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Die Kinder Paxias

Die Kinder Paxias

Titel: Die Kinder Paxias Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laura Feder
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gab sie augenblicklich frei und brachte einige Schritte Abstand zwischen sich und die anderen. Die Blässe seiner Haut verriet, dass er mit seiner Fassung kämpfte.
    Kälte löste die warme Geborgenheit seiner Nähe ab, wie Kaeli mit leisem Bedauern feststellte. Ihre Aufmerksamkeit wurde allerdings sofort von einer anderen Tatsache gefangen.
    „Was passiert mit mir?“
    Saya folgte ihrem ängstlich aufgerissenen Blick und erkannte gleich das nach wie vor vibrierende Zucken unter der Haut Kaelis Gliedmaßen. Bei der Behandlung hatte Kaeli diese Symptome völlig vergessen, nun drängten sie sich mit aller Macht zurück in ihr Bewusstsein.
    „Das sind deine Muskeln“, erklärte sie dem Mädchen fast freundlich und verwunderte dieses mit einer umfassenden Ausführung.
    „Sie sind die Strapazen, die mit dem Bezwingen dieses Berges verbunden waren nicht gewohnt und vollständig verausgabt. Ihre Reaktion ist nichts weiter, als eine Demonstration ihrer Erschöpfung. Mit einer regenerativen Massage werden sie sich schnell genug erholen.
    Also keine Sorge, ich wende gleich eine einfache Druckmassage auf den beanspruchten Muskelsträngen an, dann wirst du dich nach einer Ruhepause ausreichend leistungsfähig fühlen, unseren Weg fortzusetzen.“
    „Ich werde das übernehmen“, mischte sich Cecil mit einer Stimme ein, die keinen Widerspruch duldete. Er war bei Sayas letzten Worten zu ihnen getreten und reichte Kaeli nun eine Wasserflasche, die sie in ihrem ausgetrockneten Zustand dankbar annahm und die ersten Schlucke mit ungebührlicher Hast trank.
    Da Saya eine gewisse Resistenz Nahrungsmitteln egal welchen Aggregationszustandes gegenüber bewies, hatte sie eher selten daran gedacht, dass Kaeli andere Bedürfnisse besaß und entsprechend wenige Pausen zum Zweck der Aufnahme selbiger zugestanden.
    Kaeli wiederum hatte versäumt, solche einzufordern, das machte sich nun bemerkbar.
    Während sie ihren Durst stillte, wandte Cecil sich mit einer ruhigen Miene an Saya, die ihn ob seines Widerstandes halb erstaunt, halb zornig anblitzte.
    Er griff unbeeindruckt nach ihren Händen und drehte sie mit den Flächen nach oben.
    „Auch du bist verletzt. Deine Wunden müssen behandelt werden.“
    Schwielen, entstanden durch ihr stetes Waffentraining, hatten eine Blasenbildung analog Kaelis verhindert, aber spitze Kanten und kleine Ausrutscher hatten auch bei Saya Spuren hinterlassen. Blutige Kratzer und Aufschürfungen bedeckten Unterarme, Handgelenke und vor allem ihre Fingerspitzen.
    Falls die silbrige Farbe dieser oder die eisige Kälte ihrer Haut Cecils Verwunderung weckten, ließ er sich nichts dergleichen anmerken.
    „Ich helfe dir, wenn du es zulässt.“
    Sein vorsichtig fragend formuliertes Angebot, wehrte sie mit einer energischen Geste ab. Dafür stimmte sie seinem anderen Vorschlag zu. Ihre Vernunft überwog an dieser Stelle.
    „Kümmere dich um Kaeli.“
    Ein weiteres Mal setzte sich Cecil neben Kaeli und suchte ihren Blick. Als er ihren Arm behutsam in die Hände nahm, richtete sie ihre Aufmerksamkeit augenblicklich auf ihren Retter, der seine Fürsorge offenbar bereitwillig ausdehnen wollte.
    „Darf ich?“
    Kaeli suchte ein Anzeichen von Falschheit oder Verschlagenheit in Cecils Miene, fand aber nichts dergleichen. Sein ehrlicher Ausdruck mit dem warmen Glanz in den grauen Augen, entwaffnete nicht nur Saya, auch sie fühlte sich seltsam wohl in seiner Gegenwart und angezogen von seiner zwar zurückhaltenden doch gleichermaßen hilfsbereit zupackenden Art.
    „Ich vermute, falsches Schamgefühl ist hier fehl am Platz. Also nehme ich dankend an.“
    „Eine vernünftige Einstellung, wenn mir das zu bemerken gestattet ist.“
    Kaelis leises Lachen auf seine trockene Bemerkung, wich einem wohligen Stöhnen bei seinen ersten, mit sanftem Druck massierenden Bewegungen. Wie von selbst sank ihr Kopf nach hinten gegen die Felswand, ihre Augen schlossen sich.
    Seine Hände glitten mit wissender Sensibilität über ihre Haut, dass ihre Muskeln das perfekte Maß an heilendem Reiz erfuhren.
    Mit fallendem Schmerzpegel ordneten sich Kaelis Gedanken und machten Raum, die Ereignisse der vergangenen Stunden zu verarbeiten und sie noch einmal vor ihr inneres Augen zu beschwören.
    Dabei kristallisierte sich deutlich ein schlimmes Versäumnis, was sie mit einem erstickten Laut dazu brachte, sich fast entsetzt aber eindeutig verlegen aufzurichten und nach Cecils Händen zu greifen.
    In ihrem Blick schimmerte reuiges Bedauern.
    „Ich

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