Die Kinder Paxias
Eines kalten Gewässers. Dorthin werde ich mich zurückziehen.“
An dieser Stelle trennten sich ihre Wege.
Während die Quellen am Waldrand jenseits des Dorfes lagen, befand sich der versprochene kalte See in entgegengesetzter Richtung.
Kaeli blieb bei den Männern, was zumindest Arn einigermaßen verwunderte.
Ab und an wanderte sein Blick zweifelnd über das Mädchen. Doch erst als sie eine vielversprechende Quelle erreichten, gab er seinen Bedenken Worte.
„Bist du sicher, dass du die Hitze ertragen kannst, Kaeli? Vielleicht wärst du bei Saya besser aufgehoben gewesen.“
Kaeli betrachtete das Gewässer. Es wirkte nicht so abstoßend auf sie, wie sie befürchtet hatte. Das Wasser war verdeckt von Dampfschwaden, die sich aufsteigend langsam verflüchtigten. Ihren Ursprung hatte die Quelle in einem grün umwucherten Felsen, der sie mit einem harmonisch plätschernden kleinen Wasserfall speiste.
Die Atmosphäre war beruhigend, fast einschläfernd – und sehr intim. Verborgen zwischen Bäumen und Felsen, war sie nur von ihrer Position aus einsehbar.
Entschlossen ihr Bad zu genießen, begann sie ihre Kleidung abzulegen.
Hektisch wandten die Männer sich ab, blickten starr geradeaus.
„Sie hat wirklich keine Hemmungen“, murmelte Arn mit verdächtig geröteten Wangen.
„Überhaupt keine“, bestätigte Cecil, dessen Stirn einen ähnlichen Farbton aufwies.
„Was ist los? Wollt ihr angezogen da rein?“, bei Kaelis fröhlich aufforderndem Ruf, sahen die Männer sich an und lachten gleichzeitig auf.
„Unrecht hat sie auch nicht“, bemerkte Arn schmunzelnd und entledigte sich seiner Kleider bis auf die Unterhose. Cecil stimmte ihm zu.
Beide waren bereits im Wasser, als Kaeli ihren Fuß in das warme Nass setzte. Angewidert rümpfte sie die Nase.
Arn, der erleichtert das dünne weiße und viel zu große Hemd registrierte, in das sie gewandet war und welches ihr bis zu den Knien reichte, entging ihre Reaktion nicht.
„Kaeli?“, fragte er noch einmal besorgt nach.
Sie lächelte ihn beschwichtigend an.
„Es ist nicht die Hitze, die mich stört. - Es ist dieses schleimige Süßwasser. Kein Meereswesen bei Verstand würde dies freiwillig zur Hygiene benutzen. Leider mangelt es mir derzeit an einer Alternative.“
„Wenn das so ist“, Arn reichte ihr auffordernd die Hand, die sie bereitwillig ergriff. „Bringst du es wohl besser schnell hinter dich.“
Kaeli quietschte erschrocken auf, als er sie mit einem kraftvollen Ruck an sich zog und sich mit ihr nach hinten fallen ließ.
Prustend kam sie wieder an die Oberfläche. Wasser rann über ihr Gesicht.
Arn tauchte neben ihr auf – breit grinsend – Cecil lachte im Hintergrund.
„Das war wirklich hinterhältig“, rief sie in gespielter Empörung. Cecil lachte noch lauter. Arn hob herausfordernd eine Braue.
„Das schreit nach Rache“, flink wusste sie den Überraschungsmoment zu nutzen und brachte Arn durch einen gut platzierten Stoß ins Straucheln. Platschend verschwand er unter Wasser. Dann wandte sie sich Cecil zu.
„Du“, rief sie munter. „Bist ja nicht einmal richtig nass!“, eine geschickt aufgespritzte Fontäne klatschte ihm ins Gesicht. Verblüfft wischte er die Tropfen weg. Seine Miene war undurchdringlich, als er sich langsam auf sie zubewegte – doch seine Augen funkelten.
„Sollte das eine Herausforderung sein?“
„Ich glaube, das sollte es“, antwortete Arn an Kaelis Statt. Auch er steuert das Mädchen mutwillig an.
Kaeli lachte fröhlich auf – Flucht war nicht in ihrem Sinn, sondern...
„Wasserschlacht!“
Kapitel 13
Der Raum war nicht annähernd so freundlich und harmonisch ausgestattet, wie Sanjos aufwändig und mit Liebe gestaltetes persönliches Wohnzimmer. Aber er strahlte, dank dem flackernden Kamin und den zahlreichen Pflanzen eine gemütliche warme Atmosphäre aus.
In erster Linie allerdings – und dafür waren die Gefährten dankbar – war er groß und bot, durch die Vielseitigkeit des Mobiliars, nicht nur Möglichkeiten für notwendige Beschäftigungen, sondern auch, diesen in gewissem Abstand von den anderen nachzugehen.
Auf Individualsphäre verzichteten sie schon viel zu lange, um sich dieses Defizites noch bewusst zu sein. Intimsphäre dagegen nahmen alle gern in Anspruch, und für den Moment gehörte jeder sich selbst.
Cecil stand am Fenster und beobachtete die Elfen, die, nach Beseitigung der letzten Schlachtspuren, ihr grünes Werk begonnen hatten und mit viel Energie den kahlen
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