Die Kinder Paxias
unwirklich auf Arn, der dennoch die unerwartete Hitze aufrichtig genoss und innehielt, einen kurzen Moment der Schwäche zulassend.
Umrisse zeichneten sich hinter den nebligen Schwaden ab.
Arn glaubte an eine optische Täuschung, er meinte tatsächlich ein massives Bauwerk zu erkennen.
Seinen Sinnen wenig Vertrauen entgegenbringend, bewegte er sich vorsichtig und skeptisch vom Geysa Richtung der Erscheinung.
Aber seine Augen hatten ihn nicht betrogen.
Den Dunst verlassend, klarte sich zunehmend die Sicht und eröffnete freien waldlosen Blick auf.....
Ein Dorf.
Vor einer massigen Steinmauer reihten sich kleine Holzhäuschen, deren Strohdächer und Wände teilweise von rankenden Blätterpflanzen, Obststauden oder großblumigen Spalieren eingefasst waren.
Auch an der Mauer wuchs das malerische und nützliche Grün kriechend empor.
Entferntes Stimmengewirr und fröhliches Lachen verrieten, dass dieser Ort bewohnt war.
Die verborgene Stadt.
Er war sicher sie gefunden zu haben.
Biran und seine Historie waren eine Legende, von deren Wahrheitsgehalt er immer überzeugt gewesen war – auch wenn sie in den vergangenen 250 Jahren mehr und mehr aus den Geschichtsbüchern verschwunden war, und die Paxianer kein Wort über dieses dreizehnte Dorf verloren.
Im Gegensatz zu der aktuellen Zusammenstellung des paxianischen Rats, der aus zwölf Mitgliedern bestand, von denen allein der Ratsvorsteher zwei Stimmen besaß, erinnerte Arn sich nur zu gut an die ursprüngliche Formation. Diese hatte aus dreizehn Köpfen bestanden.
Biran war eine davon gewesen, und der Ratsvorsteher hatte keine dominierende Meinung besessen.
Allerdings hatte Arn vermutet, dass Biran dem Krieg zum Opfer gefallen wäre. Nun entdeckte er das verblüffende Gegenteil seines Glaubens.
Zwar mangelte es seiner Suche nach Waldelfen an Erfolg, aber Paxianer, die in einer solchen Umgebung lebten, mussten sicher vergleichbares Wissen über Kräuter und ihre Wirkung und Anwendung besitzen.
Seine Emotionen schwankten zwischen Faszination und Hoffnung, als er sich endlich dazu durchrang die kurze Strecke zum lichtdurchfluteten Ortseingang, der mit einem kunstvoll geschnitzten hölzernen Bogen markiert war, zurückzulegen.
Er folgte der Geräuschkulisse zu einem offenen Platz, in dessen Zentrum ein ausladender Steinbrunnen stand, umgeben von Marktständen, die Lebensmittel, Textilien und ….. Kräuter anboten.
Endlich!
Dennoch, beim Anblick der geschäftigen Bewohner, die lebhaft die Umgebung füllten, stutze er.
Und das lag weder an der unauffälligen paxianischen Tracht, noch an der Entdeckung der sehr gegensätzlichen Art von Kleidung, die aus gesponnenen, gewebten, geflochtenen oder geknüpften Naturmaterialien bestand. Beides zusammen vermittelte dem Beobachter ein ungewöhnliches Bild – wie eine seltene und interessante Mixtur.
Es lag an den physischen Merkmalen letzterer Bevölkerungsgruppe, namentlich den Ohren.
Erkennbar länger als es die Norm der Paxianer zuließ, verliefen sie auf Höhe der Stirn spitz.
Eine Spitze, die sie eindeutig elfischer Abstammung brandmarkte.
Biran war also ein Ort der Koexistenz zwischen Paxianern und Elfen. Waldelfen.
Gefangen von dieser schier unglaublichen Erkenntnis, war es Arn entgangen, dass seine Anwesenheit mittlerweile bekannt war.
Alle Gespräche, das fröhliche Lachen, waren längst verstummt.
Absolute Stille herrschte.
Im Fokus der Aufmerksamkeit stehend, trafen ihn ausnahmslos finstere, ablehnende Blicke. Eine Art der Fixierung, die ihn dazu veranlasste sich äußerst unwohl in seiner Haut zu fühlen.
Er war definitiv nicht willkommen.
Aber ein Zurück gab es für ihn nicht mehr.
„Augen zu und durch“, murmelte er sich selbst ermutigend zu und wagte den kurzen Weg auf den Marktplatz – vorbei an offenem Argwohn und Misstrauen der Paxianer und unverhohlener Feindseligkeit der Elfen.
Sein Pfad glich einer einsamen Gasse. Zumindest war es das, was die Bewohner daraus machten.
Wo immer er sich hinwandte, wichen sie ihm aus, dass ein Ansprechen unmöglich wurde. Die Elfen waren noch radikaler. Sie ignorierten ihn kalt, drehten ihm demonstrativ den Rücken zu.
Unentschlossen verharrte er als er den Steinbrunnen erreicht hatte.
Das Gebaren der Leute verunsicherte ihn. In seinen Augen lag flimmernde Ratlosigkeit neben seiner verzweifelten Energie, die im Angesicht offenkundigen Scheiterns zu erlöschen drohte.
Erst sein Finden des umfangreichen Kräuterstandes unweit seiner Position, ließ
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