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Die Kinder Paxias

Die Kinder Paxias

Titel: Die Kinder Paxias Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laura Feder
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Begegnung mit der Dämonenherrscherin schnellstmöglich herbeizuführen. Das unerträgliche Nichtstun in der Phase ihrer Heilung im Reich des Himmels, hatte ihren Drang Sanjo aufzusuchen nicht schwächen können. Die erste Gelegenheit zur Flucht war voller Entschlossenheit von ihr genutzt worden.
    Und dann die lange Wanderung auf Paxias Oberfläche, in der die sich kaum Zeit zur Erholung zugestanden hatte, geschweige denn Momente des Innehaltens. Unerbittlich hatte sie auch Kaeli angetrieben und später Cecil – in dieser Bergwüstenwanderung, die für kaum ein sterbliches Wesen auf Paxia zu bewältigen gewesen wäre.
    In all dieser Zeit waren innere Unruhe, Streben nach Missionserfüllung und gleichzeitige Aufnahme der Vielschichtigkeit Paxias Schönheit ihre Triebfedern gewesen, die wie der stete Wechsel von Tag und Nacht zur Eile gemahnt hatten.
    Dieser Wechsel war zum Stillstand gekommen, in dem Augenblick, da sie Biran mit eigenen Augen erblickt hatte.
    Eine seltsame Leere hatte sie erfüllt, dann wachsendes Bedauern – unangebrachte Reue, im Wissen, dass ihr Aufenthalt nun ein baldiges Ende erfahren würde.
    Und sie hatte es hinausgezögert – durch ihr Schweigen, ihre ungewohnte Zurückhaltung, welches ihr Temperament wütend hatte aufschreien lassen, ihren langsamen Schritt, mit dem sie sich Burg Biran genähert hatte und ihre Geduld, mit der sie Kaeli das Wort in aller Ausführlichkeit gelassen hatte.
    Saya war angewidert – von sich selbst, von ihrem Verhaltensmuster, das ihrem Wesen so gänzlich widersprach. Schonungslos beurteilte sie ihre Einstellung und ihre wirklichen Gründe gegenüber ihres Verweilens, versuchte sie ohne Rücksicht auf ihre eigenen Bedürfnisse zu gewichten, um sie der Alternative Rückkehr objektiv gegenüberstellen zu können.
    Ohne Entschluss tobte der Kampf ihrer Gedanken, als der Aufruhr begann.
    Zunächst nur ein undefinierbares Murmeln, schwoll es bald zu eine Crescendo wirrer Laute an, deren Sinn sich Saya nicht erschloss – zu chaotisch klang das Stimmenmeer an ihr Ohr.
    Aber sie brauchte keinen Inhalt, die emotionale Botschaft war klar zu verstehen. Angst, reine Furcht an der Schwelle zur Panik.
    Fackeln leuchteten vereinzelt – weniger werdend, bis der anhaltende Regen das letzte Feuer zum Erlischen brachte.
    Schwarze Nacht tauchte die Umgebung in totale Finsternis.
    Unbeeinträchtigt von der Dunkelheit, blieb Sayas Blick in die Ferne gerichtet. Einzig Blattwerk behinderte ihre Sicht auf das Kommende.
    Zischendes Aufzucken winziger Flämmchen, verrieten ihr die Position der zum Stillstand Gezwungenen.
    Biraner – wie sie vermutete.
    Etliche vergebliche Versuche ausreichend Licht zum Weiterkommen zu erzeugen, steigerten die angstvollen Rufe. Schreie, in die sich mehr und mehr Panik mischte, verdichteten die Unruhe zu einer anstehenden Hysterie.
    Alarmiert glitt Saya von ihrer erhöhten Position auf den Felsen. Wenn der Aufruhr sie passierte, wollte sie nicht in den allgemeinen Fokus geraten. Siegreich gegen die außer Kontrolle geratenen Bewohner eines gesamten Dorfes zu bestehen, war selbst ihren physisch überlegenen Gegebenheiten unmöglich.
    Eine schmale Felsspalte verhinderte ihre Entdeckung, ohne ihre Beobachtung des Geschehens einzuschränken.
    Flackernde Schatten und eilend stampfende Schritte verrieten das Nähern der wieder in den Besitz von Lichtquellen Erlangten. Und endlich sah sie auch ihre Theorie der Identität der stürmenden Gruppe bestätigt.
    Es waren Biraner – alle, wie ihre große Anzahl vermuten ließ – die Gesichter verzerrt vor Grauen – bleich.
    Und sie steuerten auf die Burg zu, unbeirrbar in ihrem Bestreben nach......
    Saya überschlug in Gedanken mögliche Motive und ihre eigenen Reaktionsoptionen, da gelangten die ersten Wortfetzen in ihr Bewusstsein. Das Passieren der Dorfbewohner nah ihres Verstecks, erlaubte ihr nun auch Bruchstücke der angstvollen Ausrufe zu verstehen.
    „Armee...!“
    „Schattenkrieger...!“
    „.....direkt auf Biran...“
    Eine Invasion!
    Wachgerüttelt von dieser Feststellung, zögerte Saya keinen Augenblick. Die Kriegerin in ihr übernahm die Führung. Alle Muskeln gespannt – bereit ihren Einsatz zu leisten – rannte sie los, dem Tumult folgend.
    Rannte, den Tumult überholend.
    Rannte durch das Burgtor in den Hof.
    Direkt auf ihre Gefährten zu, die mit Gareth und Sanjo im Zentrum Position bezogen hatten.
    Wartend.
    In einer schweigenden Stille, die im Kontrast zu dem ohrenbetäubenden Lärm des

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