Die Kinder Paxias
den Zustand Paxias Reiche.... Bedauerlicherweise ist meine Verbindung zum Verbotenen Wald zu lange unterbrochen, dass ich euch helfen könnte.
Ihr müsstet selbst Kontakt aufnehmen.“
„Eine schwere Wahl“, Sayas ergrimmtes Murmeln erreichte aller Ohren. Kurios betrachteten sie die Gelehrte, die mit geballten Fäusten aufsprang, als könne sie das stille Sitzen nicht länger ertragen, und zu einem geöffneten Fenster trat. Ein Windzug umfasste sie kurz, ließ Haare und Kleid flatternd ihre Gestalt umspielen, während sie mit angespannter Miene den Horizont in sich aufnahm.
Erst als ihr die stumme Aufmerksamkeit bewusst wurde, warf sie einen raschen Blick über die Schulter zurück. Da sie sich ihnen nicht wieder zuwandte, reagierten die anderen überrascht, als sie unerwartet ihr seltsam anmutendes Verhalten erklärte.
„Im Grunde genommen endet meine Mission hier. Unabhängig von ihrem Scheitern, wird nun meine Rückkehr ins Reich der Sternwächter von mir erwartet.
Gleichzeitig öffnet sich mir ein neuer Weg, den es zu verfolgen gilt, da Paxias Wohl unverändert bedroht ist.
Folge ich nun meiner Pflicht als Sternwächterin und informiere mein Volk über meine erreichten Erkenntnisse, oder übertrete ich die Gebote meiner Herkunft, riskiere meine Ehre, meine Stimme im Rat für ein eventuell höheres Ziel. Paxias Heilung.
Bisher beruht all unser gesammeltes Wissen auf Schlussfolgerungen und Thesen, die wir selbst erschaffen haben.
Wer sagt uns, dass wir nicht einem gewaltigen Irrtum erliegen?
Dass es eine ganz andere Erklärung für die Vorkommnisse gibt?
Vielleicht ist es sogar Paxias Wille, das Gleichgewicht der Kräfte zu verschieben?
Ist eine Vermutung eine ausreichende Basis für die Ignoranz der Gesetze meines Reiches?“
„Natürlich obliegt das allein Eurer Entscheidung, Saya“, Gareth war zu ihr getreten. Fragend sah Saya zu ihm auf.
„Lasst mich Euch denselben Rat geben, den ich Eurem Gefährten Arn vor einigen Wochen ebenfalls zukommen ließ. Es ist Eure Aufgabe, Eure Bestimmung zu finden und dieser zu folgen. Als Ewige habt Ihr Euch nicht dem sterblichen Lebenslauf unterzuordnen – auch nicht den Gesetzen eines einzelnen Reiches.
Für euch Unsterbliche hat Paxia eigene Gesetze erlassen, nach denen ihr euer Leben ausrichten sollt.“
„Gareth hat recht“, auch Sanjo war hinzugetreten und blickte die Gelehrte ernst an.
„Nehmt Euch die Zeit, die Ihr benötigt, um Eure Wahl zu treffen. Bleibt in Biran, bis Ihr Klarheit habt. Solange Ihr hier verweilt, übertretet Ihr keines der Gebote.“
„Ich danke Euch, Sanjo – und auch Euch, Gareth, für Eure Weisheit.“
Sanjo lächelte ihr verständnisvoll zu, dann ergriff sie den Arm ihres Gemahls.
„Leider muss ich mich nun zurückziehen. Ich bin müde geworden – ein gefährlicher Zustand, dauert er zu lange an. Bitte missversteht dies nicht als Unhöflichkeit.“
Sofort führte Gareth seine Gemahlin Richtung Halle, um sie in ihre Gemächer zu bringen. Als sie die anderen passierten, erwachten diese aus ihrer fassungslosen Starre, in die Sayas unvorstellbare Unentschlossenheit sie gestürzt hatte.
„Vergebt uns unsere anstrengende Gegenwart“, es waren Cecils erste Worte seit ihrem Eintreffen in Biran, und in seinem Ton lag aufrichtiges Bedauern.
Das Paar wandte sich ihnen noch einmal zu. Sanjos Augen ruhten dabei forschend in seinem Gesicht. Ein strahlendes Lächeln glitt über ihre Züge, die sie einen Wimpernschlag in das Mädchen verwandelten, das sie vor ihrem Kampf gewesen sein musste.
„Ihr seid hier willkommen“, sie blickte auch die anderen kurz an. „Alle.“
Gareth Worte richteten sich ausschließlich an Kaeli.
„Wir wären dankbar, mehr von dir über Maya und Ceddy zu hören. In dir steckt viel sensibles Feingefühl, vielleicht berichtest du uns auch von den Dingen, die du zwischen den Worten empfangen hast.“
„Ich stehe euch gern zur Verfügung.“
Kapitel 10
Morgengrauen, die Zeit in der seine Gefährten sich üblicherweise zur Ruhe begaben, da sowohl Saya als auch Kaeli unverändert mit ihrer Lichtempfindlichkeit zu kämpfen hatten. Im Gespräch mit Sanjo und Gareth hatten sie diese zwar ignoriert, doch er hatte Sayas wiederholtes Blinzeln und Kaelis gerötete Augen bemerkt und sich das quälende Brennen vorstellen können.
Dennoch hatte keine von ihnen den Rückzug des Paares genutzt, um selbst etwas Schlaf zu finden. Den Nachteinbruch, als Einleitung ihrer Erholungsphase hätte ihren Rhythmus zu
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