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Die Kinder Paxias

Die Kinder Paxias

Titel: Die Kinder Paxias Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laura Feder
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Informationen weiterhelfen zu können.
    Waldelfen.
    Nicht wenige Legenden Paxias rankten sich um dieses Volk Kräuterkundiger, welches ausschließlich unter seinesgleichen im Verborgenen lebte, jeden Kontakt mit Außenstehenden distanziert meidend und ablehnend. Folglicherweise gab es bedauerlich wenig bekannte Tatsachen über die Lebensweise und Kultur dieser Kinder Paxias, auf die Arn mit seinem reichen Wissensschatz hätte zurückgreifen können.
    Vielleicht stellte sich die Mühe sie aufzuspüren und ihre Unterstützung zu erbitten als vergebens heraus, aber sie bedeutete eine erste fassbare Chance für das Überleben eines nunmehr geschwächten Reiches. Das Risiko einer Ablehnung war ihm jeden Umweg wert.
    Er kannte drei geeignet ausgedehnte Wälder für einen potentiellen Lebensraum dieser Elfenart und fand sich nun vor die Wahl gestellt.
    Der Dunkle Wald war der größte Mischwald Paxias und ein fast unberührter Fleck, der wie geschaffen für einen oder sogar mehrere Elfenstämme schien. Leider konnte Arn aber nur vermuten, dass er dort auf einen solchen treffen würde, und dafür war die nicht unbeschwerliche Reise an den südlichsten Punkt Paxias schlicht mit einer zu erheblichen Entfernung verbunden. Es würde ihn mehr als zwanzig Tagesreisen kosten – zehn, wenn er die Nächte einbezog.
    Als nächste Perspektive bot sich der Verbotene Wald an. Hier wusste er von der Existenz der Gesuchten. Umgeben von ihren Angehörigen und Untertanen, lebte der jeweilige Herrscher oder die Herrscherin inmitten des dicht bewachsenen, unüberblickbaren Gebietes, welches, bar kartografischer Erfassung, ohne Führer niemals erfolgreich durchquert werden konnte.
    Verlief man sich in diesem Labyrinth, gab es kein Entrinnen.
    Und eben dieser Wald war die Urheimat der Waldelfen, zu deren Aufgaben es gehörte, ihn zu hüten und vor Eindringlingen zu schützen. Sein Name war Gesetz: Er war verboten.
    Kein vernünftig denkendes Wesen erkühnte sich ihn zu betreten. Im besten Fall wurde ihm der Zugang verwehrt.
    Ansonsten hatte er die Außenwelt zum letzten Mal gesehen.
    Ein Ort ohne Wiederkehr.
    Niemals war einer der verschollenen Leichtsinnigen zurückgekehrt, der dem Reiz des Unerlaubten erlegen gewesen war und den Schritt zuviel in das verlockende Geheimnis des mysteriösen Waldes gewagt hatte.
    Riskierte Arn die mindestens fünftägige Wanderung zum Verbotenen Wald, wäre die Wahrscheinlichkeit an dessen Rand einer Elfe zu begegnen verschwindend gering.
    Er war beileibe nicht feige, aber ein Eindringen erschien ihm für sein Ansinnen unmöglich.
    Selbst wenn er das Unglaubliche erreichen würde und die Elfensiedlung finden würde, wäre man über seine erdreistete Anwesenheit alles andere als erfreut und würde eher den Versuch machen ihn umzubringen, statt seinem Anliegen auch nur einen Moment Gehör zu schenken.
    Dieses Ziel anzusteuern schien ihm noch aussichtsloser, als seine erste Überlegung in Form des Dunklen Waldes.
    Es verblieb also nur eine weitere und letzte Lokation.
    Er kannte den Namen des Laubwaldes nicht, der, von steil abfallenden spiegelglatten Klippen umgeben, nur von seiner westlichen Seite aus zugänglich war. Aber auch er schien durch seine Dichtheit und dem hohen Alter der gesunden Bäume - es waren mehr als vier ausgewachsene Männer nötig, die Stämme zu umfassen - wie geschaffen, um einen Elfenstamm zu beherbergen.
    Ähnlich dem Dunklen Wald, war Arn auch an diesem Ort nicht sicher das kräuterkundige Volk zu treffen, aber es gab einen erfolgversprechenden Faktor, der ihn von der Alternative unterschied. Er befand sich unmittelbar in Sichtweite seiner gegenwärtigen Position.
    Weitere Zeit seine Entscheidung zu überdenken, nahm Arn sich nicht.
    Seine festen Schritte hinterließen deutliche Spuren im weichen moosbedeckten Grund, als er die ersten eindrucksvollen Bäume erreichte, deren stolze Blattkronen nur partiell die Sonnen einließen. Wie Lichtblitze auf langen Schatten wirkten die Einstrahlungen, die im leichten Nebelfilm am Boden verwischten. Unter den kühlenden Wipfeln verblieb der Morgendunst auch an einem solch heißen Tag offenbar bis weit in die Vormittagsstunden. Die veränderte Temperatur berührte ihn zwar unangenehm, aber sie konnte ihm nichts anhaben, und er empfand wieder die tiefe Dankbarkeit für seine Bestimmung das ewige Leben zu besitzen.
    Immunität im Angesicht eines Klimawechsels, wie sehr wünschte er das seinen leidenden Angehörigen.
    Arn atmete die würzige, mit

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