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Die Kinder vom Teufelsmoor

Die Kinder vom Teufelsmoor

Titel: Die Kinder vom Teufelsmoor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Schrader
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»aber, bitte, fahren Sie dem Wagen nach! Es soll das letzte sein, was wir probieren.«
    Claudias Verlangen war gar nicht dumm.
    Der schwarze Mercedes gehörte Carsten-Viktors Vater und brachte soeben ihn, die beiden Detektive und Bodo ins Moor. Dort sollte festgestellt werden, ob der Junge die Wahrheit gesagt hatte, ob er tatsächlich sieben Geschwister besaß und mit ihnen in einer verkommenen Kate hauste.
    In dem Augenblick, als Hannes von der Nacht mit den Kindern nach einem arbeitsreichen Tag vom Torf schichten zurückkam, den kleinen Willy auf der Schulter und Birgit an der Hand, hielten die beiden Wagen vor dem Haus.
    »Was ist denn nun kaputt?« rief er. »Hat Bodo etwa Dummheiten gemacht, jetzt, wo wir einen Weg gefunden haben, uns auf ehrliche Weise durchzuschlagen? Das wäre aber nicht gut!« »Dann dreh ich ihm den Hals um!« rief Rolf. Aber das war nicht nötig.
    Die Detektive und Carsten-Viktors Vater überzeugten sich rasch, daß Bodo sie nicht belogen hatte und darum mit den Entführern nichts zu tun haben konnte. Sie gingen um das Haus herum, lachten über die Birke auf dem Dach und warfen auch einen Blick auf die Diele.
    Vor dem Haus stießen die Erwachsenen zusammen und begannen sofort, wie irr durcheinanderzureden. Alle stellten Fragen, und keiner beantwortete sie. Endlich machte Hannes dem Lärm ein Ende, indem er mit dem Hammer an die Haustür klopfte und mit lauter Stimme Ruhe verlangte.
    »Ich bin Hannes von der Nacht«, sagte er, als alle schwiegen, »ich wohne hier. Und wer sind Sie und Sie und Sie?« So kam Klarheit in die Sache.
    Nachdem alle geantwortet hatten, wußte jeder, wer der andere war und was er hier zu suchen hatte.
    Die Nachricht, daß Onkel Oskar sie gar nicht im Moor hatte ertrinken oder verhungern lassen wollen, sondern wegen eines Verkehrsunfalls nicht wiedergekommen war, wurde von den Kindern anfangs zwar angezweifelt, schließlich aber doch geglaubt. Warum sollte er ihnen sonst wohl die Studentin nachgeschickt haben! »Siehste«, rief Rena, »ich hab' ja gleich gesagt, daß Oskar gar nicht so ist!«
    Zu Bodos Einbruchsversuch bemerkte sie: »Siehste, hab' ich ja gleich gesagt, daß sie dich schnappen!«
    Und Rolf fügte hinzu: »Wenn das ins Auge gegangen wäre, mein Lieber, und wir deinetwegen in ein Heim gekommen wären, hättest du keine ruhige Minute mehr gehabt, das kann ich dir flüstern!« Claudia, die Studentin, hatte gut zugehört. Sie konnte sich nun ein Bild machen von dem, was vorgefallen war. Darum trat sie zwischen die beiden Jungen und sagte: »Vertragt euch, es ist ja noch mal gut abgelaufen! Ab heute wird alles anders. Euer Onkel läßt euch schön grüßen und hat mir aufgetragen, mich um euch zu kümmern. Aber wie ich sehe«, fuhr sie mit einem Blick auf Hannes von der Nacht fort, »ist das wohl gar nicht nötig: ihr habt ja einen Betreuer.« »Oh«, rief Hannes, »der zieht sofort weiter, wenn er nicht mehr gebraucht wird! Der ist hier sozusagen ja nur auf der Durchreise.« »Er wird aber noch gebraucht!« sagte Berti schnell. Hannes sah ihn an.
    »Natürlich«, rief er, »zum Torfstapeln!« Berti wurde rot. »Auch sonst noch«, sagte er. Die Detektive und Carsten-Viktors Vater kamen sich bald sehr überflüssig vor. Sie fühlten sich wie Eindringlinge, die eine Familienfeier störten. Darum verabschiedeten sie sich und wandten sich zum Gehen.
    »Moment!« rief Hannes ihnen nach. »Wie war's denn, wenn sie Ihren Sohn zu uns ins Moor brächten? Hier ist er bestimmt sicher vor den Entführern. Unter Kindern wie diesen wird keiner einen Millionärssohn vermuten. Sie müssen ihn natürlich entsprechend anziehen. Und er muß auch mit uns losgehen und Torf umschichten!« Carsten-Viktors Vater blieb stehen.
    »Keine schlechte Idee«, sagte er zögernd, »in der Tat, keine schlechte Idee!« Nach einem langen Blick auf die schmuddeligen Kinder, ihre staubigen Füße und ungewaschenen Gesichter aber sagte er: »Ich weiß allerdings nicht, ob er so abgehärtet ist, daß er hier bei euch schlafen kann. Auf Wiedersehen! Wenn er möchte, bringe ich ihn her. Vielleicht!«
    Damit verschwand er und mit ihm der schwarze Mercedes und die beiden Detektive.
    »Der kommt nicht wieder«, sagte Bodo. »Der hat Angst, daß sein geliebter Carsten-Viktor sich bei uns 'n paar Flöhe und Läuse einfängt.«
    »Kann mir nur recht sein«, sagte Rolf. »Mit so einem verwöhnten Pinkel kann man sich sowieso nicht unterhalten.« »Da haste recht!« rief Bodo. »Der spricht 'ne Sprache,

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