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Die Kinder Paxias

Die Kinder Paxias

Titel: Die Kinder Paxias Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laura Feder
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erreichenden Aufruhrs unheimlich wirkte – sogar auf Saya.
    Dennoch gehorchte Saya ihrem Instinkt und schloss sich ihnen ohne zu zögern an. Sie erlaubte sich dabei nur einen Moment, die herrschende Situation einzuschätzen.
    Sie las Sorge in Arns und Cecils Mienen, Verwirrung in Kaelis und … Wissen in Gareth und Sanjos – außerdem Entschlossenheit in letzterer.
    In der Haltung des Paares lag eine unerschütterliche Ruhe, die einer Aura gleich in ihre Umgebung ausstrahlte.
    Sie berührten einander nicht, sahen sich nicht an – ihre Augen auf das Kommende gerichtet. Dennoch konnte Saya sich des Eindrucks nicht erwehren, dass sie unaufhörlich miteinander kommunizierten, während sie hinter ihnen an Arns Seite Position bezog. Dieser gab ihr in einer ebenfalls stummen Botschaft seine eigene Ratlosigkeit zu verstehen.
    Die Dorfbewohner erreichten nun das Burgtor, und abermals drangen einige Ausrufe verständlich an ihr Ohr.
    „Es müssen mindesten fünfzig sein....“
    „...marschieren auf Biran zu...“
    „...mit Schwertern bewaffnet...“
    Eine düstere Ahnung beschlich Saya. Schwer fühlte sie das Blut in ihren Adern zu fester Materie erstarren. Ihre gesamte Disziplin aufbringend, zwang sie sich in Regungslosigkeit – nutzte die Wirkung Sanjos und Gareth Ruhe.
    Wie weit der mäßigende Bann – anders konnte das erstaunliche Geschehen nicht beschrieben werden – der beiden reichte, fand in dem Augenblick Beweiskraft, da der letzte Dorfbewohner den Burghof betreten hatte.
    Ihrer gemeinsamen Macht war es gegeben, die Masse angestauter Angst, unterdrückter Panik und hervorbrechender Grauen behafteter Erinnerungen zum Stillstand zu bringen.
    Das eingetretene Schweigen war absolut.
    Klatschender Regen auf Teich und Pfützen, prasselnd auf Steine und Kies, raschelnd auf Blättern und Häuptern der Anwesenden – nichts mehr war zu vernehmen.
    Aller Fokus war auf Gareth gerichtet, seine Worte erwartend.
    Wieder erloschen die Fackeln zischend. Diesmal jedoch beleuchtete die Burg im Rücken der Gefährten die Szene, umgab sie mit einem Schein, dass ihre Umrisse im Gegenlicht sichtbar blieben, während für sie selbst die bebenden Gestalten mit den Angst verzerrten Mienen weiterhin deutlich erkennbar waren.
    Nun – endlich – sprach Gareth zu ihnen. Seine Stimme war von ebenso wohltuend beruhigender Natur wie seine Haltung.
    „Geht in die Burg. Matt und Lyle werden euch in die Kellergewölbe führen. Dort seid ihr in Sicherheit.“
    Die Angst verschwand nicht von den Dorfbewohnern, doch Gareth Versprechen hatte einen Keim der Hoffnung in ihnen gesät, der sich wachsend ausbreitete, genährt von ihrem Glauben in den Führer dieses Ortes. Sie waren in der Lage, erstaunlich geordnet den geöffneten Türen und Toren der Burg zuzustreben und ohne panisches Gedränge in ihrem Innern zu verschwinden.
    Bei Gareth und Sanjo verbleibend, beobachteten die Gefährten den beeindruckend disziplinierten Rückzug, den sie der Menge zu keiner Zeit zugetraut hatten. Die Effizienz dieser Vorgehensweise bewies sich in der Geschwindigkeit, mit der sich der Hof leerte. Nach wenigen Augenblicken starren Wartens war die kleine Gruppe allein.
    Es war ausgerechnet Cecil, der das Schweigen schließlich brach.
    „Gareth, Sanjo, was geschieht hier?“
    Obwohl er beide angesprochen hatte, richtete er seinen Blick, wie die Dorfbewohner zuvor, auf Gareth – annehmend, dass das Paar sich auf ihn als Sprecher verständigt hatte.
    Er irrte sich.
    „Eine Armee von Kriegern ist auf dem Vormarsch“, Sanjo wandte sich ihnen zu, ihre Augen suchten Sayas. „Krieger aus dem Sternenreich – und es verlangt sie nach meinem Blut.“
    Sprachlos vor Entsetzen und Verständnislosigkeit, richtete sich aller Fokus auf die Gelehrte, die sich nur mit Hilfe Sanjos Ruhe soweit im Zaum hielt, der Bestätigung ihrer eigenen düsteren Ahnungen mit ihrem Verstand entgegenzutreten.
    Dennoch – ihr Körper bebte vor Anstrengung der Kampfstarre ihres Blutes nicht nachzugeben.
    „Saya?“, murmelte Kaeli zaghaft. Sie wollte vortreten, ihre Hand ausgestreckt, um Sayas Arm zu berühren, doch schwere Hände auf ihren Schultern bannten sie mit festem Griff. Ihre Augen trafen auf Cecils harte Miene, der ihr Vorhaben mit einem knappen Kopfschütteln verbot.
    Saya ignorierte diese Geste der Abwehr – nahm sie lediglich am Rande wahr. Ungeachtet der Wolkendecke und des strömenden Regens, der stechend auf ihr Gesicht prasselte, hob sie ihren Blick Richtung

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