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Die Kinder Paxias

Die Kinder Paxias

Titel: Die Kinder Paxias Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laura Feder
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    Diese Betroffenheit, die ihn seit dem Zeitpunkt erfüllte, da Saya ihm verdeutlicht hatte, dass sie in ihm einen Feind sah, lastete schwer auf ihm. Einen Feind, der sie gewaltsam ihres Zielpunktes entrissen und mit unlauteren Mitteln ihren freien Willen unterjocht hatte. Und statt ihn als Helfer zu akzeptieren, der nur aus Sorge um ihr Wohl auf diese Weise gehandelt hatte, unwissend, dass ihr Volk eine solches Vorgehen als intolerierbar betrachtete, sah sie sein Handeln sogar als feindlichen Affront an.
    Nichts davon hatte in seiner Absicht gelegen. Wenn er auch ihre Denkart zu verstehen begann.
    Ihre Verwunderung und Verärgerung, dass er Janos nicht energisch zurechtgewiesen hatte, wegen seines zugegebenermaßen empörenden Verhaltens, halfen ihm dabei, einige Dinge und Reaktionen, die ihrem Volk zu eigen waren, nachvollziehen zu können.
    Sie erwartete von ihm, die Verantwortung für sein Handeln, das in ihren Augen mehr als verwerflich gewesen war, zu tragen und in ihrem Sinne für sie einzutreten, sobald es angebracht war.
    Janos hätte er folglicherweise augenblicklich des Gemachs verweisen müssen.
    Nun verfluchte er sich seines mangelnden Scharfblicks. Mit seinem Fehlverhalten, hatte er sich eine Möglichkeit ihr Vertrauen zu gewinnen zerstört.
    Saya hatte im Gegensatz zu ihm wesentlich mehr Weitsicht bewiesen, sie hatte schnell erkannt, dass Janos keine Kämpfernatur war. Auf ein Duell mit ihr, würde er sich in seiner Feigheit nicht einmal mit ihrer Verletzung einlassen. Doch würde er genauso wenig den Mut aufbringen, ihr Gift oder Ähnliches zu verabreichen.
    Eine Kriegernatur wie sie, konnte ihm nichts anderes entgegenschleudern, als diese hasserfüllte Verachtung. Selbst er brachte ihm keine wohlwollenden Gefühle entgegen.
    Am stärksten aufgewühlt, hatte ihn allerdings die Nachricht ihrer Unsterblichkeit.
    Wie alt mochte sie wohl schon sein?
    Was mochte sie bereits alles erlebt haben?
    Vielleicht war sie viele Jahre oder sogar Jahrzehnte und Jahrhunderte älter als er.
    Wenn dem so war, wie viel konnte man dann von ihr lernen?
    Er war noch recht jung, auch sein bester Freund Cecil, der am gleichen Tag geboren war wie er, hatte noch nicht viel Lebenserfahrung vorzuweisen, verglich man es mit der Ewigkeit, die noch vor ihnen lag.
    Iain hatte sich seinen Gedanken vollständig hingegeben, so dass ihm erst auffiel, dass er nicht mehr allein war, als Colia bereits vor ihm stand.
    Erschrocken keuchte er auf und erhob sich eiligst, ihr in die amüsiert blitzenden Augen sehend.
    „Ich dachte mir, dass ich dich hier finden würde“, erklärte sie ruhig und lehnte sich an das Fenster, den verspannten Nacken mit einer Hand massierend. Seinen erstaunten und beunruhigten Blick quittierte sie mit einem schiefen Grinsen.
    „Unser Gast ist ......wie soll man es beschreiben? ....Anstrengend.“
    „Wie geht es ihr?“, wollte er wissen. Die Sorge war ihm deutlich genug anzusehen, dass die Medizinerin kurz auflachte.
    „Frag mich lieber, wie es mir geht! Dieses Mädchen ist halsstarrig und aggressiv wie ein wildes Tier und mindestens so gefährlich.
    Ich wollte ihr eine schmerzlindernde Kräutermixtur geben, damit sie meine Untersuchung besser erträgt, die hat sie mir fast ins Gesicht geschüttet. Wenn sie Erfolg gehabt hätte, wäre ich die nächsten Wochen sicher mit einer Binde um die Augen herumgestolpert. Dabei war in der Mixtur nichts Rauschförderndes, worauf ich, wie ich erwähnen möchte, ausdrücklich hingewiesen habe.
    Leider scheint sie mir nicht genug zu vertrauen, um meinen Worten Glauben zu schenken – was ich ja verstehe. Wahrscheinlich wäre es mir an ihrer Stelle nicht anders ergangen. Allerdings wäre es sicher nicht nötig gewesen, jedes Mal nach meinem Arm zu greifen, bevor ich eine Untersuchung begann.
    Ich sage dir Iain, in einer Hand dieses Mädchens steckt mehr Kraft, als in einem ausgewachsenen Krieger unseres Volkes, und sie weiß diese sehr genau einzusetzen. Ich hörte meinen Arm bereits knacken, da ließ sie kurz vor dem Bruch von mir ab. Sie wusste genau wie weit sie gehen durfte, ohne mir ernsthaft zu schaden.
    Niemals zuvor habe ich eine Person so gezielt so große Kraft einsetzen erlebt, nicht einmal Blutergüsse habe ich, die ich als Beweis dir hätte präsentieren können.
    Iain konnte sich die Szene lebhaft vorstellen, wie die beiden Frauen um die Oberhand bei der Untersuchung rangen. Colia konnte sehr bestimmend werden, und Saya war sicher

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