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Die Kinder Paxias

Die Kinder Paxias

Titel: Die Kinder Paxias Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laura Feder
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„Saya“, sie wies mit dem Kopf auf den Mann. „Cecil.“
    Sehr kurze Vorstellung, korrigierte er in Gedanken. Dann, ganz plötzlich trat Saya nah an ihn heran und fixierte seine Augen. Überraschung malte sich auf ihrem Gesicht ab.
    „Du stammst aus dem Reich des Feuers.“ Sie hatte die Flamme in seiner Pupille lodern sehen, eine untrügerische Eigenheit seiner Herkunft. Leugnen nutzte also wenig. Warum auch? War er doch sicher, keinen einzigen Paxianer vor sich zu haben.
    „Und du, Gelehrte Saya, hast deinen weiten Weg von den Sternwächtern hierher gefunden. Wie deine Gefährten, Kaeli aus dem Reich des Meeres und Cecil...“, er betrachtete den jungen Mann, dessen Fokus eindeutig mehr auf Kaeli als auf ihm, dem Unbekannten ruhte. „... aus dem Reich des Windes“, ergänzte er schließlich mit ruhiger Sicherheit.
    „Wie... wie konntest du das wissen?“, Saya war eindeutig aus der Fassung. Mehr noch als Kaeli oder der abgelenkte Cecil.
    Arn lächelte mit entwaffnender Offenheit und dem Selbstbewusstsein ewiger Weisheit.
    „Es wäre eine Schande für mich, dies nicht zu erkennen. In mir steckt das gesamte Wissen meines Volkes und viele Jahrhunderte intensives Studium.“
    „Jahrhunderte?“, Sayas Blick schweifte über seine hochgewachsene, fast ebenso vitale Statur wie Cecils, seine langen braunen Haare mit der typisch feuerroten Strähne über der Stirn, dem alterslosen attraktiven Gesicht, das ebenso zu einem Mann wenige Jahrzehnte älter als sie selbst passen könnte, zurück zu seinen Augen. Das einzige Attribut an ihm, welches sein angedeutetes Alter glaubhaft machte. Denn sie waren der Spiegel gesammelter Erfahrungen: Leid, Freude, Wissen.
    „Du bist unsterblich.“
    „Wir nennen es Ewiger“, bestätigte er.
    Saya schüttelte ungläubig den Kopf. Er war bereits der zweite ihrer Art, der ihr auf Paxia begegnete. Konnte das wirklich noch Zufall sein?
    Das widersprach doch jeder Form der Wahrscheinlichkeit.
    Und dieser Unsterbliche, Arn, war ein besonders wertvolles Exemplar von unschätzbarem Status.
    Ehrfurcht, anders konnte man das Gefühl nicht bezeichnen, dass sie zu ihm als Ranghöheren aufblicken ließ. Nur vage konnte sie sich vorstellen, wie viel Wissen man sich in der Zeit seines vorsichtig angedeuteten Alters anzueignen vermochte, da sie seinen Worten entnahm, dass er Gelehrter wie sie selbst war.
    Saya entschied sich die vielversprechende Begegnung behutsamer anzugehen, als ihre schwer bezähmbare Ungeduld üblicherweise zuließ.
    Wenn auch nicht weniger direkt.
    „Ich habe unzählige Fragen.“
    „Die ich alle gerne beantworte – soweit es in meiner Macht steht.
    Aber bitte hört euch zuerst meinen Vorschlag an“, unterbrach Arn sie, die Hände in einhaltender Abwehr erhoben.
    Mit offenem Lächeln blickte er in die Runde, Zustimmung abwartend.
    Erwartend, korrigierte Saya in Gedanken. Doch auch sie erkannte, dass nur dieser Weg blieb und folgte Cecil und Kaelis nickenden Gesten.
    „Sehr gut“, Arns Lächeln verbreiterte sich zu einem freudigen Grinsen, welches die warme Glut in seinen Augen in tanzende Flammen verwandelte. Fasziniert betrachteten die anderen dieses wundersame Spiel.
    Arn registrierte die abgelenkte Aufmerksamkeit der Neuankömmlinge nicht, obwohl Kaeli sogar fast in Berührungsnähe an ihn herangetreten war und, den Kopf weit in den Nacken gelegt, zu ihm aufsah.
    Ein erfolgloser Versuch, wie Saya zu Recht vermutete, da der Gelehrte das kleine Meereswesen um mindestens zwei Köpfe überragte. Unmöglich, dass sie so dieses Merkmal Arns Herkunft näher in Augenschein nehmen konnte.
    Cecil war offensichtlich zu dem gleichen Schluss gekommen. Saya nahm sein belustigtes Schmunzeln im Augenwinkel wahr.
    Arn nutzte den schweigenden Moment.
    „Ihr seht aus, als hättet ihr eine Wüstenwanderung durch die Brennenden Berge hinter euch, auch wenn das noch so unwahrscheinlich klingt.
    Mir ist jedenfalls noch niemand begegnet, der diese Strapazen erfolgreich zu bewältigen vermochte.
    Die Sonne steht bald hoch am Himmel, und Sayas und Kaelis Abstammung nach zu schließen, war eure Fortbewegung auf die Nacht beschränkt.
    Ich kenne den Zugang zu einem erkalteten Abschnitt der Feuergrotten. Unmittelbar davor entspringt auch eine kalte Quelle mit einem kleinen See, in dem ihr euch und eure Kleider reinigen könnt.
    Die Höhlen sind dunkel genug, um eure Augen zu entlasten und bieten gleichzeitig ausreichend Licht für Cecils Bedürfnisse. Dort können wir nach eurer Wäsche

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