. Ein Schatten tauchte auf. Sie flüsterten. Dann stieg er wieder hinab und wartete. Es dauerte, aber schließlich kletterte jemand aus dem Küchenfenster heraus.
    War das ein Mädchen? Anzunehmen, denn ein Junge trug keinen Rock und kein Tuch um dem Kopf, unter dem sich lange Haare befanden.
    Zusammen schafften sie den armen Kerl von der Straße in den Hinterhof.
    Antonius sah dem Unterfangen sprachlos zu.
    Was hatte ein Mädchen in Crispins Zimmer verloren?
    Und: Was hatte es mit diesem Jungen und seinem Gefangenen zu tun?
    Er konnte sich keinen rechten Reim darauf machen.
    Machte Crispin etwa gemeinsame Sache mit ihnen?

[zur Inhaltsübersicht]
    28
    Die Tür schloss sich mit einem leisen Knacken. Es weckte Crispin nicht, er war schon wach. Dieses Mädchen, das sich Barbara nannte, aber dem Rufer von der Straße zufolge auf den Namen Kathi hörte, glaubte offenbar, er hätte ihr kurzes Gespräch nicht mit angehört.
    Wer auch immer es sein mochte, der sie in der Nacht nach unten beorderte, es besaß in diesem Moment keine Priorität. Denn Kathi hatte ihn mit dem Kind alleine gelassen, und nur das zählte. Er hätte es lieber gesehen, wenn sie ihm freiwillig das Kind zur Begutachtung übergeben hätte, aber offenbar hatte er ihr Vertrauen nicht gewinnen können.
    Nun würde er es ohne ihre Zustimmung tun.
    Das Kind lag in Tüchern gewickelt auf dem Bett. Er nahm es hoch und schob behutsam den Stoff beiseite. Da, am linken Oberschenkel zeichnete sich eine dunkle Stelle ab – das Mal.
    Es war nicht sonderlich groß, aber auffällig durch seine dunkle Farbe und seine besorgniserregende Form. Drei Punkte, kreisförmig, eng beieinander liegend, ließen im ersten Augenblick an den Biss eines Tieres denken, aber bei genauer Prüfung zeichnete sich doch die Gestalt dreier Zahlen ab.
    666. Das Zeichen des Tieres, des Antichrist, so wie es bei

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