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Die Kinder Paxias

Die Kinder Paxias

Titel: Die Kinder Paxias Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laura Feder
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diese erneut hoffnungsvoll aufflackern. Erfolgreich gegen seine Starre ankämpfend, zwang er sich in Bewegung zu setzen und der elfischen Händlerin entgegenzutreten, um sein Glück trotz aller Widrigkeiten herauszufordern.
    Er war weit davon entfernt zu wissen ob sie ihn anhören würde, doch er wagte den Versuch.
    Eine Wahl blieb ihm ohnehin nicht.
    „Vergebt mein Eindringen. Es liegt mir fern an diesem Ort zu verweilen, aber ich suche nach Hilfe in Form von Wissen.
    Wissen mit der Macht ein sterbendes Volk vor seiner Löschung zu bewahren.“
    Die Elfe starrte ihn nur stumm an, die ungerührte Kälte ihrer Augen legte sich klamm um sein Herz. Mit keiner Reaktion ging sie auf seine einleitenden Worte ein, so dass seine Angst vor dem Scheitern erbarmungslos in ihm emporzüngelte.
    „Was geht hier vor?“, der ruhige Ton, der die Stille gebietend durchdrang, verbarg nicht die Autorität im Wesen des Sprechers, der, ohne fordernd die Stimme zu erheben, aller Beachtung augenblicklich gewann. Auch Arn wandte dem Ursprung ruckartig den Kopf zu.
    Ein hochgewachsener Mann bahnte sich langsam seinen Weg durch die versammelte Menge. Eine steile Falte zwischen seinen Augen verriet seinen Missmut, während er forschend den Blick schweifen ließ. Obwohl er noch ein ganzes Stück von Arn entfernt war, konnte dieser die Attribute unter den von ihnen geteilten langen, dunkelbraunen Haaren nicht übersehen, die die Abstammung nur zu deutlich verrieten. Sein Mut erreichte einen neuen Tiefpunkt.
    „Meine Frage war nicht rhetorisch gemeint. Also noch einmal: Was ist los, dass diese seltsame Stimmung herrscht?“
    Nur jemandem, der blind und taub zugleich war, würde die natürliche Herrscheraura entgehen, die den Neuankömmling umgab.
    Außerdem bedeutete er Arns letzte Möglichkeit auf Erfolg – egal wie unwahrscheinlich dies momentan wirkte.
    Ohne weitere wertvolle Zeit mit Überlegungen zu vergeuden, trat er entschlossen einen Schritt vor. Dem anderen gegenüber.
    Augen von dem unergründlichen Grün dunkler Nadelwälder, hefteten sich intensiv in seine.
    Von sehr ähnlicher Größe und Statur - das weit geschnittene Seidenhemd, welches in Farbe und Wirkung den Glanz der Iris des Fremden zu reflektieren schien und die linnene braune Stiefelhose verbargen nicht dessen muskulösen Körperbau - standen sie in aufrechter Haltung nur wenige Armlängen voneinander entfernt.
    Arn verbeugte sich leicht, um dem anderen respektvoll Referenz zu erweisen, was mit einem zurückhaltenden Nicken erwidert wurde.
    Der Elf wirkte wachsam, aber nicht beunruhigt. Auch Ablehnung oder Verachtung waren in seinen sehr ausgeprägten Schwingungen bisher nicht zu spüren, was Arn endgültig zu der Überzeugung brachte, in ihm den richtigen Adressaten für das Vortragen seines Anliegens gefunden zu haben.
    „Mein Name ist Arn, ich bin seit Wochen unterwegs auf der Suche nach einem Mittel für mein sterbendes Volk. Sein Überleben und Fortbestand muss im Sinne Paxias Balance gesichert werden, bevor es zu einer irreparablen Schädigung ihrer Struktur kommt.“
    Es war nicht nötig seine Herkunft zu erwähnen, Arn war sich der lodernden Flamme, die in seinen dunklen Augen glühte und das Elend seiner machtlosen Lage widerspiegelte nur zu bewusst.
    „Ich bin Gareth, seid gegrüßt, Arn.
    Fahrt fort mit Eurer Erzählung: Was ist mit Eurem Reich geschehen und welcher Art ist das Mittel, das Ihr bei uns zu finden hofft?“
    In Gareth Stimme lagen die gleiche unerschütterliche Ruhe und Kraft, die seine gesamte Person ausstrahlten. Auch bei den anderen Bewohnern verfehlten sie ihre Wirkung nicht. Sie entspannten sich merklich, seit sich ihr offensichtlicher Anführer der geladenen Situation angenommen hatte.
    Ein leiser Wink von ihm genügte, sie ihrer Wege zu übergeben.
    Es kehrte allmählich wieder Normalität in den Alltag der Biraner, die gern bereit gewesen waren, dem Elf zu gehorchen und die Anwesenheit eines Unbekannten aus ihrem Bewusstsein zu verdrängen.
    Einzig Gareth und Arn verblieben beim plätschernden Steinbrunnen, ersterer mit einem auffordernd musternden Blick.
    Ungläubig stellte Arn fest, dass er dem anderen Mann Vertrauen entgegenbrachte, ohne ihn wirklich zu kennen. Er fühlte sich veranlasst, die gesamte Geschichte seines Volkes der vergangenen Leid geprüften Monate wahrheitsgetreu offenzulegen. Seine schlichte Art verbot ihm dabei große emotionsgeladene Worte zu machen.
    Erst als er zu seiner Rolle in der Tragödie kam, erwärmte sich

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