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Die Kinder Paxias

Die Kinder Paxias

Titel: Die Kinder Paxias Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laura Feder
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sie in den sicheren Abgrund des Todes zu werfen.
    Du aber, Arn, bist unsterblich, dir kann die Welt außerhalb der Feuerhöhle nichts anhaben.
    Wenn du heute noch aufbrichst, können wir dich in zwei bis drei Wochen zurückerwarten.“
    Nachdenklich blickte Arn in das knisternde Flackern des Feuerbusches vor sich. Zweifel, als Resultat sinnierenden Grübelns vieler durchwachter Nächte, drängten sich ihm bei der Art der Mission auf. Mit dieser Aufgabenstellung, so bereit er war sich hilfreich dem Dienst seines Reiches zu unterwerfen, fühlte er sich alles andere als wohl.
    Er überlegte wie er sich dem Regenten sinnvoll mitteilen sollte, ohne dessen Ärger zu provozieren, den eine offene Weigerung in jedem Fall mit sich bringen würde.
    „Nun, du zögerst, Arn? Stört dich meine Order?“, Karrh mochte ein unerfahrener Herrscher sein, aber seine Kenntnisse über Körpersprache und Wesensart seiner Untergebenen und seine Beobachtungsgabe waren ausgeprägt und durch seine Vorfahren gut geschult.
    Auch Arn besaß dieses Talent und nahm erleichtert zur Kenntnis, dass keinerlei Ärger oder Unwille in der Stimme des Regenten mitschwang.
    „Darf ich offen sprechen?“, wagte er seinen Einwand zu bekennen.
    „Nur Sprechenden kann geholfen werden, ein Zitat von dir, wenn ich mich recht erinnere.“
    Der ironische Unterton in Karrhs Aufforderung, brachte kein Lächeln in Arns Miene. Die gegenwärtige Situation war ihm zu ernst. Tief atmete er noch einmal durch, bevor er dem Herrscher mit leiser Stimme das Ergebnis seiner Überlegungen anvertraute, dass auch nur dieser seine Worte vernehmen konnte.
    „Ich bezweifle sehr, dass ich die unbestritten benötigten Rohstoffe beschaffen kann. Es gab so viele Stürme in der letzten Zeit, denen auch die Segel der Schiffe der Fischerdörfer zum Opfer gefallen sein dürften.
    Damit wird die Nachfrage nach Segeltuch, dass wir als Grundlage für die Hitzestaudecken verwenden, explodiert sein. Die Lieferungen sind sicher seit langem im Rückstand und wenn noch etwas erhältlich sein sollte, dann werden die Preise so horrend gestiegen sein, dass es kaum mehr für uns erschwinglich sein wird.
    Unsere Stahlvorräte sind nahezu erschöpft und durch das fehlende Feuer können wir keinen weiteren herstellen, der als unsere einzige Tauschware gegen das Tuch Verwendung finden würde.
    Aber ich habe einen Gegenvorschlag, der vielleicht eher Umsetzbarkeit erreichen könnte, wenn er Euch ebenso nutzbringend erscheint wie mir.
    Bisher haben wir unsere Kräfte einzig der Symptombekämpfung gewidmet.
    Was, frage ich mich, ist denn mit der Suche nach der Ursache?
    Wir sind Wesen aus dem Reich des Feuers. Doch unser Feuer ist erloschen und das Volk stirbt langsam aber beständig einen qualvollen Erfrierungstod – vielleicht bis zur endgültigen Ausrottung.
    Wir haben unsere Macht über die Flammen Paxias verloren und unsere Kräfte zur Erhaltung der verbleibenden Feuerquellen unseres Reiches schwinden.
    Wie lange mag es noch währen, bis das letzte flackernde Licht dieser Grotte erlischt?
    Sind die Feuerwesen nutzlos für Paxia geworden?
    Hat sie sich entschieden unserer Existenz die Berechtigung zu entziehen, so sind wir dem Untergang geweiht.
    Doch was ist, wenn andere Mächte am Werk sind? Feindliche Mächte.
    Ist Klarheit nicht auch eine anzustrebende Erkenntnis?
    Sollten wir nicht herausfinden, mit was für einem Gegner wir es zu tun haben?
    Auf Paxia geschehen einige Dinge, die bei näherer Betrachtung seltsam anmuten.
    Die Unbeständigkeit und Sinnlosigkeit des Wetters, die kurz aufeinanderfolgenden Naturkatastrophen der vergangenen Wochen, die neuerdings lang anmutenden Nächte.....
    Vielleicht sind auch andere Reiche von Machtverlusten betroffen, die das Gleichgewicht Paxias ruinieren?“
    Arn schwieg nach der langen inhaltsschweren Rede und betrachtete den Herrscher in stiller Spannung, wie er sich seinen Argumenten gegenüberstellte.
    Leider beinhaltete Karrhs Jugend auch die Unberechenbarkeit einer solchen. Sein wohlwollendes Interesse wich aufgebrachter Raserei, in der er sich den vernünftigen Worten seines ehemaligen Lehrers hart verschloss.
    „Du hast meinen Befehl, Arn!“, fuhr er laut genug auf, dass die Aufmerksamkeit aller Versammelten ihren Fokus auf die drohende Auseinandersetzung richtete.
    „Ich erwarte, dass du meine Entscheidungen nicht in Frage stellst und mir und deinem Volk mit deiner Pflichterfüllung Nutzen bringst.
    Mein Interesse gilt allein dem Wohl dieses Reiches

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